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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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in seine Brust eingedrungen. Eine kleine Gruppe strohgedeckter Häuser lag hinter der niedrigen Steinmauer in einem Holzzaun. Zwei weitere Wachen hatten am Eingangstor Posten bezogen und wärmten sich an einem Feuer.
    »Nun?« Kiara Sharsequins Stimme klang unter ihrem Helm gedämpft.
    Cam von Cairnrach, Kämpe des Königs Donelan, nickte. »Nicht schlimmer, als ich es von Banditen erwartet hätte. Kein besonderer Abhang. Unser Magier kann genug Verwirrung stiften, damit wir unbemerkt hinunterkommen. Das Land hier ist zu feucht, als dass es Höhlen darunter geben könnte. Nach dem, was uns die Späher auf den Bäumen haben sagen können, ist hier nicht genug Platz für mehr als hundert Mann.« Eine Strähne von Cams dunklem, lockigem Haar hing unter dem Helm hervor. Er war ein großer Mann und schien in seiner Rüstung wie ein wandelnder Berg. Seine Hand schloss sich um den Knauf seiner Kriegsaxt.
    »Gib das Signal«, murmelte Kiara.
    Cam hob seinen Arm, ein Signal für die Reihe der berittenen Soldaten, die sich im Schatten des Waldes verborgen hatten. Devon, einer der Kriegsmagier des Königs, lehnte sich auf seinem Ross nach vorn und hob beide Hände. Er schob sie nach vorn, als stemmte er sich gegen eine unsichtbare Mauer. Ein Strahl Feuer schoss aus Devons Handflächen, riss die Wachen am Tor zur Seite und setzte den hölzernen Zaun in Brand.
    »Jetzt!«, bellte Cam. Soldaten brachen aus ihren Verstecken. Sie sahen den Weg dank dem jetzt lichterloh brennenden Holzzaun klar vor sich.
    Kiara ließ die Zügel fallen und griff nach ihrem Schwert. Sie ritt mit den anderen nach vorn. Ihr Schlachtross galoppierte über den schweren Schnee. Die Schlachtrufe der Soldaten hallten durch die mondlose Nacht und erstickten den Alarm des Außenpostens im Keim. Kiara war sich wohl bewusst, dass das Wappen auf ihrem Schild sie zur Zielscheibe machen musste – genau wie es die unmissverständliche Botschaft aussandte, dass die Erbin Isencrofts diese Rebellion persönlich nahm. Göttin! Es fühlte sich gut an, einmal mehr zu tun als nur zu trainieren. Einer der Räuber rannte auf sie zu und sie hielt ihn mit ihrem Stiefel auf, schlug mit ihrem Schwert zu und trennte seinen Arm sauber an der Schulter ab. Sie riss ihr Pferd zurück und seine eisenbeschlagenen Hufe entmutigten die beiden anderen Banditen, einen ähnlichen Angriff zu versuchen. Ihr Gyregon Jae schoss herab und tauchte zu den Banditen hin, um mit seinen scharfen Klauen nach ihnen zu greifen. Einem der Männer riss er sie durchs Gesicht, dem anderen grub er sie tief in den Nacken.
    Überall um sie herum hielten die berittenen Mannen des Königs die Flucht der Banditen auf und machten kurzen Prozess mit dem Außenposten. Cam kämpfte gegen einen großen Mann und zu Fuß wären sich die beiden möglicherweise ebenbürtig gewesen. Der Räuber stieß vor, fuhr mit der Klinge über Cams Oberschenkel und schlitzte ihn auf, aber Cams Schwert hieb nach unten, durchdrang den Brustharnisch des Banditen und durchbohrte ihn.
    »Hinter dir!«
    Kiara wandte ihr Pferd. Die Gebäude des Postens brannten mittlerweile alle und tauchten den Schnee in orangenes und rotes Licht. Hinter der steinernen Pferdetränke sah sie jetzt einen Lederhelm emporkommen. Im selben Moment kündigte das Geräusch abgefeuerter Armbrüste einen Regen von Bolzen an, die unmittelbar danach durch die Nacht schwirrten. Einer von ihnen bohrte sich mit einer Macht in ihren Schild, der ihren ganzen Arm taub werden ließ. Kiara schrie auf und ritt geradewegs auf die nachladenden Armbrustschützen zu. Hinter sich konnte sie die eigenen Schützen das Feuer erwidern hören.
    Zwei Räuber rannten auf ihr Pferd zu, einer schwang eine Kriegsaxt und der andere eine Sense. Bevor sie in Schlagweite kamen, wurde der Mann mit der Axt von einem Bolzen in seinem Hals niedergestreckt. Seine Augen weiteten sich, Blut schäumte aus seinem Mund und er fiel mit dem Gesicht nach vorn in den zertrampelten Schnee. Der andere Bandit kam mit Wahnsinn in den Augen auf sie zu. Kiaras Pferd trat beiseite und erweiterte so den Abstand zwischen ihnen. Jae tauchte auf den Angreifer herab, aber die Sense des Räubers hielt auch den Gyregon in Schach.
    »Tod den Verrätern!«, schrie der Sensenmann und schwang die Klinge in tödlichem Bogen herum. Kiara riss ihr Pferd zurück, aber in dem engen Raum hinter dem brennenden Holzzaun war kaum Platz für derartige Manöver. Das Pferd trat mit seinen schweren Hufen nach dem Kopf des Räubers, aber der

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