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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Ebene. Bei Einbruch der Nacht würden die Vayash Moru ebenfalls eintreffen. Er saß müde auf seinem Pferd, in voller Rüstung unter der Flagge Margolans, als Soterius und General Palinn aus der Reihe nach vorn ritten, um einen Kontakt mit Curane herzustellen.
    »Lord Curane!«, rief Soterius. Palinn lenkte sein Pferd neben ihn und hinter ihnen nahmen mehrere hundert Mann unter Waffen Aufstellung – nur ein Teil der Männer des ganzen Camps. »Im Namen von Martris Drayke, dem König von Margolan, öffnet Eure Tore. Ergebt Euch nun, und Ihr werdet einen fairen Prozess bekommen.«
    Für einen Moment herrschte Stille. Dann strömte ein Hagel brennender Pfeile hinter den Zinnen hervor. Rauher Jubel und Schreie waren von Curanes Soldaten zu hören. Soterius, Palinn und ihre Eskorte wichen zurück, vom Angriff nicht überrascht.
    »Nun, die Würfel sind gefallen«, sagte Palinn.
    »Ich glaube nicht, dass jemand überrascht ist. Und jetzt warten wir. Sind Eure Männer fertig? Nach allem, was wir über Curane wissen, wird er hart zuschlagen, noch bevor wir die Belagerungstürme bauen und in Position bringen können. Er hatte Zeit, sich vorzubereiten. Er wird nicht darauf warten, dass wir den ersten Schritt machen«, meinte Tris.
    Palinn nickte. »Senne war einverstanden. Wie gewöhnlich denken Tarq und Rallan anders. Wir drei haben sie überstimmt – wieder einmal.«
    Tris murmelte einen Fluch. »Vater hat keinen von beiden geschätzt, aber wir haben so wenig professionelle Militärs, dass ich kaum eine Wahl habe. Tarq ist hier in der Nähe aufgewachsen. Er kennt sich hier aus. Und Rallan – nun, ich denke, wir haben sie beide besser hier, wo ich ein Auge auf sie werfen kann.«
    »Einverstanden.«
    Soterius sprach mit zwei Soldaten und sie rannten zum Lager zurück. »Wir sollten die Katapulte und die Rammböcke bald fertig haben. Wir werden noch heute Nachmittag Bäume fällen, um noch mehr zu bauen.« Er sah über die Ebene. »Wir werden sie hier draußen bauen, wo Curanes Leute es sehen und sich Sorgen machen können, aber weit genug entfernt, sodass sie nichts tun können.«
    Ein unangenehmes Lächeln huschte über Palinns Gesicht. »Eine Belagerung ist ein geistiger Krieg und auch das Zeigen von Macht. Die Maschinen zu bauen wird unsere Männer beschäftigen. Wir drillen die Soldaten jeden Tag, um eine richtige Show daraus machen zu können. Wir haben den Lagerplatz so gewählt, dass es für Curanes Männer schwierig wird, uns zu zählen. Und wir haben die doppelte Anzahl Zelte aufgestellt, ein Mann pro Zelt statt zwei – sodass wir noch fürchterlicher aussehen. Palinn lachte freudlos. »Dabei sind die Vayash Moru und die Geister nicht eingerechnet. Curane hat vielleicht den Willen, eine lange Belagerung auszuhalten, aber wir werden ja sehen, wie schnell der Wille seiner Leute bricht.«
    Tris warf einen seitlichen Blick auf Palinn. »Ich bin froh, dass Ihr auf unserer Seite seid.«
    Bei Einbruch der Nacht hieß Tris sechs Magier willkommen, die von Schwester Fallon angeführt wurden. Drei sterbliche Wachen und drei Vayash Moru standen um das Zelt auf dem Posten. Drinnen hatte Coalan für heißen Tee und Wurst für die Gäste gesorgt.
    »Lasst mich meine Gefährten vorstellen«, meinte Fallon. »Ich bin eine Heilerin, aber ich kenne mich auch ein wenig mit Landmagie aus. Latt«, sie wies auf eine Frau in mittleren Jahren mit scharfen Gesichtszügen und kurzgeschnittenem, braunem Haar, das sie unter einer gestrickten Kappe versteckte, »ist voll ausgebildete Landmagierin. Ihr werdet ihre Talente nützlich finden. Vira ist Wassermagierin.« Vira war eine etwas plumpe Frau mit einem breiten, hässlichen Gesicht. Ergrautes Haar umrahmte lockig ihr Gesicht. Ihre großen, hellblauen Augen leuchteten scharf und intelligent.
    »Anna ist Luftmagierin. Sie kann nicht mit den Geistern sprechen wie ein Seelenrufer, aber die Winde gehorchen ihr – eine gute Waffe in einem solchen Wetter.« Anna war jünger als Fallon, vielleicht Mitte dreißig. Ihre lange Mähne von weizenblondem Haar hatte sie unter die Kapuze ihrer schweren, wollenen Robe gesteckt. »Und Beyral ist eine Wassermagierin, aber ihre wahre Begabung sind Sigille und Runen. Sie ist eine Seherin. Und sie kennt sich sehr gut mit dem Verhexen aus der Ferne aus.« Beyral hatte die Züge einer geborenen Ostmärkerin, mit dunkler Haut und Augen, die beinahe schwarz waren, in denen aber goldene Pünktchen lagen. Ihr rabenschwarzes Haar lag kompliziert verflochten um ihren

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