Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)
Sie werden krank werden, sobald die härtesten Tage des Winters kommen. Sie wollen uns aushungern, aber sie selbst werden nichts zu essen haben. Drayke und seine Magier werden schwächer werden, je länger sie hier bleiben, während Ihr und Eure Blutmagier von den Schwankungen im magischen Strom profitieren werdet«, sagte er mit einem Nicken in Richtung von Cadoc. »Sie sind keine richtige Armee, keine Fachleute. Nur eine Bande von Freiwilligen, die nach Abenteuern suchen. Wie lange wird es wohl dauern, bis die Freiwilligen wieder nach Hause wollen?« Curane lächelte. »Nein. Wir müssen seine Armee nicht schlagen. Wir müssen nur ihren Willen brechen. Wir werden Drayke loswerden, seinen Erben loswerden und sowohl Margolan als auch Isencroft werden uns gehören.«
»Alles wird bereit sein, m’Lord«, meinte Drostan. »Unsere Kundschafter glauben, dass Drayke in zwei Tagen zuschlagen will. Aber wir werden sie vorher angreifen. Wir werden schon sehen, wie lange Drayke den Boden halten kann.«
KAPITEL 20
D ie margolanische Armee bewegte sich schneller, als Tris erwartet hatte. Es würde noch eine Woche dauern, bis sie Curanes Besitzungen auf den Südlichen Ebenen erreichen würden. Sein Pferd wieherte und schnaubte. Von Leibwächtern und Soldaten umgeben, war Tris besser vor dem Wind geschützt als die Männer, die außen in der Formation ritten. Sie wechselten sich ab und kamen von außen nach innen, wenn der Wind ihnen zu kalt wurde.
Tris konnte die Mischung aus Aufregung und Anspannung in Coalans Gesicht sehen. In den Krieg zu ziehen war nicht gerade Teil von Soterius’ Plan gewesen, seinen Neffen zu schützen.
Tris seufzte. In den Krieg zu ziehen hatte auch nicht zu seinen eigenen Plänen gehört. Soterius warf ihm einen Seitenblick zu. »Einen skrivven für deine Gedanken.«
Tris brachte ein Lächeln zustande. »Ich dachte daran, dass wir jetzt wenigstens ein Feuer machen können, wenn wir das Lager aufschlagen.«
»Und diesmal wissen wir, wo die margolanische Armee ist.«
Die meisten der Soldaten, die jetzt unter Waffen standen, waren die Deserteure, Landstreicher und Rebellen, die Soterius um sich versammelt hatte, um Jared vom Thron zu stürzen. Pell, Tabb und Andras, drei von Soterius’ ersten Freiwilligen in der Rebellion, waren jetzt Hauptmänner mit ihrem eigenen Kommando. Tris’ Generäle Senne, Palinn, Tarq und Rallan ritten mit ihren eigenen Truppen.
Den ganzen Tag waren die Truppen durch die schneebedeckten Hügel und tiefe Täler marschiert, die von halbgefrorenen Flüssen durchzogen waren. Am Waldrand schlugen sie das Nachtlager auf. Je tiefer sie jedoch nach Süden kamen, desto mehr sagten Tris’ Sinne ihm, dass etwas nicht in Ordnung war. Seit er mit seiner Macht lebte, hatte er sich daran gewöhnt, in einem Winkel seines Hirns ständig die Gegenwart von Magie zu spüren. Je näher sie an Curanes Besitz herankamen, desto brüchiger und bröckliger fühlte sich seine eigene Magie an, sie war weitgehend seinem Zugriff entzogen. Das ist der Strom , dachte Tris. Es wird schlimmer . Jetzt, nur noch einen Tagesmarsch von ihrem Ziel entfernt, wurde das Unbehagen körperlich spürbar, sorgte für Kopfschmerzen und nahm ihm die Energie.
Das Nachtlager hier aufzuschlagen, ließ Tris’ Erfahrungen bei der Karawane verblassen. Die pure Anzahl der Zelte und Wagen, die es brauchte, um eine kleine Stadt von Soldaten in Marsch zu setzen, schien beinahe die Vorstellungskraft zu sprengen. Kaum ein Jahr zuvor waren er, Carroway und Soterius diejenigen gewesen, die die Zelte aufgebaut hatten. Jetzt huschten Soldaten durcheinander, um das Lager aufzubauen, und Coalan überwachte persönlich den Aufbau von Tris’ Unterkunft. Feuer für das Abendessen wurden angezündet und Tris empfand die Aussicht auf eine warme Mahlzeit, selbst wenn sie aus Bohnen und eingepökeltem Schweinefleisch bestand, als den Höhepunkt des Tages. »Der Proviant, den wir mitgenommen haben, wird nur wenig länger als einen Monat über den Zeitpunkt hinaus reichen, an dem wir Curanes Land erreichen«, sagte Soterius, als sie nahe einem Feuer standen und den Vorbereitungen um sie herum zusahen. »Ich habe Kundschafter organisiert, die nach Nahrung Ausschau halten sollen, aber ich erwarte, dass Curane verbranntes Land hinterlassen hat. Er wusste, dass wir kommen. Die Göttin weiß, es gibt hier in der Gegend nicht viele Dörfer, und die Kundschafter, die ich geschickt habe, kamen mit nur wenig zurück. Es ist ein mageres
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