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Finsteres Gold

Finsteres Gold

Titel: Finsteres Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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Gesicht?«
    Nick nickt. Sein Blick ist verhangen. Ich kann nichts in seinen Augen erkennen.
    »Oh, wow, ich sehe aus … ich sehe aus …« Ich bringe die Worte nicht heraus. Mein Körper sinkt zu Boden, mein Rücken drückt sich gegen einen der viel zu heißen Monsterheizkörper, die an der Wand entlang unter den Fenstern angebracht sind.
    »Du siehst gut aus«, tröstet Issie mich. Sie geht neben mir in die Hocke und streichelt meine Schulter. »Du bist immer noch hübsch. Wirklich.«
    »Es geht mir nicht ums Gut-Aussehen: Ich sehe nicht mehr aus wie ein Mensch.« Ich schüttle den Kopf, während ihre Hand wie die einer Mutter in kleinen Kreisen über meine Schulter streicht. »Ich sehe aus wie ein Elf.«
    Wir alle bleiben eine Minute lang reglos, wo wir sind.
    Dann frage ich: »Wird es schlimmer?«
    Issie schüttelt den Kopf, aber für Devyn ist Ehrlichkeit wichtiger als Mitgefühl, und er sagt: »Es wurde schlimmer. Aber jetzt scheint es nicht weiter fortzuschreiten. Und es ist nur deine Haut, nicht die Augen und die Zähne.«
    »Fortschreiten?« Ich schlage die Hände vors Gesicht. Jemand nähert sich behutsam und zieht mich hoch. Aber ich schaue nicht hin.
    »Komm«, höre ich Nicks raue Stimme. »Machen wir, dass wir ins Sekretariat kommen, uns einen Schein besorgen, und dann nichts wie weg.«
     
    Unsere Schulsekretärin Mrs Nix ist eine Freundin meiner Großmutter. Sie ist ein bisschen rundlich, hat dünner werdende Haare und immer ein breites, fröhliches Lächeln im Gesicht. Sie gehört zu der altmodischen Sorte von Schulsekretärinnen, die Kekse bäckt und sie auf großen, bunt bedruckten Kuchenplatten im Sekretariat auf die Theke stellt, damit die Schüler sich bedienen können. Ihre Fesseln sind plump, und sie trägt Sweatshirts, auf die weiße, flauschige Kätzchen aufgedruckt sind. An den Füßen hat sie vernünftige flache Schuhe, über die sie Überschuhe aus Gummi anzieht, wenn sie über den Parkplatz zu ihrem Chevy geht.
    Sie ist auch ein Wandelwesen, genauer gesagt ein Bär. Jetzt hat sie jedoch gar nichts Bärenhaftes an sich. Sie schreit kurz auf und weicht zurück, als sie mein Gesicht sieht. Nicks Arm legt sich beschützend um meine Schultern, und sie kommt wieder näher. Einen Schritt. Noch einen. Sie umrundet die Theke und streckt die Hand aus. Ihre Fingerspitzen berühren vorsichtig meinen Arm.
    »Oh, Zara, Liebes«, flüstert sie. »Was ist denn mit dir passiert?«
    Ich schüttle den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    Nick lässt mich los, sodass Mrs Nix mich tröstend umarmen kann. Sie duftet nach Rosen.
    »Komm, setz dich hierhin.« Sie schiebt mich auf einen gelben Plastikstuhl. »Nick, gib mal die Kekse rüber.«
    Nick lächelt verhalten, als er nach der Platte mit den Keksen greift. Er bietet sie allen an.
    Kauend sage ich: »Sie sind wirklich gut. Ähm, bin ich eigentlich immer noch blau?«
    »Nicht mehr so sehr«, sagt Mrs Nix. »Nick, sei so gut und hol mir meine Handtasche.«
    Nick verschwindet in einem Hinterzimmer und kommt mit Mrs Nix’ Handtasche wieder zurück. Das Telefon klingelt. Mrs Nix bittet Dev, den Anrufbeantworter einzuschalten, während sie sich durch den Inhalt ihrer großen Stofftasche wühlt.
    »Da ist sie ja!« Sie zieht eine Puderdose heraus. »Grundierung. Issie, komm hilf mir, das auf ihrem Gesicht zu verteilen.«
    »Zu dunkel«, sagt Nick.
    »Nun, das muss genügen, bis ihr in einen Drogeriemarkt kommt, nicht wahr? Außer du hast irgendwo in deiner Ledertasche ein bisschen Make-up versteckt, Mr Colt«, antwortet sie.
    »Oh, oh. Ganz schön bissig«, flüstert Dev.
    Ihre großen braunen Augen schauen mich eindringlich an, ihr Blick ist sanft, aber offensichtlich besorgt. »Dich hat doch niemand geküsst, oder?«
    »Elfen?«, flüstere ich. Der Gedanke droht mich zu überwältigen.
    Sie nickt.
    »Nein.« Ich schüttle den Kopf und schaue Hilfe suchend zu Issie hinüber. »Niemand.« Aber ich war in meinem Auto eine Weile bewusstlos … »Ich würde es doch merken, wenn sie es getan hätten, oder?«
    »Auf jeden Fall. Du wärst eine ganze Weile komplett neben der Spur. Wenn du es überhaupt überlebst …« Mrs Nixs Stimme verliert sich, und es ist auf einmal viel zu still im Sekretariat. Schließlich durchbricht sie die Stille und sagt: »Nun, das ist doch ein Trost.«
    Issie schmiert noch mehr Abdeckcreme über mein Kinn. Ihre Finger bewegen sich in raschen, sanften Strichen über meine Haut. »Sieht schon besser aus.«
    »Jetzt ist sie orange«, meint Dev. Er

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