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Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Titel: Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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sich und schließen sich wieder. Cassian wirft mir einen neugierigen Blick zu und ich zwinge mich dazu, die Hände ruhig zu halten.
    Da ich der erste Draki bin, der es geschafft hat, in eine Enkrofestung einzubrechen, wird man mir Glauben schenken. Ich habe geholfen, Miram zu retten … und andere Drakis – darunter einen, der den Tod meines Vaters miterlebt hat. Deghan ist Beweis genug für meine Worte. Das Rudel wird ihm und mir zuhören und dann ist Severin an der Reihe, vor allen Leuten den Prozess gemacht zu bekommen – für seine Verbrechen an den Pranger gestellt zu werden. Mein Puls flattert voller Vorfreude auf diese Aussicht.
    Cassian sieht erst mich und dann Will an und seine Augen glänzen plötzlich. Ich kann seine Hoffnung spüren. Ausgelassen und überschäumend rauscht sie durch mich hindurch.
    »Komm mit mir, Will. Bitte bring diese Sache zusammen mit mir zu Ende.«
    Ich beobachte ihn. Atemlos warte ich darauf, dass er etwas sagt, und spüre eine unerträgliche Enge in der Brust, aus Angst, dass er Nein sagt. Dass er nicht mitkommen will. Dass er sich meine Worte anhören und sich dann von mir abwenden wird. Mein Daumen dreht an dem Ring an meinem Finger. »Ich weiß, dass es viel verlangt ist …« Ich senke den Blick und schaue hinunter auf meine Hände. »Ich verstehe, wenn du nicht mit mir mitkommen kannst …« Aber es wird mir das Herz brechen.
    Wortlos stürzt er davon. Etwas in mir zerspringt, als ich seinen Rückzug beobachte. Er geht nicht auf den Transporter zu, sondern marschiert an dem baufälligen Gebäude vorbei. Ich werfe allen einen kurzen Blick zu, dann laufe ich ihm nach. »Will! Will, warte!«
    Er biegt um die Ecke des Gebäudes. Als er an einem alten Getränkeautomaten vorbeikommt, dreht er sich um, holt weit aus und knallt seine Faust auf die alte Plastikvorderseite des Geräts, die in der Witterung fleckig geworden ist. Das vergilbte Plastik zersplittert in winzige Stücke, die überall herumfliegen.
    Ich bleibe stehen und keuche, weniger von meinem kurzen Sprint als vielmehr deshalb, ihn so schnell wie möglich erreichen zu wollen. Er steht mit gesenktem Kopf vor dem alten Getränkeautomaten und stützt sich zu beiden Seiten mit den Händen daran ab. Seine Anspannung ist deutlich zu erkennen.
    Ich befeuchte meine Lippen und werfe einen Blick zurück, um sicherzugehen, dass mir auch wirklich niemand gefolgt ist. »Will?« So zornig habe ich ihn noch nie erlebt … so vollkommen außer sich. Ich weiß nicht recht, was ich sagen soll. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Er hebt ruckartig den Kopf und blickt mir wütend in die Augen. »Ob mit mir alles in Ordnung ist?«
    Ich kämpfe gegen den Drang an zurückzuweichen und nicke einfach.
    »Machst du Witze?« Der Klang seiner Stimme schneidet mir ins Fleisch. Das ist nicht der Will, den ich kenne. Zu meinen Füßen wirbelt Staub auf, ganze Erdbüschel heben sich aus dem Boden, und mir ist klar, dass er das ist – dass sich sein Zorn auf die Erde, auf der wir stehen, überträgt. »Ich fange langsam an zu glauben, dass wir nie zusammen sein werden, Jacinda«, presst er mühsam beherrscht hervor.
    »Sag so etwas nicht.«
    Er winkt ab. »Du willst nichts davon loslassen. Noch nicht einmal für mich.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Ach nein?« Er legt den Kopf schief und mustert mich. »Willst du mir ernsthaft erzählen, dass du das alles loslassen kannst? Das Rudel? Cassian?«
    »Ja«, entgegne ich und bin froh, dass meine Stimme ruhig und fest klingt. »Das kann ich und das werde ich. Wir müssen nur noch diese eine Sache –«
    »Ins Rudel zurückzukehren, ist keine kleine Sache. Ganz besonders nicht für dich.« Er schluckt und ich sehe zu, wie sich die Sehnen an seinem Hals bewegen. »Und für mich erst recht nicht.«
    Ich atme aus und nicke. Niedergeschlagenheit macht sich in mir breit. Ich verlange damit viel von ihm. Zu viel. »Du hast recht, das kann ich nicht von dir erwarten.« Ich beiße mir auf die Lippe und werde innerlich aufgezehrt von dem Wissen, was das bedeutet. »Corbin hat ihnen sicher längst alles über dich erzählt.«
    Er wird plötzlich still. »Und was willst du damit sagen?«
    Was will ich damit sagen?
    Ich schlucke. »Wir können getrennte Wege gehen. Natürlich nur vorübergehend«, sage ich schnell. »Später treffen wir uns wieder und –«
    Er wirkt jetzt voller Leben. Seine Hände schließen sich um meine Arme. »Nein. Nicht noch einmal. Ich lasse dich nicht noch einmal gehen, Jacinda. Und schon

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