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Finsteres Verlangen

Finsteres Verlangen

Titel: Finsteres Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Anspannung loszuwerden. Ich hatte den anderen meine Hände entzogen, weil ich sie plötzlich frei haben wollte, um zur Waffe zu greifen. Noch war da keiner zum Bedrohen, aber der Drang war da.
    Damian berührte mich zögerlich am Arm, vermutlich aus Angst, ich könnte meinen Zorn an ihm auslassen. Meistens war mir lieber, irgendjemand kriegte ihn zu spüren, als dass ich meine Wut gar nicht loswurde. Ich versuchte, mich zu bessern, fairer zu werden, aber Mann, es war verdammt schwer.
    Als ich den Arm nicht wegriss und Damian auch nicht anschrie, strich er über meine Hand, und die zarte Berührung beruhigte mich. »Glaubst du, Musette hat einen minderjährigen Pomme de sang mitgebracht, nur um zu sehen, wie wir reagieren?«
    »Musette mag die jungen«, sagte Asher nach wie vor sehr leise, als fürchtete er, belauscht zu werden. Und vielleicht tat er das.
    Ich blickte ihn an. Damian streichelte weiter sacht meinen Handrücken. »Sie ist aber nicht pädophil, oder? Bitte sag mir, dass sie keine Pädophile ist.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, sie will von ihnen keinen Sex, Anita, nur Blut, aber sie bevorzugt die jungen.«
    Ekelhaft. »Solange sie hier ist, darf sie von keinem unter achtzehn Blut nehmen. Sonst gibt es einen Exekutionsbefehl mit ihrem Namen drauf, und der Scharfrichter bin ich.«
    »Ich glaube, Musette wurde von Belle Morte mit Bedacht ausgewählt. Belle hat auch Stellvertreter, die nicht so anstößige Gewohnheiten haben. Musette ist eine wahre Prüfung. Sie wurde hergeschickt, um uns zu testen, besonders dich und vielleicht auch Richard.«
    »Wieso nimmt sie uns extra aufs Korn?«
    »Weil sie euch beide noch nicht kennt. Sie prüft ihre Degen gern, bevor sie sie einsetzt, Anita.«
    »Ich bin nicht ihr Degen. Ich bin für sie gar nichts.«
    Asher rang sich Geduld ab. »Sie ist le Sourdre de Sang , der Urquell unserer Blutlinie. Belle ist wie eine Kaiserin, und die Meistervampire, die von ihrer Linie abstammen, sind ihr zu Lehnstreue verpflichtet. Lehnstreue heißt, dass sie ihr eine bestimmte Anzahl Soldaten schulden.«
    »Wofür?«
    Er schnaubte aufgebracht. »Für alles, was sie will.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich finde das wenig einleuchtend.« Damian streichelte noch immer meine Hand. Hätte er es nicht getan, ich glaube, ich wäre noch viel wütender gewesen.
    »Belle betrachtet jeden, der von ihr abstammt, als ihr Eigentum, und durch Jean-Claude gehören ihr auch du und Richard.«
    Ich schüttelte den Kopf und setzte zu einer Erwiderung an. Asher hob die Hand. »Bitte, lass mich ausreden. Es spielt keine Rolle, ob du damit einverstanden bist, Anita. Entscheidend ist nur, dass sie davon überzeugt ist. Sie betrachtet euch als zwei weitere Waffen in ihrem Arsenal. Verstehst du das?«
    »Ich verstehe, was du sagst und warum Belle Morte so denkt. Trotzdem gehöre ich niemandem.«
    Er nickte und wirkte ein bisschen erleichtert, so als wäre er andernfalls mit seiner Weisheit am Ende gewesen. »Bon, bon, dann wirst du wohl einsehen, dass Belle den Stahl der neuen Waffen erproben will.«
    »Auf welche Weise?«, fragte ich.
    »Zum einen, indem sie einen minderjährigen Pomme de sang nach Amerika bringt und vor dem Vampirhenker zur Schau stellt. Da sie angeboten hat, die Pommes de sang zu teilen, wird sie das vielleicht auch mit den menschlichen Dienern tun wollen. Das wird als große Ehre betrachtet.«
    »Teilen?«, fragte ich argwöhnisch. Damians Finger hatten Tempo aufgenommen, aber ich befahl ihm nicht, aufzuhören, denn meine Schultern und Arme verhärteten sich bereits vor Wut.
    »Das Blut wahrscheinlich. Die meisten Vampire nehmen das Blut ihrer menschlichen Diener. Wegen Sex brauchst du dir keine Sorgen zu machen, ma chérie, Musette geht nicht mit Frauen ins Bett.«
    »Da kann ich wohl erleichtert sein.« Ich zog die Brauen zusammen. »Wenn sie Richard und mich für sich beansprucht, was ist dann mit seinem und meinem Rudel? Betrachtet Belle die auch als ihre Leute?«
    Asher leckte sich über die Unterlippe, und ich kannte die Antwort, bevor er sie aussprach. »Das sähe ihr jedenfalls ähnlich.«
    »Also werden Musette und Konsorten nicht nur Richard und mich testen, sondern auch unsere Leute«, schloss ich.
    »Das ist nur logisch«, sagte er.
    Ich schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Ich hasse Vampire.«
    »Sie hat noch nicht herumgeschrien«, sagte Jason. »Ich habe sie noch nie so ruhig erlebt, trotz der vielen schlechten Neuigkeiten.«
    Ich blickte ihn fragend an.
    »Das ist

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