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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Kopf herum. Tris wusste, dass diese Flechtkunst eine ganz eigene Art von Zauberei und damit Ausdruck ihrer Magie war.
    »Was letzte Nacht passiert ist – dieser Riss im Strom –, das ist das, was den bogwaithe hierhergerufen hat, nicht wahr?«
    Fallon nickte. »Wir Landmagier sind ganz besonders an die Muster des Stroms gebunden, aber die Unterbrechung ist schon so schlimm, dass selbst eine Kräuterhexe wüsste, dass etwas nicht in Ordnung ist. Seit Jahren hat sich der Strom schon langsam geändert. Die Dinge blieben gleich, und eines Tages gab es eine Änderung. Die Magie wurde ein wenig schwerer zu erreichen, ein wenig wilder. Seit Ihr die Kugel des Seelenfängers zerstört habt, gehen die Änderungen schneller voran.
    Shekerishet liegt nicht auf der direkten Linie des Stroms. Lochlanimar ist älter. Es war eine Stätte der Macht, noch bevor es zur Festung wurde. Wie Dark Haven entstand Lochlanimar aus den Schreinen, die die Menschen der Kraft gebaut hatten, die sie nicht sehen und nur spüren konnten. Curanes Blutmagier stören den Strom und verstärken so den Schaden.«
    »Es schien mir, als spalte sich die Magie auf … so, als würde der Strom selbst auseinanderfallen und verwundet sein.«
    Schwester Fallon sah ihn scharf an. »Verwundet? Ja, ein Seelenrufer könnte das möglicherweise so sehen. Wir Schwestern haben seit Jahren schon darüber gestritten, ob der Strom aus reiner Energie besteht oder ob er vielleicht irgendeine Art von Seele besitzt. Ich habe oft … eine Art Präsenz … in den Energien gespürt, wenn ich ein Wirken durchführe. Und während ich auf keinen Fall mächtig genug bin, den Strom selbst zu berühren, habe ich trotzdem immer daran geglaubt, dass er vernunftbegabt ist.«
    »Wenn es ihm möglich ist, auf irgendeine Art zu fühlen … und verwundet ist, ja, sogar immer kränker wird –«
    »– steht unsere magische Gabe auf dem Spiel«, beendete Fallon den Satz für Tris. »Die Blutmagier zehren vom Chaos. Wenn sich der Strom aufspaltet, wächst ihre Macht. Wenn Ihr Curane schlagen wollt, dann sollten wir schnell handeln.«
    »Was ist mit Schwester Taru und Landis?«, fragte Tris. »Was habt Ihr aus Fahnlehen gehört?«
    Fallon wechselte einen kurzen Blick mit ihren magischen Gefährtinnen. »Wir haben nichts von der Schwesternschaft gehört. Um uns dem Feldzug gegen Curane anschließen zu können, haben wir unseren Eid gebrochen. Landis kümmert sich nicht um Könige und ihre Reiche – sie denkt nur daran, die Bibliotheken zu schützen und die Geheimnisse unserer Macht zu wahren. Aber wir sind gekommen. Wir sind nicht länger Schwestern. Wir sind ausgebrochen.«
    Tris’ Augen weiteten sich, als er die volle Tragweite ihrer Worte begriff. »Fallon, ich …«
    Fallon schüttelte den Kopf. »Beyral hat Runen geworfen, um in die Zukunft zu sehen. Die Winterkönigreiche stehen auf Messers Schneide. Was Jared angestoßen hat, ist noch nicht beendet. Bevor alles zu Ende ist, werden alte Wege vernichtet und alte Sicherheiten gebrochen werden. Wir können die Zukunft nicht klar sehen. Aber Beyral ist überzeugt, dass Euer Königtum – und das Eures Sohnes – bewahrt werden muss, wenn wir eine Katastrophe verhindern wollen.«
    »Mein Sohn?«
    Fallon lächelte. »Wusstet Ihr das nicht?«
    Tris schüttelte den Kopf und kämpfte sich durch den Ansturm seiner Gefühle. »Ich musste zu schnell aufbrechen. Cerise konnte es mir nicht sagen. Sie sagte, die Energien hätten sich noch nicht so weit gefunden, dass sie sich ein Selbst hätten wählen können.« In diesem Moment kam die Erinnerung an seinen Traum und an die Finsternis wieder, die Kiara und ihr Kind gejagt hatte. Ein Sohn. Und wenn die Energien auf den Ebenen der Geister von ihm wissen, dann ist es wahrscheinlich, dass es ein Seelenrufer ist. Und irgendetwas oder irgendjemand weiß darüber Bescheid. Und will ihn haben .
    Tris erkannte, dass Beyrals Augen einen entrückten Ausdruck angenommen hatten. Die goldenen Flecken in ihren Augen funkelten. »Die Macht Eures Sohnes wird ohne Beispiel sein. Aber er wird auf den Ebenen der Geister wohnen und sein Weg wird ihn durch die Schatten führen.« Plötzlich fiel Beyral in Schweigen.
    »Ich war nie in der Lage zu sagen, ob mein Gesicht ein Segen oder ein Fluch ist.« Beyrals Lächeln war traurig. »Die Visionen sind nie deutlich. Versucht, die Zukunft zu überlisten, und Ihr könnt in die Falle tappen. Ihr könnt es nicht wissen.«
    Tris wusste jetzt, es stand mehr auf dem Spiel, als die

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