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Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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fällt. Natürlich hat er nicht das gemeint. »Äh, keine Ahnung.«
    »Was mich angeht.« Er deutet mit dem Daumen auf seine stolzgeschwellte Brust. »Ich steh in Englisch auf der Kippe, was ein echter Schaden ist, weil unser Footballteam nämlich tatsächlich mal gewinnen könnte, wenn sie mich aufstellen würden. Was ist mit dir?« Er lässt den Blick über meine langen Beine wandern. »Warum bist du hier? Du siehst aus, als könntest du eine ganz gute Basketballspielerin abgeben. Unser Mädchenteam ist sogar ziemlich gut.«
    Ich klemme mir eine ungehorsame Haarsträhne hinters Ohr, die sich sofort wieder löst und mir erneut ins Gesicht fällt. »Ich wollte nicht mitten im Schuljahr noch ins Team wechseln.« Oder sonst jemals.
    Im Zimmer stehen mehrere schwarze Pulte. Hinter dem größten ganz vorne steht unser Physiklehrer Mr   Henke. Mit gelangweilter, müder Miene blickt er in die Runde, als würde er sich fragen, wo all die Streber der vorigen Stunde hin sind. »Beschäftigt euch selbst, und zwar still! Lernt oder lest, aber ohne zu reden, bitte.« Er schwenkt einen orangefarbenen Block. »Braucht irgendjemand eine Erlaubnis, um irgendwohin zu gehen? Vielleicht in die Bibliothek?«
    Nathan lacht, als sich die halbe Klasse anstellt, um sich einen Erlaubnisschein abzuholen. Der Stundengong hat noch nicht mal geläutet, aber es hat fast den Anschein, als wären die meisten Schüler schon vorher wieder weg.
    »Da geht sie hin, die Herde.« Nathan blickt mich an und beugt sich verschwörerisch zu mir rüber. »Wollen wir verschwinden? Hier gibt es ganz in der Nähe ein Eiscafé.«
    »Nein. Meine Mum holt mich und meine Schwester nach der Schule ab.«
    »Zu schade.« Nathan rückt noch näher und ich dränge mich an den äußersten Rand meines Tisches. Seine Blicke wandern über mich.
    Mit dem Ellbogen stoße ich eins meiner Bücher um und dankbar springe ich auf, um es vom Boden zu klauben. Während ich dort auf dem schmierigen Linoleum in die Hocke gehe und die Hand nach meinem Buch ausstrecke, fangen die feinen Härchen in meinem Nacken an zu zittern. Mein Atem beschleunigt sich. Ich presse die Lippen aufeinander und versuche, das laute Geräusch zu dämpfen. Mein ganzer Körper spannt sich wachsam an und ich weiß, dass er es ist, noch bevor er ins Zimmer kommt.
    Ich weiß es einfach – und ich will auch, dass er es ist, obwohl mir im selben Moment Tamras Warnung wieder einfällt. Ich wische mir meine schweißnasse Hand an der Jeans ab und spähe hinter dem Tisch hervor zur Tür. Tief in meiner Brust brennt die Gewissheit, ihn erkannt zu haben, und trotzdem bleibe ich, wo ich bin. Kauere mich auf den Boden und beobachte, wie er das Klassenzimmer betritt.
    Mucksmäuschenstill warte ich ab. Vielleicht holt auch er sich nur eine Erlaubnis ab, um gleich darauf mit den anderen wieder fortzugehen.
    Doch er stellt sich nicht an. Mit nichts weiter als einem Notizheft in der Hand kommt er herein und bleibt plötzlich stehen. Merkwürdig reckt er den Kopf, als hätte er etwas gehört oder gerochen. Genauso hat er auch heute Vormittag im Flur gewirkt – kurz bevor sein Blick auf mich fiel.
    Ich spiele an meinem Buch herum und pike mir mit den spitzen Ecken in die sensiblen Fingerkuppen.
    »Hey, geht’s dir gut?«, dröhnt Nathans Stimme über mir.
    Ich zucke zusammen und zwinge mich zum Aufstehen.
    »Klar«, erwidere ich, während ich zurück auf meinen Stuhl krabble. Ich kann mich ja nicht ewig verstecken. Wir gehen schließlich auf dieselbe Schule – anscheinend sogar in denselben Unterricht.
    Ich fixiere die Tafel vorne an der Wand – alles, bloß ihn nicht ansehen! Aber das ist absolut unmöglich, genauso wie jemanden niederzustarren, wenn die Natur der Dinge einen zwingt, früher oder später zu blinzeln. Also schaue ich doch zu ihm.
    Und sofort nimmt mich sein Blick gefangen.
    Will kommt auf unseren Tisch zu. Mit angehaltenem Atem warte ich darauf, dass er vorbeiläuft. Doch er bleibt vor mir stehen und das schlurfende Geräusch seiner Schuhe auf dem Boden geht mir durch und durch, als würde mir jemand über den Rücken kratzen.
    Aus nächster Nähe blicke ich in Augen, die sich nicht für eine Farbe entscheiden können: Grün, Braun, Gold – wenn ich zu lange hinsehe, wird mir schwindlig. Ich muss an die kleine Höhle denken, an uns beide in diesem feuchten, engen Raum, dicht an dicht. An seine Hand auf meiner Drakihaut und daran, was er vermutlich gesagt hat.
    Zitternd reiße ich mich von seinen Augen los,

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