Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
Vom Netzwerk:
Ohne jeden Zweifel hat das Gerücht bereits die Runde gemacht, dass ich ein gewalttätiger Pyromane bin. Mit verschränkten Armen warte ich auf Mum und hadere mit meinem Schicksal.
    Was wird Will jetzt tun? Wird er seine Cousins informieren? Oder wird er mich schlicht und ergreifend selbst stellen? Wie um alles in der Welt kann ich ihm einreden, dass er sich getäuscht hat in dem, was er doch eindeutig sehen konnte? Vor allem, nachdem er mich dabei erwischt hat, wie ich bei ihm zu Hause herumgeschnüffelt habe.
    Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich fürs Erste suspendiert bin. So wird es wenigstens eine Weile dauern, bis ich Will wieder unter die Augen treten muss. Jedenfalls solange er nicht vor meiner Tür auftaucht, mit der ganzen Kavallerie im Schlepptau und wild entschlossen, mich zu vernichten.
    Als der Direktor Mum endlich gehen lässt, ist der Unterricht längst vorbei. Erleichtert stelle ich fest, dass die Flure schon leer sind, als wir das Büro verlassen.
    Während wir aus dem Haupteingang treten und auf den Parkplatz hinauslaufen, sagt Mum kein Wort zu mir. Sie ist gefährlich schweigsam. Hin und wieder werfe ich ihr einen Blick zu, will sie fragen, wie ihre Reise war und was aus dem Bernstein geworden ist. Selbst jetzt noch kann ich nicht glauben, dass sie ihn wirklich verkauft hat.
    Tamra wartet am Wagen auf uns. Rote Flecken verunstalten ihren cremefarbenen Teint, was mit Sicherheit nicht daran liegt, dass wir sie in der Sonne haben warten lassen. Sie hat geweint. Ihre roten Shorts und das weiße T-Shirt sprechen für sich. Heute Nachmittag hat die Auswahl für das Cheerleaderteam stattgefunden – in all der Aufregung hatte ich beinahe vergessen, dass heute Tams großer Tag war.
    Sie verschwendet keine Zeit. »Wie konntest du nur?« Ihr Gesicht glüht förmlich. »Was ich gemacht habe, war völlig egal. Ich hätte eine goldmedaillenreife Leistung hinlegen können und sie hätten mich doch nicht genommen! Nicht, nachdem du auf sie losgegangen bist!«
    Geräuschvoll und gekränkt stoße ich die Luft aus. Woher soll sie auch wissen, dass ich versucht habe, sie zu verteidigen? Genauso wenig ist ihr klar, wie falsch diese Mädchen wirklich sind. Doch ein Blick in ihr Gesicht genügt, um mir zu verraten, dass sie im Moment nicht in der Stimmung ist, sich die Lage erklären zu lassen. »Es tut mir leid, Tamra, aber …«
    »Es tut dir leid?« Grimmig schüttelt sie den Kopf. »Egal, wo wir hingehen, es wird sich einfach nie etwas ändern!« Hilflos fuchtelt sie mit den Armen in der Luft herum und sucht nach den richtigen Worten. »Warum muss sich alles immer nur um dich drehen?«
    Ich starre sie an, blicke in Augen, die aussehen wie meine, und wünschte, ich hätte eine Antwort. Wünschte, ich könnte ihre Anschuldigung zurückweisen, aber ich kann es nicht.
    Mums Stimme lässt uns beide herumfahren. »Das hier ist nicht der richtige Ort für so was! Steigt ins Auto, sofort!« Dabei wirft sie einen nervösen Blick in alle Richtungen – unser Gespräch ist nicht unbemerkt geblieben. Einige Schüler sind noch auf dem Parkplatz.
    Ich klettere auf die Rückbank, und als Mum ihre Tür zuknallt, bin ich schon angeschnallt.
    »Wir müssen das nicht auch noch in der Öffentlichkeit breittreten, Jacinda.« Mit den Schlüsseln in der Hand sieht sie sich nach mir um. »Mit dem Direktor habe ich bereits ausführlich gesprochen. Jetzt will ich von dir wissen, was wirklich passiert ist!«
    Ich kaue auf meinen Lippen herum, dann spucke ich es einfach aus – schönreden kann man es ja doch nicht. »Sie sind auf dem Klo über mich hergefallen.« Ich zucke mit den Schultern, als würde das jeden Tag vorkommen. »Also habe ich mich verwandelt.«
    Meine Schwester stöhnt.
    Mum lässt die Schultern sinken, dann dreht sie sich um und lässt den Motor an. Warme Luft strömt aus der Klimaanlage. »Wie schlimm war es?«
    Sich zu verwandeln ist in ihren Augen immer schlimm . Allerdings war es diesmal tatsächlich schlimm.
    »Ich hab mich in einer der Toilettenkabinen versteckt. Sie haben nichts gesehen – zumindest nichts, was sie begreifen könnten. Aber eine von ihnen hab ich angesengt. Um mich zu befreien.« Ich schrumpfe in mich zusammen. »Vielleicht auch mehr als nur eine.«
    Außer sich vor Wut fährt meine Schwester in ihrem Sitz herum. »Das ist ja großartig!«
    »Tamra!«, sagt Mum und seufzt gleich darauf, wobei ihre Nasenflügel heftig beben. »Für Jacinda ist das alles auch nicht leicht. Sie hat sich bisher viel

Weitere Kostenlose Bücher