Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)
Gästeraum.«
Draußen im Gang schaut Dominic mich nicht an, murmelt nur leise: »Warte.« Mönche sind hier überall unterwegs, und er will offensichtlich nicht, dass wir beobachtet werden. Wir schreiten durch die Gänge, und ich habe das Gefühl zu schweben, so groß ist meine Freude. Von Moment zu Moment wird mir deutlicher bewusst, dass ich wieder mit Dominic zusammen bin und dass meine Welt sich innerhalb weniger Augenblicke verändert hat.
Es gibt Dutzende von Fragen, die ich ihm stellen will, aber ich bin sprachlos. Dann bleibt er abrupt vor einer Tür stehen, klopft und öffnet sie. Der kleine Raum ist vollkommen leer.
Dominic dreht sich mit brennenden Augen zu mir und nimmt meine Hand. Er zieht mich in den Raum, wirft die Tür hinter uns zu, und im nächsten Augenblick presst sich sein Mund auf meinen, und wir versinken ineinander. Er küsst mich mit verzweifeltem Hunger, als ob er nicht genug von mir bekommen könnte. Seine starken Arme schlingen sich um mich und pressen mich an sich. O Gott, sein Geschmack und sein Geruch und seine Berührung. Es ist wunderbar, himmlisch … mir wird schwindelig, aber ich genieße das außergewöhnliche Feuerwerk, das in mir hochgeht. Der Kuss ist vielleicht der beste meines ganzen Lebens – das Wiederfinden eines Genusses, von dem ich fürchtete, ihn nie wieder zu erleben. Ich nehme seinen Kopf in meine Hände, vergrabe die Finger in seinem dichten, dunklen Haar, schwelge in der Empfindung, ihn wieder berühren zu können. Er streicht mit seinen Händen über meinen Rücken, über meine Arme, als ob er nicht glauben kann, dass ich wirklich hier bin, in seinen Armen.
Wir küssen uns unendlich lange. Die Leidenschaft zwischen uns schraubt sich in fast unerträgliche Höhen mit jedem Moment, in dem sich unsere Lippen aufeinanderpressen und wir uns schmecken. Dann löst er sich von mir und schaut auf mich herab. Ich sehe das Verlangen in seinen Augen, als er atemlos sagt: »Beth, was machst du hier? Was zum Teufel hast du mit Dubrovski zu tun?«
»Ich freue mich auch, dich zu sehen«, kontere ich, wenn auch lächelnd.
»Ja klar, klar, es ist schön, dich zu sehen … aber …« Er schaut mich erstaunt an, als ob er seinen Augen immer noch nicht trauen kann. »… Ich fasse es einfach nicht, dass du hier bist!«
»Wie Dubrovski schon sagte, ich arbeite für Mark Palliser«, sage ich. Ich kann meinen Blick nicht von seinem Mund abwenden, den ich bereits furchtbar vermisse. »Er hat mich mitgebracht, um die Authentizität des Gemäldes zu begutachten, das die Mönche entdeckt haben.«
Dominic wirkt beunruhigt.
»Was ist? Freut es dich nicht, mich zu sehen?«
»O Beth, ich sage dir doch, es ist wunderbar. Ich freue mich so sehr, dich zu sehen«, sagt er mit heiserer Stimme. »Merkst du das nicht?«
Ich spüre, wie sich sein Verlangen an mich presst, und mich überkommt die Sehnsucht, ihm Erlösung zu verschaffen und ihn wieder in mir zu spüren. Das Sehnen ist so stark, dass sich meine Lippen öffnen und ich nach Luft schnappe.
»Schau mich nicht so an«, fleht er. »Sonst verliere ich noch die Kontrolle.«
»Dann verlierst du sie eben«, flüstere ich.
»Das geht nicht«, sagt er mit angespannter Stimme. »Gott, was du mit mir machst …«
»Ich habe dich so sehr vermisst.«
»Ich habe dich auch vermisst.«
Ich starre ihn vorwurfsvoll an, erinnere mich, wie unglücklich ich seinetwegen gewesen bin. »Ach, Dominic! Warum hast du mich so lange allein gelassen? Hast du überhaupt eine Ahnung, wie schrecklich das war, nicht zu wissen, wo du bist oder was los ist? Sechs Wochen lang keine Silbe von dir!«
Zum ersten Mal senkt er den Blick. »Es ist kompliziert«, murmelt er, dann schaut er mich wieder an, und ich lese Aufrichtigkeit in seinem Blick. »Aber du musst mir glauben, dass ich die ganze Zeit an dich gedacht habe. Das schwöre ich. Ich habe dich so sehr vermisst.«
»Das ist irgendwie schwer zu glauben.« Der wochenlang aufgestaute Ärger flammt in mir auf. »Wo du dich doch kein einziges Mal gemeldet hast.«
Er drückt meine Hände. »Beth … Ich musste arbeiten. Andrei hat mich in der hintersten Provinz an diesem Deal arbeiten lassen. Seit ich London verlassen habe, habe ich nur in den verlorensten Winkeln der Welt gearbeitet.«
»Ohne E-Mail? Ohne Telefon?« Ich klinge skeptisch.
»Wie ich schon sagte … es ist kompliziert.« Er schaut wieder zu Boden.
»Du kannst von Glück sagen, dass ich überhaupt noch mit dir rede!«
»Das weiß ich.
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