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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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das Schwert über seinem Kopf hin-und herschwang. »Ich lege dich über das Knie, wenn du versuchen solltest, mit meinem Schwert einen Holzbalken zu spalten. «
    Unwillkürlich mußte Fiona lachen, als sie Miles’ sauber bandagierten Arm von sich wegschob. »Ich denke, Ihr solltet Euren Sohn lieber zu Hause lassen, wenn Ihr versucht, einer Dame den Hof zu machen. «
    »Oh, nein. « Er lächelte. »Kit hat mehr erreicht, als ich in Monaten geschafft hätte. «
    Mit dieser geheimnisvollen Bemerkung ging er zu seinem Sohn hinüber, um ihm sein kostbares Schwert wieder abzunehmen.

Kapitel 7
    In dieser Nacht schliefen die drei wieder zusammen, Kit zwischen den beiden Erwachsenen eingekeilt. Fiona lag lange wach und lauschte den Atemzügen von Miles und Kit. Die beiden zurückliegenden Tage waren so ungewöhnlich gewesen, so ganz anders als alles, was sie bisher erlebt hatte. Es war wie ein bißchen Sonnenschein nach jahrelangem Regen.
    Als sie erwachte, lag sie allein unter dem Umhang, während das Plaid um sie festgesteckt war. Sie lächelte verschlafen, schob sich tiefer unter die Decke, und sekundenlang wünschte sie sich, sie könnte immer an diesem Ort bleiben, und daß jeder Tag mit Lachen erfüllt sein würde.
    Sie drehte sich auf den Rücken, streckte sich, sah sich in der Ruine um und bemerkte, daß sie leer war. Ihre Sinne waren in den letzten Tagen abgestumpft. In der Regel schlief sie mit einem wachen Ohr, doch irgendwie war es Miles und Kit gelungen, sie unbemerkt zu verlassen. Sie lauschte nun auf ein Geräusch von den beiden und lächelte, als sie leise, langsame Schritte nicht weit von sich entfernt vernahm.
    Geräuschlos, verstohlen, verließ sie die Ruine und tauchte in dem Schatten des Waldes unter. Als sie sich hinter den Bäumen verbarg, hörte sie die unmißverständlichen Geräusche von Kit und Miles zu ihrer Linken. Wer pirschte also im Unterholz direkt vor ihr umher?
    Sie nahm ihre ganze Erfahrung zusammen, die sie sich jahrelang dabei erworben hatte, als sie den Nachstellungen der Freunde ihres Bruders entgehen mußte, und schlüpfte lautlos durch den Forst.
    Es dauerte einige Minuten, ehe sie sah, wer sich da so große Mühe gab, sich an die Ruine heranzupirschen.
    Da lag ein Mann bäuchlings auf dem Waldboden, der lange Körper regungslos hingestreckt, während der Kopf sich von einer Seite zur anderen bewegte. Sir Guy suchte den Horizont an der Stelle ab, wo Kit und Miles durch das Unterholz huschten.
    So leise wie der Wind kroch Fiona hinter Sir Guy. Sie bückte sich, hob einen länglichen, faustkeilartigen Stein auf und schloß ihre Finger zur Faust darüber. Roger hatte ihr beigebracht, daß sie selbst mit ihrer zierlichen, schwachen Faust etwas auszurichten vermochte, wenn sie mit einem harten Gegenstand zuschlug. Den Stein schlagbereit in der einen Hand, bückte sie sich und zog Sir Guy den kleinen Dolch aus der Scheide an seiner Seite.
    Der Hüne erhob sich mit einer fließenden, raschen Bewegung. »Lady Fiona! « flüsterte er erstaunt.
    Fiona machte einen Satz, um den Mann auf Armeslänge von sich fernzuhalten. »Warum folgt Ihr uns? Habt Ihr Euren Herrn verraten und kommt jetzt hierher, um ihn umzubringen? «
    Die Narbe auf Sir Guys Gesicht verfärbte sich, doch er gab ihr keine Antwort. Statt dessen drehte er den Kopf in die Richtung von Miles und ließ einen ohrendurchdringenden Pfiff hören.
    Fiona wußte, daß Miles auf diesen Pfiff hin zu ihm kommen würde, daß es ein Signal war zwischen diesen beiden Männern. Wenn Sir Guy es für richtig hielt, seinen Herrn zu benachrichtigen, mußte Miles auch den Grund wissen, weshalb der Hüne sich hier versteckte.
    In bemerkenswert kurzer Zeit tauchte Miles mit gezogenem Schwert vor den beiden auf.
    »Die Lady fragte mich, ob ich beabsichtigte, Euch zu töten«, sagte Sir Guy mit feierlicher Stimme.
    Miles blickte zwischen den beiden hin und her. »Wie hat sie dich gefunden? «
    Sir Guys Augen ließen nicht einen Moment Fionas Gesicht los. Er schien verlegen und zugleich von Bewunderung erfüllt. »Ich habe sie nicht gehört. «
    Miles sagte augenzwinkernd: »Gebt ihm den Dolch zurück, Fiona. Ihr braucht keine Sorge zu haben, was Guys Loyalität betrifft. «
    Fiona rührte sich nicht. Ihre Hand umspannte den Stein, der in den Falten ihres Rocks verborgen war, und zur gleichen Zeit bemerkte sie den flachen Fels, auf dem Sir Guys in weichem Leder steckender Fuß ruhte. Füße waren sogar bei dem stärksten Mann verwundbar.
    »Wo sind Eure

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