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Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Titel: Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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Mein Magen zieht sich zusammen, als er sich zum Gehen wendet.
    »Cassian.« Ich laufe die Treppe hinab und wieder hinaus in den Regen, fest entschlossen, ihm klarzumachen, dass wir nur Freunde sind. Wir können niemals mehr sein als das.
    Ich halte mir eine Hand über die Augen und sehe zu ihm hoch. »Danke. Ich bin froh, dass wir … Freunde sind.« Ich wähle absichtlich das Wort Freunde und betone es, damit er versteht, was ich sagen will.
    Ein Lächeln bahnt sich langsam den Weg auf seine Lippen. »Ich wollte noch nie mit dir befreundet sein, Jacinda.«
    Mein Herz setzt einen Moment lang aus. Ich bleibe im Regen stehen und sehe ihm nach.

9
    N ach drei Tagen hört es endlich auf zu regnen. Ich bin allein auf der Veranda und sehe vom Mittagessen auf, als der plätschernde graue Vorhang einen plötzlichen Tod stirbt. Fast im selben Augenblick setzt Nidias Nebel wieder ein, pulsierend und atmend wie ein Lebewesen. Im Nu hüllt er die Siedlung ein. Der Schirm auf der Veranda, den ich auf dem Heimweg von der Schule benutzt habe, wird von einer plötzlichen Windböe erfasst und auf die Seite geworfen.
    Ich bin gerade von einer Stunde zum Thema Ausweichmanöver zurückgekommen und Flugfiguren tanzen in meinem Kopf herum wie Sternbilder, während ich an einer Scheibe Verdabeerenbrot knabbere. Ich muss gleich zurück zum Nachmittagsunterricht, aber noch genieße ich die Ruhe. Ich streife meine Schuhe ab und lasse den Nebel über meine nackten Füße gleiten.
    Mum ist bei der Arbeit. In letzter Zeit geben sie ihr andauernd extralange Schichten, eine nach der anderen. Mit Absicht, natürlich. Ich habe sie in den letzten Wochen kaum gesehen. Tamra sieht sie sogar noch seltener, da sie ja jetzt bei Nidia wohnt. Das ist alles so von ihnen gewollt.
    Ohne das Trommelgeräusch des Regens fühlt sich die plötzlich eingetretene Stille unheimlich an, als würde die Welt um mich herum den Atem anhalten. Ich stelle meinen Teller ab und angle mir den Überwurf, der über der Rückenlehne der Bank hängt. Die trockene Hitze von Chaparral ist nur noch eine blasse Erinnerung, als ich mich in das wärmende Fleece kuschle.
    Auf der anderen Straßenseite verlässt gerade Corbin das Haus, seine Gestalt ist trotz des Nebels eindeutig zu erkennen. Als mein Blick auf sein blaues Armband fällt, krampft sich mein Magen zusammen.
    Er entdeckt mich sofort. Grüßend hebt er eine Hand, schlendert zu mir herüber und bleibt am Fuße der Stufen, die zu unserer Veranda heraufführen, stehen.
    Er deutet in die Luft und lächelt. »Sieht so aus, als würden wir heute Abend zusammen fliegen.«
    Ich zwinge mich zu einem Lächeln. Wir sind schließlich Nachbarn. Er wird nicht von hier weggehen. Und ich auch nicht. Egal, wie geschmacklos ich ihn auch finde, ich muss lernen, mit ihm auszukommen.
    »Ja. Es hat endlich aufgehört zu regnen.«
    »Dann kommst du also mit?«
    Ich nicke. Ich habe es versprochen. Ich muss unbedingt wieder fliegen. Ganz besonders mit meiner Schwester. Ich habe nie geglaubt, dass wir einmal zusammen fliegen würden, und jetzt können wir endlich gemeinsam in den Himmel steigen.
    »Ja.«
    »Gut.«
    Er nickt und dabei glitzern schwarzviolette Stellen in seinem hellen Haar. »Schön, dass du doch langsam deine Meinung änderst, Jacinda.«
    Das kann ich nicht einfach so stehen lassen. »Meine Meinung dir gegenüber hat sich überhaupt nicht geändert.«
    Ein Lächeln erscheint auf seinen Lippen. »Aber immerhin ändert sie sich generell.«
    Dann blickt er mehrere Sekunden lang die Straße hinunter und wirkt so, als hätte er etwas entdeckt, was durch den kühlen Dampf hindurch auf uns zukommt. »Ich habe heute Morgen deine Schwester gesehen.«
    Trotz des Misstrauens, das sich in mir breitmacht, bleibt mein Gesicht regungslos. Er hat seine Absichten bereits klargemacht. Er will eine von uns – das ist sein festes Ziel.
    »Sie und Cassian waren mit ein paar anderen auf dem Weg zum Obstgarten. Sie hat … glücklich ausgesehen.«
    »Das ist sie auch«, sage ich.
    Und warum auch nicht? Sie hat jetzt alles, was sie immer wollte. Freundschaft, Akzeptanz im Rudel … Cassian . Falls ich ihr das nicht verderbe. Die schrecklichen Schuldgefühle, die mich seit drei Tagen, seit dem Kuss mit Cassian, innerlich auffressen, nagen noch ein wenig stärker an meinem Gewissen.
    »Ich komme nach meiner Schicht vorbei, dann können wir ja gemeinsam zum Flugplatz gehen.«
    Ich bebe vor Zorn. Das ist der Corbin, den ich kenne. Der arrogante Junge, der nie um

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