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Finsteres Gold

Finsteres Gold

Titel: Finsteres Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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nickt, als ob er seine Meinung zu meinem Plan langsam ändern würde.
    Ich schnappe mir den Becher mit dem Pferdebild, nehme den Teebeutel heraus und lege ihn auf ein Papiertuch. Die braune Feuchtigkeit breitet sich wie eine Seuche über das weiße, saugfähige Material aus.
    »Aber gut … Nehmen wir an, dass er wirklich dort ist. Was, wenn es ihm dort gefällt?«, frage ich. »Was, wenn er wütend auf mich ist, weil ich ihn zurückhole?«
    »Oh … wie in Buffy? Als Willow sie nach ihrem Tod aus der anderen Dimension zurückholte und Buffy dann traurig und innerlich ganz leer war, weil sie gar nicht in der Hölle gewesen war, sondern im Himmel? So ähnlich?« Is hält einen Augenblick inne. »Willow hat mir damals echt leidgetan … wirklich. Sie hat ja mit den Mächten des Universums gespielt und so, aber sich vorzustellen, dass man seinen besten Freund aus einer netten, glücklichen Paradiesdimension herausreißt. Ich würde das auch für euch tun. Auf jeden Fall. Etwas anderes wollte ich damit nicht sagen.«
    Ich zupfe an dem Papiertuch herum. »Is, ich hab keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Eine Fernsehserie«, erklärt Devyn. »Klassische Kultserie. Aus den Neunzigern.«
    »Ach so.«
    »Aber du verstehst, was ich meine? Dass du Angst hast, dass du ihn aus dem Paradies zurückholst?«, fragt Is.
    Ich wische mir die Hände an der Hose ab. »Ja.«
    Devyns und mein Blick begegnen sich. »Zara, ich habe recherchiert, und alles, was der Elf«, er spuckt das Wort aus wie ein Schimpfwort, »dir erzählt hat, scheint zu stimmen. Wenn Walhalla tatsächlich existiert, dann nur weil Odin und Thor Kämpfer sammeln für die Schlacht aller Schlachten. Ich glaube nicht, dass sie Nick einfach gehen lassen würden. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob du den Weg dorthin finden kannst.«
    »Warum nicht?«
    »Also, ich finde im Netz nur, dass die Walküren die Krieger dorthinbringen, sonst nichts.«
    »Es muss noch einen Weg geben«, antworte ich.
    »Es gibt immer noch einen anderen Weg.« Auf einmal steht Mrs Nix bei uns in der Küche. »Ich bin einfach reingekommen. Aber sag mir, warum du überhaupt nach Walhalla willst?« Sie schaut sich in der Küche um und zählt im Kopf durch: »Wo ist Nick?«
    Niemand antwortet.
    Mrs Nix schiebt sich die Brille die Nase hoch und wiederholt ihre Frage: »Wo ist Nick?«
    Diesmal klingt ihre Stimme schon ein bisschen brummiger.
    »Wissen Sie etwas über Walhalla?«, weiche ich aus. »Existiert es wirklich? Warum haben Sie uns noch nie davon erzählt?«
    »Ich weiß nur von Walhalla, weil meine Mutter mir davon erzählt hat, aber als sie es tat …« Sie hält inne, und ihre Hände fahren in die Luft, als versuche sie die richtigen Wörter zu erhaschen. »Es war eher wie ein Märchen. Ich haben euch nichts davon erzählt, weil es keine Veranlassung dazu gab, und du, Zara White, versuchst, das Thema zu wechseln. Wo ist Nick?«
    Draußen schreit etwas. Schrill und laut. Issie springt Mrs Nix in die Arme. Devyn geht beschützend zu ihr hin. Ich stürze zum Fenster, reiße den Vorhang beiseite und schaue in den Vorgarten hinaus.
    »Was ist?«, fragt Mrs Nix alarmiert.
    »Elfen«, antworte ich. »Viele Elfen. Sie haben Sie knapp verpasst.«
    Die Elfen wirbeln wie in einem bizarren Tanz im Kreis herum. Ihre Füße drehen sich in raffinierten, wilden Schritten durch den Schnee. Ihre Arme recken sich zum Himmel hinauf. Die kreiselnden Gestalten tanzen in der nahenden Dunkelheit um etwas herum.
    »Und wenn sie versuchen hier einzudringen?«, fragt Issie.
    Ich versuche zu erkennen, was draußen vor sich geht. »Hereinkommen kann nur mein Vater.«
    »Und wenn er es tut?«, fragt Devyn.
    »Dann bringe ich ihn um« antworte ich, ohne zu zögern. Als ich ihn zwischen den tanzenden Gestalten suche, sehe ich es auf einmal. Warum habe ich das nicht gleich bemerkt? Ich springe vom Fenster weg. »Gebt mir eine Waffe.«
    »Was?«
    »Gebt mir eine Waffe«, verlange ich und strecke meine gesunde Hand aus. »Einen Schürhaken oder nein, lieber ein Schwert.«
    Mrs Nix wirft den Griff in meine Hand. Ich eile zur Haustür. »Ihr bleibt hier. Außer Mrs Nix. Sie könnten sich verwandeln.«
    »Oh, oh. Sie ist im Kommando-Modus. Zara? Warum bist du im Kommando-Modus?«, fragt Issie Hände ringend, aber ich habe keine Zeit mehr zum Reden.
    Devyn geht zum Fenster. »Heilige …«
    »Was ist?«, kreischt Issie, aber ich bin schon an der Tür, reiße sie auf und stürze nach draußen.
    »Betty«, antwortet Devyn. »Sie haben

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