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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Kräuterfrau nach vorn hastete, um sanft mit Kendry zu reden und ihn in das hintere Zimmer zu führen.
    Jonmarc stand auf und sah zu dem Dorfältesten. »Es tut mir leid um eure Männer und eure Herde. Wenn er so weit ist, bringt ihn zum Herrenhaus. Vielleicht kann Carina ihm helfen.« Er sah in das hintere Zimmer, wo die Kräuterfrau sich um den Jungen kümmerte, und fragte sich, wie er erwarten konnte, dass die Dorfbewohner auf das eingingen, um was er als Nächstes bitten musste. »Ich brauche euer Wort, dass ihr das uns überlasst«, sagte er. »Ich muss zum Blutrat. Es gibt ein paar gesetzlose Vayash Moru, die versuchen wollen, das Abkommen zu kündigen. Ihr wisst, wenn das passiert, werden wir alle leiden.«
    »Aye. Wir werden unser Bestes tun, um den Frieden zu halten. Aber das da draußen waren unsere Leute. Die Familien werden Gerechtigkeit fordern. Und wenn das wieder passiert …«
    »Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um das zu verhindern. Ich brauche Zeit, um das zu regeln. Lasst mich das vor den Blutrat bringen. Ich verspreche, dass eure Toten gerächt werden.«
    »Ich werde tun, was Ihr verlangt, Lord Vahanian, mit allem, was in meiner Macht steht. Aber so oder so – die Toten werden gerächt werden.«
    »Es tut mir leid, m’Lady, aber es kommen immer noch Menschen.«
    Neirin, Jonmarcs Verwalter am Tag, entschuldigte sich. Nachdem die Berichte über Carinas Heilungen im ganzen Land bekannt geworden waren, hatte Neirin sich bereit erklärt, Torwächter zu spielen, um sicherzugehen, dass die Massen, die sich von ihr behandeln lassen wollten, Ruhe und Ordnung bewahrten.
    »Das ist nicht deine Schuld. Gibt es schon etwas Neues über das, was in Haven passiert ist?«
    »Lord Jonmarc ist von dort aus direkt zu den südlichen Ländereien gereist. Die Geschichte der Wachen ist alles, was ich weiß.«
    »Schick morgen bitte nach dem Jungen. Bei so vielen Wartenden kann ich nicht wagen, zu ihm zu gehen. Wenn er selbst zum Herrenhaus kommt, dann werde ich sehen, was ich für ihn tun kann.« Carina hörte, wie die Glocke die vierte Stunde schlug. »Ich wünschte nur, Jonmarc würde wiederkommen, bevor es dunkel ist.«
    »Das ist verständlich, m’Lady«, meinte Neirin. »Und ich werde tun, was Ihr sagt.« Er sah über die lange Schlange von Menschen hinweg, die geheilt werden wollten. Wie weit sich der Angriff auf die Herde schon herumgesprochen hatte, war schwer zu sagen, aber die wartenden Patienten waren unruhiger als sonst. »Ich habe ein paar der Dienstmädchen gerufen und eine Hebamme aus dem Dorf. Wenn Ihr sie anleitet, können sie einfache Dinge tun wie Wunden verbinden. Lisette wird bei Einbruch der Nacht kommen. Und Eiria will ebenfalls helfen.«
    »Ich werde froh sein, dass sie da sind«, gab Carina zu. »Göttin! Als ich Schlachtenheilerin war, war ich wenigstens nicht die einzige Heilerin!«
    Carina schickte die beiden sterblichen Helferinnen aus, die Patienten einzuteilen – in die, denen es sehr schlecht ging, und die, die nur kleinere Wehwehchen hatten. Sie machte sich wieder an die Arbeit und bemerkte nicht einmal, dass die Sonne untergegangen war, als auf einmal Lisette kam, um ihr zu assistieren.
    »Euer Ruhm breitet sich aus«, stellte Lisette fest und half Carina, ein kleines Mädchen zu beruhigen, das eine große Brandwunde am Arm hatte.
    »Jonmarc hatte mich gewarnt, dass Dark Haven schon lange keinen richtigen Heiler mehr hatte, aber mir war nicht klar, was das heißt.« Carina versuchte, das kleine Mädchen lange genug abzulenken, damit sie die Wunde behandeln konnte.
    »Als Arontala den Seelenfänger unter dem Herrenhaus gestohlen hat, schien Dark Haven in einen tiefen Schlaf zu verfallen«, meinte Lisette. »Jetzt, mit einem neuen Herrn, erwachen die Dinge wieder – die guten wie die schlechten.«
    »Was meinst du damit?« Carina schlüpfte in eine leichte Trance, als sie die Heilung der Wunde am Arm des Mädchens beschleunigte. Es war ihr Wille, dass der Schmerz nachlassen sollte, während neue Haut die böse Brandwunde überdeckte. Die Mutter des Mädchens verbeugte sich tief, wiederholte ihren Dank und versuchte, Carina den mageren Inhalt ihrer Tasche anzubieten.
    »Letzte Nacht war die Wilde Jagd näher, als ich sie jemals gefühlt habe. Heute habe ich die Dienerschaft über die Morde in Haven sprechen hören. Keiner der Sterblichen kann sich daran erinnern, wann so etwas je geschehen ist. Selbst die von uns, die schon seit Jahrhunderten leben, haben nur zufällig

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