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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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schlecht. »Wann ist das passiert?«, fragte ich.
    »Wir sind nicht ganz sicher. Irgendwann in den vergangenen Stunden, glaube ich.«
    Oder ungefähr zur gleichen Zeit, als ihr Sohn umgebracht worden war? War dies bereits der Plan gewesen? Wenn ja, wessen Plan? Und zu welchem Zweck? Was war hier los?
    Ich rutschte an der Wand entlang nach unten, bis ich auf meinen Fersen saß. Wieder eine Familie ausgelöscht. Und diesmal war der Mord von einem auf einen anderen Kontinent übergesprungen – in eine völlig andere Welt. Zumindest ging ich im Moment davon aus.

25
    Mittlerweile standen wir alle unter Druck. Ich brauchte den ge samten nächsten Tag, um Eric Dana vom CIA ausfindig zu machen, fand ihn aber erst, als er im Daly Building auftauchte.
    Ich fing Dana ab, als er aus dem Büro von Chief Davies kam, den ich am Schreibtisch sitzen sah, bevor sich die Tür wieder schloss. Dana lächelte nicht und sah mich nicht an, obwohl er mit Sicherheit bemerkt hatte, dass ich da war.
    Ich trat auf ihn zu. »Wo waren Sie den ganzen Tag? Ich habe mindestens zehnmal angerufen. Ich brauche Ihre Hilfe in dem Fall. Wo ist das Problem?«
    Dana ließ sich von mir nicht aufhalten. »Reden Sie mit Ihrem Chef. Die Metro ist draußen. Chantilly war von unserem Standpunkt aus ein Desaster. Unser Abteilungsleiter, Steven Millard, ist damit befasst.«
    Millard. Diesen Namen hatte ich von meinem Kumpel Al Tunney gehört.
    Ich holte Dana am Fahrstuhl wieder ein und zwängte mich durch die sich schließenden Türen. »Wo ist der Mörder?«, fragte ich ihn. »Was wissen Sie von ihm?«
    »Wir glauben, er hat das Land verlassen. Wir geben Ihnen Bescheid, wenn er zurückkommt«, erwiderte Dana, während er mich das erste Mal anblickte. »Halten Sie sich an Ihre eigenen Fälle, Cross. Tun Sie Ihre Arbeit, ich tue meine.«
    »Ist das ein Rat oder eine Drohung?«, forderte ich ihn heraus.
    »Solange Sie in Washington arbeiten, ist es ein Rat. Hier stehen Sie außerhalb meiner Kontrolle und meines Einflusses.«
    Sein überhebliches Verhalten war nicht überraschend. Es brachte mich weniger in Wut, sondern schärfte eher meine Sinne. Ich streckte die Hand aus und betätigte den roten Kippschalter. Der Fahrstuhl hielt mit einem Ruck an, und eine Alarmglocke schrillte.
    »Wohin ist er gegangen, Dana?«, rief ich. »Sagen Sie mir, wo er ist, verdammt noch mal!«
    »Was ist denn mit Ihnen los? So läuft das Spiel nicht.«
    Als Dana nach dem Schalter greifen wollte, hielt ich seinen Arm fest.
    »Für mich ist das kein Spiel. Wohin ist er gegangen?«, drängte ich.
    Dana blickte mich streng an. »Lassen Sie meinen Arm los, Cross«, verlangte er gelassen. »Nehmen Sie sofort Ihre Hand weg. Der Mörder ist nach Nigeria zurückgegangen. Er befindet sich außerhalb Ihres Zuständigkeitsbereiches.«
    Ich wusste, ich war zu weit gegangen, was mir nur deutlich machte, wie emotional ich diesen Fall anging, vielleicht noch emotionaler, als ich wusste. Ich ließ Dana los und kippte den roten Schalter wortlos wieder zurück. Schweigend fuhren wir ins Erdgeschoss, wo ich dem CIA-Wichser hinterherblickte, als er das Gebäude verließ.
    Die einzige Frage war, ob ich ihn umgehen konnte. Vielleicht, wenn ich mich beeilte. Noch in der Eingangshalle wählte ich auf meinem Mobiltelefon eine Nummer.
    »Al Tunney«, meldete sich am andere Ende eine Stimme.
    »Hier ist Alex Cross. Du musst mir einen Gefallen tun.«
    »Nein«, weigerte sich Tunney stöhnend. Fragte aber: »Um was geht‘s?«
    Ich sagte es ihm, woraufhin er wieder stöhnte, was ich ihm nicht verübeln konnte.

26
    »Alex, du gehst zu weit«, gab Bree zu bedenken.
    »Das weiß ich. Das tue ich doch immer.«
    Bree und ich saßen spätabends in meinem Wagen. Mir gefiel es, spätabends durch die Stadt zu fahren, wenn der Verkehr schwächer wurde und die hundert Sachen auf den meisten großen Straßen keine Gefahr darstellten. Sobald wir auf die Fifth Street bogen, fühlte ich mich besser, doch Bree war immer noch zermürbt. Noch nie hatte ich sie in so einem Zustand erlebt – aufgeregt und unsicher.
    »Weißt du, normalerweise bin ich immer diejenige, die bei einem solchen Thema die andere Seite vertritt, diejenige, die Überzeugungsarbeit leistet. Ich war noch nie ein Mensch, der einfach nur dasitzt und jemandem blind Glauben schenkt. Aber hier, mit deinem letzten Plan, gehst du zu weit, Alex. Den Mörder in Afrika aufzustöbern? Auch in Anbetracht dieser Umstände ist das … ich weiß nicht einmal, wie ich dazu

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