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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Haupttore zur Festung halten. Mächtige, dunkle Magie. Erwartet nicht, dass Curane fair spielt.«
    »Das tun wir nicht.«
    »Da ist noch etwas«, sagte Fallon. »Was Beyral in den Runen über die Nachfolge gelesen hat – das kann Euren Erben betreffen, aber es kann auch umfassender interpretiert werden. Es gibt Momente im Leben, von denen sich alle anderen abspalten. Mächtige Kräfte sind am Werk. Es kann sein, dass mehr als das Schicksal von Margolans Thron sich hier entscheidet. Wir glauben, dass wir auf der Schwelle stehen. Wenn sie einmal überschritten wird, dann werden die Winterkönigreiche nicht mehr so sein wie zuvor.«
    »Danke.« Tris brachte ein schiefes Lächeln zustande. »Mehr zu wissen lässt einen nicht unbedingt immer besser fühlen, nicht wahr?«
    Fallon und die anderen Magier verbeugten sich tief und gingen. Aber bevor Soterius ihre Berichte kommentieren konnte, fiel die Temperatur im Zelt, und es wurde sogar kälter als draußen die Winterluft. Tris konnte die Bewegungen von Geistern spüren. Er schloss die Augen und öffnete sich für die Ebenen der Geister. Er spürte keine Gefahr von diesen Geistern ausgehen und hatte eine klare Vorstellung davon, dass sie auf seine Rufe antworteten. Schwach winkte er ihnen, näher zu kommen, und gab ihnen die Kraft, sichtbar zu werden. Als Tris seine Augen öffnete, standen die Geister von vier Männern vor ihm. Einer von ihnen war ein Mann, der aussah wie Ende fünfzig, mit dünnem, grauem Haar und einem kurzgeschnittenen, grauen Bart. Er war breitschultrig, hatte die Hände eines Arbeiters und seine Augen blickten besorgt. »Mein Herr Seelenrufer. Wir haben Euren Ruf gehört und wir gehorchen.«
    Tris konnte keine Hinterlist spüren, aber er blieb, die Warnung der Runen eingedenk, wachsam. »Danke. Ich habe euch gerufen, weil ich mich gegen Curane und seine Magier gewandt habe und nicht gegen das Volk von Lochlanimar.«
    Der bärtige Geist sah seine Kameraden an; es war klar, dass er ihr Sprecher war. »Lord Curane ist ein strenger Herr, m’Lord. Er begann, Lebensmittel und Wasser schon vor einem Monat zu rationieren, als er wusste, dass Eure Armee ihn belagern würde. Die Menschen sind hungrig. Seltsame Krankheiten wüten in ganzen Stadtteilen – keiner wagt, es zu sagen, aber viele denken, es seien die Magier, die für die schlechte Stimmung sorgen. An einigen Stellen sind so viele gestorben, dass die Häuser leer stehen. Wenn jemand krank wird, kommt einer von den Schwarzkitteln. Sie nehmen ihn mit. Keiner kam wieder zurück.«
    Der bärtige Geist schüttelte den Kopf. »Ich bin Tabok. Ich habe Lord Curanes Vater gedient und dessen Vater. Sie waren Männer mit Fehlern, aber sie hatten Ehre. Für zwei Generationen habe ich jetzt schon über meine Familie gewacht. Ich habe Angst um sie, m’Lord.«
    »Was ist mit Curanes Enkelin – und ihrem Kind?«, fragte Soterius.
    Tabok runzelte die Stirn. »Keiner hat sie gesehen. Sie sind Gefangene in einem Versteck. Manchmal kann ich das Baby weinen hören. Sie sind schwer bewacht – von Männern und Magie. Selbst die Geister können die Schutzzauber nicht überschreiten.«
    Tris und Soterius tauschten Blicke aus. »Nun, das bestätigt die Gerüchte.«
    »Wir kamen, unsere Dienste anzubieten«, sagte Tabok. »Wir sind Männer von Ehre. Seit Lord Curane seine eigenen Leute gefangen setzte, sehen wir unseren Eid an ihn als gebrochen an. Wir wollen unsere Familien befreien, m’Lord. Wir sind bereit, Eure Augen und Ohren innerhalb von Lochlanimar zu sein, überall da, wo uns die Magie ausschließt.«
    »Dafür bin ich dankbar«, erwiderte Tris. »Ich habe nicht den Wunsch, Krieg gegen mein eigenes Volk zu führen. Gebt uns Curane und seine Magier und wir werden die Belagerung beenden.«
    »Was ist mit dem Mädchen und seinem Kind?«, fragte Tabok.
    »Nach allem, was ich gehört habe, wurde Curanes Enkelin Jared gegeben, als sie noch zu jung war, um zu heiraten. Ich habe genug Geister seiner ›Partnerinnen‹ zur Ruhe gebracht, um über ihr Schicksal Bescheid zu wissen. Die Existenz des Babys wird immer eine offene Bedrohung meiner Söhne sein. Ich habe nur wenig Möglichkeiten.«
    Die Frage des Geistes nagte an ihm. Es war eine Entscheidung, die immer gegenwärtig gewesen war. Was ist mit dem Mädchen und dem Kind? , dachte er. Es ist wie eine Hure an Jared verkauft worden. Wurde geschlagen und vergewaltigt und weggeworfen. Curane hat seine Enkelin wie eine Zuchtstute benutzt, um ein Kind zu bekommen, mit dem er

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