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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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zurückwich, auch wenn der Vayash Moru jetzt so dicht vor ihm stand, dass ihre Zehen sich fast berührten. »Was gibt Euch das Recht, über die zu herrschen, die Euch überlegen sind?« Uris Atem roch nach schalem Blut.
    Jonmarc zwang sich bewusst dazu, die Faust nicht zu ballen. Das wäre ein Kampf, den du nicht gewinnen kannst. Überrasche Carina und zeig ihr, dass du dich auch geschickter aus einem Kampf herauswinden kannst . »Der Titel war ein Geschenk des Königs Staden. Es ist an ihm, dieses Land zu vergeben. Vielleicht solltet Ihr das besser ihn fragen.«
    Uri schnaubte. »Was kümmern mich sterbliche Könige? Sie kommen und gehen wie Staub. Wir sind die rechtmäßigen Herren – von Dark Haven und auch von den Winterkönigreichen. Und der Tag, an dem wir diese Herrschaft antreten, wird schneller da sein, als Ihr glaubt.« Er verzog den Mund zu einem üblen Lächeln, das seine gelblichen Zähne zeigte. »Wenn Ihr allerdings hinübergebracht werden wollt, dann würde sich die Sachlage ändern.«
    »Nein danke.«
    »Ich biete Euch Unsterblichkeit an, und Ihr schlagt sie aus!«, brüllte Uri.
    Spätestens jetzt fühlten sich die Gäste um sie herum deutlich unbehaglich. Die meisten der Feiernden waren zurückgetreten, um Uri Raum zu lassen. Auch wenn Jonmarc seinen Blick nicht von Uri abwandte, sah er aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung. Riquas Brut bewegte sich aus den Reihen der Beobachter auf sie zu. Andere folgten ihnen, von denen er wusste, dass sie zu Gabriels Familie gehörten.
    »Antwortet mir, Herr von Dark Haven. Wer seid Ihr, dass Ihr die Dunkle Gabe zurückweist?«
    Jonmarc wusste, dass er sich auf sehr gefährlichem Boden bewegte. Viele der Vayash Moru um ihn herum waren schon lange hinübergebracht worden, auch gegen ihren eigenen Willen. – Auch die, die schon seit einigen Lebensaltern dazugehörten, hatten ihren Frieden damit gemacht und sahen ihren untoten Zustand als Geschenk und Fluch zugleich an. »Der Tod und ich sind alte Freunde«, wählte Jonmarc seine Worte mit Bedacht. »Wir haben uns schon oft die Hand gegeben. Aber ich wünsche kein ewiges Leben. Einmal hier auf der Welt zu sein ist mir genug.«
    »Ihr gebt vor, über uns zu regieren, und doch seid Ihr ein geringeres Wesen. Wie könnt Ihr es wagen! Vielleicht müsst Ihr lernen, wer Eure wahren Herren sind!«
    Ein Luftzug wehte und ein Schemen von Bewegung war zu sehen, und Jonmarc spürte, wie starke Hände ihn in dem Moment zurückzogen, als Zähne aufblitzten und ihn am Hals kratzten. Instinktiv griff er nach seinem Schwert. Er fuhr herum und erkannte, dass Kolin so beiläufig wie unerbittlich seinen rechten Arm festhielt. Außerdem war er für den Einsatz von Pfeil oder Schwert jetzt zu weit weg vom Geschehen, selbst wenn er sich hätte befreien können. Riqua stand jetzt zwischen ihm und Uri, auch wenn Jonmarc ihre Bewegung nicht gesehen hatte. Yestin war nirgendwo zu sehen. Knurrend kam jetzt ein großer Wolf auf Uri zu, Gabriel packte den Vayash Moru an den Handgelenken und riss ihn zurück.
    Uris Wachen umzingelten Gabriel nun – alle außer einem. Der schöne, dunkelhaarige junge Mann in Schwarz blieb zurück und beobachtete den Kampf. Zwei aus Riquas Brut, ein Mann und eine junge Frau, blockierten sein Herankommen von links, während drei von Gabriels Vayash Moru den Angriff auf der rechten Seite abwehrten. Auch wenn Jonmarc bei seinen Übungspartnern einen gesunden Respekt vor den Kampfkünsten der Vayash Moru erworben hatte, hatte er nie gesehen, dass sich die Untoten gegeneinander wandten.
    Jonmarc wusste, er würde sich verletzen, wenn er sich selbst befreite und in den Kampf einmischen würde. »Überlass das uns«, schnarrte Kolin in Jonmarcs Ohr. »Das ist unsere Sache.« Jonmarc konnte Kolins Anspannung spüren. Gabriel schleuderte einen von Uris Männern gegen die Wand, so heftig, dass es einen Sterblichen getötet hätte. Der Schlagabtausch war schneller, als die Augen folgen konnten. Der Wolf warf sich jetzt auf Uris Brust und riss den Vayash Moru zu Boden. Uri erwiderte den Angriff und schleuderte ihn fort.
    Erst einmal zuvor hatte Jonmarc Gabriel kämpfen sehen, auch wenn es damals gegen ein paar betrunkene Sterbliche in einer Hintergasse gewesen war. Auch jetzt schaffte es Gabriel mit Leichtigkeit, Uris Angriffe abzuwehren, obwohl beide Vayash Moru waren.
    Genauso plötzlich, wie sie begonnen hatte, war die Auseinandersetzung auch wieder vorbei. Drei von Uris Männern rappelten sich wieder auf,

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