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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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er geht ein wenig auf Distanz. »Was meinst du?«
    »Du hast Narben auf dem Rücken! Die waren am Sonntag noch nicht da. Wo kommen die her?«
    Er sagt nichts, hält mich an den Handgelenken, steht ganz still. Ich kann in dem Zwielicht den Ausdruck in seinen Augen nicht lesen, aber ich habe das Gefühl, sie sind dunkler geworden und eben auch unergründlicher.
    Nun bekomme ich es mit der Angst zu tun. Er trägt die Zeichen der Peitsche auf seinem Rücken. Wie schon in Kroatien. Wie hat er sie bekommen? »Sag mir, Dominic – wer hat dir die Striemen zugefügt?«
    »Niemand.« Sein Tonfall lässt mich wissen, dass er darüber nicht sprechen will. Die vertraute, liebevolle Atmosphäre zwischen uns hat sich vollkommen aufgelöst. »Komm jetzt, ich muss zurück.« Er stopft sich das Hemd wieder in die Hose und öffnet die Tür. Licht fällt in unser enges Versteck. »Lass uns hier verschwinden.« Er tritt an mir vorbei in den Flur.
    »Dominic, ich will das wissen! Wer hat dich ausgepeitscht?« In meiner Stimme liegt ein Vorwurf, aus Angst geboren. Ich sehe jetzt alles deutlich vor mir. Er mag ja beschlossen haben, weder Peitschen noch Gerten an mir zum Einsatz zu bringen, aber das heißt offenbar nicht, dass er sie gar nicht mehr in seinem Leben haben will. Als ich ihm in den Flur folge, fällt mir wieder ein, wie er zum ersten Mal feststellte, dass er das Spiel mit der Dominanz genoss. Damals schloss er sich einer Geheimgesellschaft in Oxford an und sah bei Auspeitschungen zu. Die Teilnehmer hatten keinen Sex, sie lebten einfach ihre Phantasien mit den von ihnen gewählten Gerätschaften aus. Die Doms bestraften die Subs, in beiderseitiger Befriedigung. So lernte Dominic sein Handwerk, hegte und pflegte seine Kontrollinstinkte, bis sie zu einem wesentlichen Teil von ihm wurden. Ob er so etwas Ähnliches jetzt wieder macht? Aber er ist ein Herr, kein Sklave! Wie kann er Bestrafung annehmen, anstatt sie auszuteilen? »Wer ist es, Dominic?«
    Er dreht sich um und sieht mich an. Sein Blick ist hart, sein Gesichtsausdruck trotzig. »Ich habe es dir doch gesagt. Niemand. Ich möchte nicht verhört werden. Du musst mir vertrauen.« Er geht in die Richtung, aus der ich gekommen bin.
    »Ist es Vanessa?«, platzt es aus mir heraus. Ich muss an die Frau denken, die er einst liebte, die bei diesen ersten Spielchen seine Partnerin war. Sie ist jetzt eine professionelle Herrin und Domina und immer noch eine enge Freundin von Dominic. Angst und Panik erfüllen mich. Warum sagt er es mir nicht? Ist es falsch, eine Erklärung zu erwarten? Ich kann mich nicht bremsen: »Spielt ihr beiden wieder zusammen? Übt nur sie ihre Fertigkeiten auf deinem Rücken aus oder wechselt ihr euch ab?«
    Dominic bleibt stehen und dreht sich um. Er sieht überwältigend gut aus in seinem Anzug und der Seidenkrawatte von Hermès, mit seinem dunklen Haar, das ihm lockig über die Ohren fällt. Sein Gesichtsausdruck ist ungestüm und starrköpfig. »Beth, hör auf. Rede nicht so dummes Zeug! Vanessa ist im Ausland. Ich habe sie seit Monaten nicht gesehen, und außerdem ist dieser Teil unseres Lebens vorbei. Das weißt du genau. Warum sagst du so was?«
    »Was soll ich deiner Meinung nach denn denken? Du willst mir ja nicht sagen, warum du solche Striemen hast.«
    Wir stehen in dem offenen Bereich des Treppenhauses, vor dem Eingang zu dem Flur, der unter das Gebäude führt.
    »Ich habe dich gebeten, mir zu vertrauen«, erklärt Dominic mit unheimlich leiser Stimme. »Tu das bitte auch, Beth. Ich verspreche, mit der Zeit wird alles klarwerden. Was immer ich tue, ich tue es für uns beide.«
    Meine Augen füllen sich vor Wut und Frustration mit heißen Tränen. »Ich will dir ja vertrauen, aber heißt das nicht, dass wir beide ehrlich sein müssen?«
    »Ja.«
    »Ich bin ehrlich zu dir, aber du bist nicht offen zu mir. Du hältst Dinge zurück.«
    »Ich habe dich gebeten, es gut sein zu lassen, Beth«, sagt er warnend. »Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.«
    »Und wann ist der richtige Zeitpunkt? Ich verstehe nicht, warum du es mir nicht sagen willst. Du musst doch begreifen, wie das auf mich wirkt. Du weigerst dich, eine Peitsche oder Gerte auch nur anzurühren, wenn du mit mir zusammen bist, aber du selbst bist von Striemen übersät! Bitte, stell das richtig, kläre mich auf …«
    »Beth …« Er kommt einen Schritt auf mich zu, und dann erschrecken wir beide, als von oben eine gurrende Stimme erklingt.
    »Hallo, ihr zwei. Was macht ihr denn da

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