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Finsternis über Gan (German Edition)

Finsternis über Gan (German Edition)

Titel: Finsternis über Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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Träger der Amulette. Seine Majestät, König Auberon, wünscht euch nun zu sehen.«
    Die Jungen und Mädchen stellten sich hin. Chika hakten sie unter, da sie noch etwas wacklig auf den Beinen war. Das Bergmännchen ging voraus. Die Gefährten stellten sich auf einen längeren Fußmarsch ein. Chaschmal, die goldsilberne Stadt des Bergmännchenkönigs Auberon, würde gewiss nicht in der Nähe sein. Umso überraschter waren sie, als sie zwei Minuten später vor dem König standen. Als er die Gefährten erblickte, beendete er sofort ein Gespräch, in das er vertieft war, und eilte ihnen entgegen.
    »Es ist eine Ehre, euch wieder in meinem Reich begrüßen zu dürfen«, sagte er freundlich und drückte jedem die Hände.
    »Wir sind überrascht, Euch hier in dieser Höhle und nicht in Eurem Schloss zu sehen, Majestät«, sagte Finn.
    »Ich verlasse mein Schloss auch nur im Notfall. Aber das hier musste ich mir dann doch mit eigenen Augen ansehen.«
    »Was ist denn passiert?«, sagte Chika alarmiert.
    »Wir dachten eigentlich, hier unten in Sicherheit zu sein.« Pendo klang nun auch etwas verunsichert.
    »Sind etwa Schwarzalben in Euer Reich eingedrungen?«, forschte Joe nach, dem der König zu zögerlich erzählte.
    »Ach, wenn es nur die Schwarzalben wären! Kommt mit. Ich zeige es euch.« Der König führte die Gefährten in den hinteren Teil der Höhle. Dort standen viele Bergmännchen, die eifrig miteinander diskutierten. »Schaut selbst.«
    Die Bergmännchen traten zur Seite und beobachteten neugierig die Träger der Amulette, die die meisten von ihnen nur aus Erzählungen kannten. Vor Finn, Pendo, Chika und Joe tat sich ein riesiger Abgrund auf. Ein finsteres Loch, so tief, dass sie nicht den Boden erkennen konnten.
    »Was ist denn da passiert«, entfuhr es Finn. »Ist da ein Stollen eingestürzt?«
    Der König druckste herum: »Mmh, da unten ist eigentlich kein Stollen.«
    »Vielleicht ein natürlicher Hohlraum?« Finn hatte imBiologieunterricht mal von solchen unterirdischen Hallen, die in grauer Vorzeit entstanden waren, gehört.
    Auberon schaute überrascht zu ihm hin: »Du bist gut informiert. Die Menschen in Gan interessieren sich nicht so sehr für das Leben unter der Erde.«
    Finn freute sich über das Lob.
    »Natürlich haben wir auch gleich an einen Hohlraum gedacht, der eingestürzt ist. So was kommt tatsächlich vor und ist mitunter ganz schön gefährlich für uns …«
    »Aber?« Joe ahnte, dass das eigentliche Problem noch kam.
    »Aus dem Loch dringen seltsame Geräusche. Es ist ein tiefes unheimliches Brummen.« Auberon schüttelte sich vor Aufregung, sodass ihm sogar seine Krone ein wenig verrutschte.
    Die Gefährten schauten unsicher in das tiefe Loch. Sie bekamen ein flaues Gefühl in der Magengegend.
    »Können es irgendwelche Felsen sein, die sich bewegen und dadurch das Geräusch erzeugen?«, fragte Pendo.
    »Das hoffen wir zumindest«, meinte der König. »Wir leben zwar unter der Erde, aber alle Geheimnisse der Tiefe haben wir auch nicht ergründet.«
    Was verbarg sich wohl dort unten? Chika, Finn, Pendo und Joe gingen ein paar Schritte von dem Loch weg. Es war ihnen unheimlich, was der König da erzählte.
    »Wir haben wirklich keine Ahnung, was dort unten ist«, sagte er. »Kommt, wir gehen nach Chaschmal. Dort können wir uns in Ruhe unterhalten.«
    »Aber was werdet Ihr jetzt mit dem Loch machen?«, fragte Chika.
    »Wir haben auf unserer Versammlung beschlossen, es zuzuschütten. Wenn es ein Hohlraum war, der eingestürzt ist, wird es die beste Lösung sein. Falls es etwas anderes ist …«, er überlegte kurz, »nun, wir werden sehen.«
    In diesem Moment hörten die Gefährten es zum ersten Mal. Es war ein tiefes Grollen. Sie spürten es mehr, als dass sie es hörten.Hunderte Bergmännchen und die vier Menschen erstarrten. Nur wenige Sekunden später war es wieder still.
    Der König sagte ernst: »Jetzt wisst ihr, wovon ich rede.«
    »Allerdings.« Pendo versuchte das seltsame Geräusch einzuordnen, aber das war nicht möglich. Sie hätte nicht sagen können, ob es Felsbrocken waren, die sich aneinanderrieben, oder ob da unten irgendetwas hauste. Schnell schob sie den Gedanken zur Seite.

    Eine Stunde später sahen sie Chaschmal. Sie standen in einer riesigen unterirdischen Halle. Um sie herum waren Wiesen, auf denen Edelsteine wie Blumen wuchsen, und am anderen Ende sahen sie die Stadt, deren Name »die Goldsilberne« bedeutete. Unbeschreiblich schön sah sie aus. In Untererde

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