Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
haben. Ich gehöre dir, niemandem sonst, und das weißt du auch. Es gibt einen Grund, warum ich vorher keinen Schwur ablegen konnte – ich erkläre dir alles, wenn wir uns sehen, das verspreche ich. Bitte, bitte, triff dich mit mir. Ich muss dich unbedingt wiedersehen. Ich möchte, dass du alles erfährst. Können wir uns im Boudoir treffen?
Mit all meiner Liebe,
Beth
Bevor ich die Mail versende, kopiere ich sie als Textnachricht. Dann drücke ich den Senden-Knopf, um sie durch den Äther zu Dominics E-Mailadresse und auf sein Handy zu schicken. Auf die eine oder andere Weise wird meine Nachricht ihn erreichen.
Den ganzen Morgen über versuche ich, mich auf die aufgelaufene Korrespondenz und meine Arbeit zu konzentrieren. Schließlich aktualisiere ich sogar Marks Ablage, aber zwischen jedem Arbeitsgang starre ich auf meinen Maileingang und auf mein Handy und hoffe darauf, dass eine neue Nachricht angezeigt wird.
Es kommt nichts.
Dominic! Bitte antworte, gib uns eine Chance. Wirf nicht alles, was wir hatten, wegen nichts weg. Das halte ich nicht aus …
Meine telepathische Botschaft ist auch nicht erfolgreicher als die anderen Versuche. Keinerlei Nachrichteneingang, und ich werde zunehmend panisch. Was soll ich nur tun? Ich kann ihn doch nicht einfach so aus meinem Leben spazieren lassen, ohne etwas zu unternehmen. Das werde ich nicht zulassen. Ich habe mir geschworen, um ihn zu kämpfen, und genau das werde ich auch tun.
»Caroline!«, rufe ich und greife nach meinem Mantel. »Ich bin kurz weg. Zur Bond Street.«
»In Ordnung, meine Liebe, bis später«, kommt die Antwort aus dem Salon.
»Grüßen Sie Mark recht herzlich von mir, wenn Sie ihn sehen.«
»Das mache ich.«
Draußen ist es sehr kalt. Die Temperaturen sind nicht ganz so schlimm wie in St. Petersburg, aber es ist definitiv frostig. Ich nehme den Bus zur Haltestelle Hyde Park Corner und gehe dann durch die kleinen Gassen von Mayfair bis zu Randolph Gardens. Ich weiß nicht, was genau ich tun werde, aber ich muss einfach an den Ort, wo ich Dominic das letzte Mal sah. Und das Einzige, was ich wirklich sicher über ihn weiß, ist seine Adresse.
Ich gehe am Portier vorbei und fahre mit dem Aufzug in Dominics Stockwerk hinauf. Den Flur zu seiner Wohnungstür renne ich beinahe entlang. Dann klopfe ich.
»Dominic!« Ich hämmere gegen das Holz. »Bist du da drin? Dominic?«
Ich halte die Luft an, als ich in der Wohnung Schritte höre, die sich der Tür nähern. Ein großes Glücksgefühl erfüllt mich. Er ist hier. Ich kann mit ihm sprechen, ihm alles erklären, ihn dazu bringen, mir zuzuhören …
Die Tür geht auf.
»Dominic, Gott sei Dank – oh …« Ich sehe nicht in das Gesicht, nach dem ich mich so sehr gesehnt habe, sondern in zwei dunkelbraune Augen, die einer Dame in Kittelschürze gehören. Sie hält ein Staubtuch in der Hand.
»Ja?«, sagt sie.
»Ist Mr Stone zu Hause?«, frage ich schwach, weil ich die Antwort bereits errate.
Sie schüttelt den Kopf und erwidert mit deutlich ausländischem Akzent: »Niemand da. Ich putzen, aber niemand da.«
»Wissen Sie, wann er zurückkommt?«
»Nicht wissen.« Sie schüttelt immer noch den Kopf.
»Darf ich kurz hereinkommen?«
Sie lässt mich zögernd ein, und ich betrete die Wohnung. Ich bin nicht sicher, was ich hier zu finden hoffe. Ich möchte mich Dominic nur nahe fühlen, aber als ich in das elegante Wohnzimmer trete, fühle ich mich ihm ferner denn je. Sein Apartment ist erfüllt von seiner Abwesenheit. Es verströmt nicht die Aura, als sei er nur kurz weggegangen, sondern als habe er gepackt und sei abgereist, ohne die Absicht, in absehbarer Zeit zurückzukommen.
Ich gehe langsam durch den Raum, betrachte vertraute Objekte und erinnere mich an die Zeit, die ich hier mit Dominic verbrachte. Der maßgefertigte Stuhl für Spanking und Bestrafungen ist fort. Auf ihm habe ich gesehen, wie Vanessa einen Mann züchtigte, den ich für Dominic hielt. Ich frage mich, wo der Stuhl geblieben sein mag.
Auf dem Tisch fällt mir ein Prospekt auf, eine Hochglanzfirmenbroschüre. Ich nehme das Papier zur Hand. Finlay Venture Capital steht darauf, und unter einem Haufen Fotos von lächelnden Geschäftsmännern in einem schicken Konferenzsaal findet sich ein kurzer Text, dass die Firma in die Zukunft investiert und erstaunliche Möglichkeiten aufzeigen kann, Geld zu vermehren. Am unteren Ende ist eine Kontaktadresse abgedruckt, irgendwo im Finanzviertel Londons, wo das große Geld meistens zu
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