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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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ausgestattet, aber Jonmarc erkannte an ihrem stabilen Bau, dass es eine der besten ihrer Art war. Vier rassige schwarze Pferde zogen sie, ihr Geschirr war aus fein bearbeitetem Leder und mit Silber beschlagen. Kutsche und Pferde allein waren ein kleines Vermögen wert.
    »Neirin sagte, dass wir den Blutrat auf deinem Land treffen, weil es dort sicherer ist – irgendetwas wegen ›Zuflucht‹.«
    Gabriel drehte sich um. Er sah den Wald an seinem Fenster vorbeiziehen. Sieht er ihn sich einfach nur an oder sucht er nach irgendeiner Bedrohung? , fragte sich Jonmarc.
    »Wolvenskorn ist ein sehr altes Landhaus«, erwiderte Gabriel.
    Jonmarc folgte seinem Blick und sah einige große, dunkle Schemen neben der Kutsche herlaufen. Er unterdrückte ein Schaudern. Die Wölfe der nördlichen Wälder waren bekannt für ihre Wildheit und ihre Größe, und er hatte während seiner Schmugglergänge mehr als einen getroffen. Es gab außer den Vayash Moru noch andere Geschöpfe, die in den tiefen Wäldern umgingen. Auch die mutigsten Sterblichen wagten sich des Nachts nicht zu tief in die Wälder.
    »Der Name ist uralt. Es bedeutet in der Sprache der alten Stämme ›Ort des Wolfsgottes‹. Um das alte Herrenhaus gibt es einen Steinkreis. Diese Steine wurden vor ungefähr tausend Jahren aufgestellt und mit Reliefs versehen. Sie zeigen die Dunkle Lady, wie sie den Wolfsgott als ihren Begleiter nimmt.«
    »Der Strom unter Dark Haven hat das Leben der letzten paar Herren nicht gerettet. Arontala hat es trotz allem geschafft, die Dinge durcheinanderzubringen. Also warum sollte ich mich wegen ein paar Steinen sicher fühlen?«
    »Alte Magie wirkt auf ungewöhnlichen Wegen. Weder meine Brut noch die Wölfe werden erlauben, dass dir ein Leid geschieht.«
    Wolvenskorns Silhouette zeichnete sich unter dem blauen Licht des Vollmonds dunkel ab, die Giebel des Dachs erhoben sich spitz darüber. Drei Stockwerke erhoben sich aus dem Schnee, die Gebäudeflügel aus Holz und Stein, eines nach dem anderen. Jeder einzelne Teil des Hauses hatte eine stark abgewinkelte Dachlinie. Das Hauptgebäude wurde von einer hohen Kuppel gekrönt, die von in Stein gehauenen Gargoyles umringt wurde. Der älteste Flügel bestand aus mit Lehm beworfenem Flechtwerk, mit einem Rieddach, das sich bis an den Waldrand erstreckte.
    Groteske Figuren und Gargoyles sahen vom Dach auch in den vorderen Hof. Zwischen ihnen waren komplizierte Runen in den Stein gemeißelt und dienten gleichzeitig zur Zierde und zum Schutz. Die hölzernen Gebäudeflügel von Wolvenskorn waren mit geschnitzten Paneelen verziert und die unteren Stockwerke mit Schindeln aus Schiefer. Wolvenskorn sah gar nicht wie Dark Haven aus und Jonmarc war sich sicher, dass es auch viel älter war.
    Sehr zu seinem Missfallen umringten Wölfe jetzt auch ihre Kutsche, als diese vor den Treppenstufen zum Haupteingang von Wolvenskorn anhielt. Groß, dunkel und mit mächtigen Muskeln bepackt, waren sie auf allen vieren beinahe mannsgroß. Eine graugefleckte Wölfin umkreiste Jonmarc langsam. Er blieb stehen und hoffte, dass er weder Furcht noch Aggression zeigen ließ. Die Wölfin beäugte ihn mit unverhohlener Intelligenz und Jonmarc erkannte das tiefe Violett der Iris. Für einen Moment glaubte er sogar, eine Spur von Humor darin zu sehen. Doch dann drehten sich die Wölfe plötzlich um und huschten davon. Sie verschmolzen mit den Schatten.
    Es standen noch andere feine Kutschen rings um die runde Auffahrt herum. Im Inneren von Wolvenskorn konnte Jonmarc das Flackern von Kerzenlicht und die Schatten von Festgästen wahrnehmen. »Ich glaube, wir sind die Letzten«, meinte Gabriel und wies mit einem Nicken auf die steilen Stufen aus Stein, die zum spitzkegeligen Türbogen von Wolvenskorn führten.
    Im Haus selbst wurden Gäste von einer großen Halle empfangen. Drei große Feuerstellen, aus dem gleichen dunklen Fels gehauen, befanden sich am anderen Ende der Halle. Nur in einem der Kamine brannte ein Feuer, die anderen waren dunkel. Jonmarc vermutete, dass das Feuer ihm zuliebe angezündet worden war, immerhin war er der einzige sterbliche Gast. Den Vayash Moru hätte die Kälte nichts ausgemacht.
    Über seinem Kopf stützten gebogene Holzbalken das Dach. Die Balken waren mit komplizierten geometrischen Mustern bemalt, die zu den Runen auf den Dächern draußen passten. Vom höchsten der Dächer hing ein massiver Eisenleuchter, mit zwölf runden Reihen, einer über der anderen. Jeder war mit verschlungenen Mustern und

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