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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Gestalt annehmen. Die Unglücklichen unter ihnen können viele Formen annehmen.«
    »Die Unglücklichen unter ihnen?«
    Riqua sah zu Eiria und Yestin hinüber. »Nach einer Weile geschieht dieses Wandeln der Gestalt unfreiwillig. Manchmal lässt sich eine Form nicht mehr ändern und wird permanent. Die meisten Gestaltwandler sterben jung oder werden wahnsinnig. Am schlimmsten ist es für die, die viele Formen annehmen können.«
    »Ich dachte, so etwas passiert nur bei Vollmond.«
    Riquas Augen wurden dunkel. »Für viele Generationen wurden Gestaltwandler von abergläubischen Narren gejagt, die dachten, es verhielte sich genau so. Die, die vom Licht des Vollmonds gejagt und gequält wurden und es überlebten, empfanden es als den Auslöser ihres Leids und als das, was ihre Wandlung erzwang. Wenn es passiert, dann verlieren sie ihr Zeitgefühl und wissen nur, dass sie sich auch ohne Bedrohung verteidigen müssen. Sie werden zu einer Gefahr für alle. Meist hat ihre Horde keine andere Wahl, als sie zu zerstören.«
    »Sterblich zu sein hat auch seine guten Seiten, wenn man es mit den Alternativen vergleicht.«
    »Solange das sterbliche Leben dauert, mag das stimmen.«
    Hinter ihnen wurden die Tore von Wolvenskorn aufgerissen.
    »Wo ist er? Wo ist der Lord von Dark Haven?«
    Der die Frage stellte, war ein dunkelhaariger Mann mit der Hautfarbe eines Nargi. Seine Stimme war rau und seinen Gesichtszügen fehlte die Feinheit der anderen Mitglieder des Blutrats. Die Kleidung des Mannes wirkte im Gegensatz zu der verhältnismäßig schwach zur Schau gestellten Eleganz der anderen Gäste protzig und stellte Reichtum zur Schau. Goldene Halsketten schmückten ihn und schwere Ringe steckten an seinen Fingern. Mit ihm war ein halbes Dutzend junger Männer gekommen, die sich mit raubtierhafter Eleganz bewegten. Die Menge teilte sich mit offenbarem Unmut, um die Gruppe einzulassen.
    Jonmarc bezweifelte nicht, dass es sich bei dem Sprecher um Uri handelte, den letzten des Blutrats. Auch wenn Gabriels Beschreibung zuvor sorgfältig neutral gehalten war, hatte Jonmarc keine Schwierigkeiten damit, seine Abscheu vor dem fünften Mitglied des Blutrats zu erahnen.
    Jonmarc trat vor. Gabriel rückte näher heran, Riqua ebenso. »Ich bin Jonmarc Vahanian.«
    »Für einen Kampfsklaven befindet Ihr Euch wirklich in mächtig guter Gesellschaft.«
    »Ich habe gehört, dass Ihr ebenso etwas von Kampfwetten versteht.« Es brauchte eine Sekunde, bis Jonmarc realisierte, dass Uris gehässige Bemerkung in Nargi ausgesprochen worden war und er reflexartig in dieser Sprache geantwortet hatte.
    Uris schwarze Augen glitzerten. Seine Männer bewegten sich um ihn wie ungezähmte Hunde und Jonmarc besann sich auf seine Kampfkünste, um die Furcht nicht zeigen zu müssen, die in ihm aufstieg. Einer von Uris Brut sah besonders intensiv auf Jonmarc. Der junge Mann war beinahe so schön wie Carroway, mit langem, schwarzem Haar, das auf seine Schultern fiel. Er war ganz in Schwarz gekleidet, nur sein mit Rüschen überladenes Hemd war weiß, die Ärmelvolants brachen an seinen Manschetten hervor und bedeckten beinahe die Hände. Das Lächeln des jungen Mannes war kalt, und Jonmarc war sicher, dass er seine Augzähne so offen zeigte.
    »Also Ihr wart General Kathrians Wettkämpfer.« Uri schüttelte den Kopf. »Ich denke, so gut wie damals seid Ihr nicht mehr. Ich habe gehört, dass Darrath Euch beinahe zur Lady geschickt hätte.«
    Es brauchte Jonmarcs ganze Kontrolle, seine Hand nicht auf seinen Schwertknauf zu legen. »Nennt den Grund Eurer Anwesenheit«, sagte er in der allgemeinen Sprache.
    Uri trat näher. Wenn der Mann ein Sterblicher gewesen wäre, hätte Jonmarc geschworen, er sei betrunken oder berauscht von Traumkraut. Sein Gesicht hatte rote Flecken, ein Hinweis darauf, dass er erst kürzlich gut gespeist hatte. Jonmarc schätzte, dass Uri einmal die Form besessen hatte, gut zu kämpfen, auch wenn seine Vorliebe für das gute Leben seine Wangen gerundet und sein Profil hatte weicher werden lassen. »Der Grund, warum ich hier bin? Ich habe keinen Grund, einen Sterblichen Herrn von Dark Haven zu sehen. Und Ihr habt erst recht keinen Grund, hier zu sein!«
    »Das reicht, Uri!« Gabriel trat einen Schritt vor, doch Uri stieß ihn zur Seite.
    »Lasst den Welpen für sich selbst sprechen, Gabriel. Wenn er der Herr von Dark Haven werden will, dann muss er sich des Titels würdig erweisen.« Uri richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Jonmarc, der nicht

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