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Finsteres Gold

Finsteres Gold

Titel: Finsteres Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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ranzukommen.«
    »Astley ist anders als mein Vater.«
    »Mensch, Zara, traust du ihm etwa?«, sagt Is. »Tust du nicht, oder? Bitte, bitte sag mir, dass du ihm nicht traust.«
    »Denk nach, Zara.« Devyn schaut mich böse an.
    »Sag du mir nicht, dass ich nachdenken soll. Ich denke nach! Du bist nicht der Einzige, der denken kann, Devyn. Ich bin nicht blöd. Aber meine Entscheidungen entsprechen vielleicht nicht deinen. Wir haben vielleicht unterschiedliche Moralvorstellungen, aber ich bin nicht dumm.« Meine Stimme klingt schroff. Ich versuche, sie freundlicher klingen zu lassen. Schließlich sind sie meine Freunde. »Ich habe eine Chance, ihn wieder zurückzuholen.«
    »Bestenfalls wirst du in einen Elf verwandelt, wenn das nicht sowieso alles eine große Farce ist!«, sagt Devyn. »Du bist dann nicht mehr du, und Nick hasst Elfen.«
    »Ich muss diese Chance nutzen«, flüstere ich. »Ich muss diese Chance nutzen, um ihn zu retten.«
    Devyn schüttelt den Kopf. »Wir brauchen dich hier. Du musst kämpfen.«
    »Ich weiß, aber …« Stotternd suche ich nach Gründen. »Gram ist da. Mrs Nix. Und ich werde Nick zurückbringen. Dann sind wir stärker. Auch ich werde als Elf stärker sein und besser kämpfen können.«
    »Du könntest auch ausrasten wie die Elfen, die den Bus angegriffen haben.« Issie schaudert. »Hast du daran gedacht? Du könntest uns oder sonst jemandem etwas antun.«
    »Ich habe daran gedacht«, sage ich.
    Devyn zieht eine Augenbraue hoch »Und …«
    »Und wenn das passiert, beim leisesten Anzeichen, dass es passieren könnte, wirst du mich töten.«

Elfen-Tipp
    Elfen gibt es nicht nur in England. Das ist eine große Lüge. Sie sind überall.
     
    Ich rufe meine Mutter an, um sie zu warnen. Machen wir uns nichts vor: Mein biologischer Vater ist hungrig und voller Begierde, und in diesem Zustand will er meine sehr menschliche, sehr verletzliche Mutter, die Frau, die seine Königin sein soll.
    Wie durch ein Wunder komme ich durch, denn sie ist auf den Outer Banks, und der Empfang dort ist katastrophal. Wie hier gibt es dort auch nicht genügend Funkmasten. Ich hasse es.
    Ich erzähle ihr, was passiert ist, lasse aber den Teil über Nick und meinen Plan aus. Ich habe genug damit zu tun, dass Devyn und Issie dagegen sind. Stattdessen quetsche ich sie über den Busunfall aus, weil ich wissen möchte, warum so etwas passiert.
    Sie räuspert sich. Das macht sie immer. »Wenn der Elfenkönig hungrig ist, sucht er sich einen jungen Mann und saugt sein Blut. Du hast das bei Jay Dahlberg gesehen.«
    »Okay. Dann erklär mir, was es mit diesem Überfall auf sich hat.«
    »Vermutlich passiert so etwas, wenn der König schwach ist oder sich nicht kümmert und die Elfen außer Rand und Band geraten. Du kannst über deinen Vater sagen, was du willst, Zara, aber er hatte eine gewisse Kontrolle über sich selbst, und er hatte die Elfen gut im Griff, über die er herrschte.«
    »Du redest, als würdest du ihn mögen.«
    Sie seufzt. »Tu ich nicht. Es ist nur … Er bemüht sich sehr darum, anständig und lieb zu sein, obwohl das nicht gerade seiner Natur entspricht. Ich muss es ihm hoch anrechnen, dass er sich bemüht.«
    »Ja. Das ist so ähnlich, als würdest du es einem Serienmörder hoch anrechnen, wenn er nur jeden zweiten Monat jemanden umbringt.«
    »Zara, das ist nicht dasselbe.«
    »Nicht?«
    Ich kenne sie so gut, dass ich vorhersagen kann, was sie tut. In diesem Augenblick kreuzt sie die Beine unten bei den Knöcheln und fährt sich mit ihrer schmalen Hand durch die Haare. »Du bist wie Daddy.«
    Sie meint meinen Stiefvater, derjenige, der mich aufgezogen hat, derjenige, der gestorben ist. »Das will ich hoffen.«
    »Warum?«
    »Weil er ein Held war.« Ich warte, bis das bei ihr angekommen ist, und drücke währenddessen die Hand auf meinen rebellierenden Magen. Der wird nicht so schnell zur Ruhe kommen. Ich möchte ihr erzählen, was ich vorhabe, aber ich kann es nicht.
    »Bist du dort oben im Norden in Sicherheit?«, fragt sie. »Ich weiß, dass du dir Sorgen um mich machst, aber ich … ich mache mir auch Sorgen um dich, Liebes.«
    »Mir geht’s gut.« Was bin ich für ein lügnerisches Lügenmaul. Das würde Issie sagen. Ich suche quer durch den Raum ihren Blick. Sie ist in der Küche und lässt Wasser in den Teekessel laufen. Ihr Gesicht ist rot und verquollen vom Weinen. Devyn hat Schürhaken und eiserne Schwerter auf dem Küchentisch ausgebreitet. Er sieht aus, als würde er unter Schock stehen,

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