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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wertloser Bruder? « fragte Miles Alicia, die gelassen die Szene vor sich betrachtete.
    »Er ist auf Patrouille an der Nordgrenze; doch ich erwarte ihn zurück, ehe wir Larenston erreichen. «
    Miles nahm Fionas Arm und verstärkte seinen Griff, als sie versuchte, sich loszuwinden. »Alicia hat ein Baby«, sagte er laut. Und dann, im Flüsterton: »Ihr seid sicher bei diesen Leuten. Bleibt in meiner Nähe. «
    Fiona musterte ihn mit einem flammenden Blick, der ihm bedeutete, daß sie sich in seiner Nähe nicht sicherer fühlte als bei jedem anderen Mann; doch sie blieb an seiner Seite. Die Männer, die in einer Gruppe bei Alicia standen, trugen seltsame Kleider, die ihre Knie freiließen. Ihre Haare fielen bis über die Schultern herunter, und an ihren Gürteln trugen sie lange, breite Schwerter.
    Alicia hatte das Gefühl, daß die Verstimmung zwischen Miles und der jungen Lady nicht nur diesen kindischen Scherz zur Ursache hatte, den er mit Fiona veranstaltet hatte. Doch sie hatte keine Ahnung, was noch dahintersteckte. Vielleicht konnte sie herausfinden, was diese Spannung in der Luft bedeutete, wenn sie nach Larenston zurückkehrten. »Sollen wir reiten? «
    Fiona stand still und bewegte sich nicht eher, bis sie alle Gefolgsleute von Alicia vor sich wußte. Sie hatten einen langen Weg bis zu der Stelle, wo die Pferde versteckt waren, und die Männer bildeten eine schweigende Gruppe. Sir Guy humpelte langsam voran und lehnte sich auf einen dicken Stock.
    »Ich möchte hinter diesen Männern bleiben«, sagte Fiona zu Miles und schob das Kinn vor.
    Er wollte widersprechen, änderte aber seinen Sinn und unterhielt sich murmelnd mit Alicia, und auf ihr Nicken hin ritten die Schotten und Sir Guy an der Spitze, während Tam den Jungen auf sein Pferd nahm.
    »Fiona«, begann Miles, sich im Sattel ihr zudrehend, »Alicias Männer haben nichts Böses vor. Ihr habt keinen Grund, sie zu fürchten. «
    Sie funkelte ihn an. »Ich soll mich auf Euer Wort verlassen? Vertrauen haben, wo ich belogen wurde? Einem Mann glauben, der zu einer Familie gehört, die mit meiner in Fehde liegt? «
    Miles sah einen Moment zum Himmel empor. »Vielleicht war es ein Fehler von mir, etwas vorzugaukeln, was nicht existierte; aber hätte ich Euch gebeten, ein paar Tage mit Kit und mir unbeschwert im Wald zu verbringen, was hättet Ihr mir darauf geantwortet? «
    Sie sah von ihm weg.
    »Fiona, Ihr müßt zugeben, daß Ihr die Zeit genossen habt. Ein paar Stunden lang hattet Ihr keine Angst vor Männern. «
    »Ich habe nie Angst vor Männern«, fauchte sie. »Ich habe nur gelernt, vor ihnen auf der Hut zu sein. «
    »Eure Vorsicht beherrscht Euer ganzes Leben«, sagte er düster. »Zum Beispiel schlucken wir jetzt den Staub, den Alicias Männer aufwirbeln, nur weil Ihr Angst habt, einer von ihnen könnte Euch angreifen. Weil Ihr sie unbedingt im Auge haben wollt. «
    »Ich habe gelernt… « begann sie.
    »Ihr habt nur die schlechte Seite des Lebens erfahren! Die meisten Männer sind nicht so wie Edmund Chatworth oder Pagnell. In der Zeit, die wir hier in Schottland verbringen, werdet Ihr lernen, daß es Männer gibt, denen man vertrauen kann. Nein! « sagte er, während sich ihre Blicke kreuzten. »Ihr werdet lernen, daß man mir vertrauen kann. « Dann trieb er sein Pferd an, lenkte es an Sir Guys Seite und ließ Fiona am Ende der Kolonne zurück.
    Alicia drehte den Kopf und sah Fiona allein reiten. Sie wendete ihr Pferd und lenkte es neben die blonde Frau. Sie waren ein bemerkenswertes Paar: Fiona mit ihren feinen hellen Zügen; Alicia daneben mit dem ausgeprägten, wie gemeißelten Profil.
    »Ein Streit zwischen Liebenden? « erkundigte sich Alicia, während sie Fiona forschend ins Gesicht sah.
    »Wir sind kein Liebespaar«, erwiderte Fiona kalt.
    Hierbei wölbte Alicia erstaunt die Augenbrauen in die Höhe, denn ihres Wissens hatte Miles noch nie ein paar Tage mit einer Frau verbracht, ohne sie zu besitzen. »Und wie kommt es, daß eine Chatworth mit einem Montgomery reitet? « fragte sie in dem gleichen schroffen Ton, den Fiona ihr gegenüber angewandt hatte.
    Fiona warf Alicia einen bösen Blick zu: »Wenn Ihr vorhabt, Gift über meinen Bruder Roger zu verspritzen, solltet Ihr Euch das zweimal überlegen. «
    Alicia und Fiona musterten sich einen Moment lang über die Köpfe ihrer Pferde hinweg — wobei viele stumme Signale zwischen ihnen ausgetauscht wurden -, und dann nickte Alicia schroff. »Fragt Euren Bruder nach seinen schottischen

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