Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firkin 05 - Fahrenheit 666

Firkin 05 - Fahrenheit 666

Titel: Firkin 05 - Fahrenheit 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
Vom Netzwerk:
wissen, wo seine Leute sind, Mann!«
    »Herr Kommandant, ich weiß genau, wo meine ganzen Leute sind!« verteidigte sich Barak mit bebender Stimme und zeigte auf eine kleine Gruppe mattschwarz gekleideter Männer. Eine buntgescheckte Auswahl blinkender Zahntätowierungen grinste mitleiderregend zurück.
    Achonite kochte bereits vor Wut. »Willst du mir damit sagen, daß da ein … ein Zivilist drin ist?« brüllte er sehr zum Gefallen der Zuschauer.
    »Scheint so …«
    »Du weißt es nicht einmal?« Die Adern auf Achonites Schläfen pochten vor Erregung.
    Barak zuckte die Achseln.
    »Dann geh da rein und sieh zu, daß du’s herausfindest!« fauchte Achonite durch hörbar knirschende Zähne hindurch.
    »Soll das ein Witz sein, Herr Kommandant? Da rein?« hakte Barak ungläubig nach.
    »Schau mich an!« Der Kommandant zog mit dem Zeigefinger das Unterlid seines linken Auges nach unten und glotzte Barak finster an. »Sehe ich so aus, als ob ich Witze mache?«
    Eingeklemmt zwischen einem wutentbrannten Tyrannen und einem flammenden Inferno schüttelte Barak mit ängstlicher Miene den Kopf.
    »Dann geh da rein!« bellte Achonite.
    Bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, hastete Barak auf die Schmiedetür zu, huschte kurzerhand hindurch und wurde drinnen sofort von zwei Dingen überwältigt. Das erste war die intensive Hitze, die ihm wie eine undurchdringliche Mauer entgegenschlug und hauptsächlich von einem geschmolzenen Metallhaufen ausging, der einmal ein Schmiedeofen gewesen war. Und das andere war der Lärm.
    Über das ständige Tosen der Flammen hinweg waren eine heftige Kakophonie aus hämmerndem Metall und das Schlagen auf einen Amboß zu hören. Ängstlich hielt Barak inne, dann schüttelte er sich und schrie wie am Spieß.
    Denn direkt vor ihm, eingehüllt vom flammenden Inferno und sich dessen anscheinend nicht einmal bewußt, hämmerte die totenbleiche Gestalt von Schlacke Schmidt aus einem hohen, windmühlenähnlichen Gegenstand einige glänzende, an Furien erinnernde Gestalten heraus. Schlacke blickte auf und grinste hämisch.
    Barak sah nur kurz die mit Katgut zusammengenähte Stirn dieser gespenstischen Erscheinung, schrie und ergriff panikartig die Flucht.
    Einige Augenblicke später, nachdem ihm der dritte Eimer mit Abwasser übers Gesicht geschüttet worden war, kam Barak wieder zu sich.
    »Nun sag schon endlich, wer da drin ist!« brüllte Achonite. »Was machen die da?«
    »Sch …«, krächzte Barak, während eine Kartoffelschale an seiner Wange hinunterrutschte. »Sch …«
    »Wie viele Buchstaben hat der Name?« rief eine Stimme aus der Menge.
    »Ist ein J dabei?« schlug eine andere Stimme unter tosendem Applaus vor.
    »Schlacke …«, wimmerte Barak und wurde mit einem weiteren Eimer reinen cranachanischen Straßenwassers belohnt. »Schlacke Schmidt!« prustete er schließlich durch eine Unmenge vermoderter Kohlblätter hindurch.
    Kommandant ›Rabe‹ Achonite grinste böse in das mit Gemüse vollgekleisterte Gesicht von Hauptmann Barak hinein. »Schlacke Schmidt? Da drin?« spottete er und zeigte auf die dreißig Meter hohen Flammen. »Sei nicht albern. Kein Schmied würde für alles Geld der Welt dort drinnen herumhämmern!«
    »A … aber …«, begann Barak.
    »Sieh dir doch das Band an, mit dem der gesamte Vordereingang abgesperrt ist! Das bedeutet nämlich, daß er nicht da drinnen sein kann, weil dieser Bereich unter die Zuständigkeit der Schwarzen Garde fällt, solange die Ermittlungen nicht abgeschlossen sind. Jeder, der ohne meine ausdrückliche Genehmigung über dieses Absperrseil steigt, mischt sich somit in den Zuständigkeitsbereich der Schwarzen Garde ein, und bevor er sich versieht, hat er die Rübe ab! Außerdem hab ich ihm nicht die Erlaubnis erteilt, weil er Thor Ranzig bei der Obduktion zur Verfügung stehen soll. Hab ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Jjj …«
    »Ausgezeichnet. Also sind wir uns einig, daß dort kein Schmied drin ist, richtig?« zischte Achonite.
    Barak schluckte. Er haßte es, mit Achonite nicht übereinzustimmen, da er die möglichen Folgen eines Widerspruchs nur zu gut kannte. Schließlich hatte der Kommandant das Motto der Schwarzen Garde ›Wer sich widersetzt, der stirbt!‹ höchstpersönlich kreiert.
    Nichtsdestotrotz wußte Barak, was er gerade gesehen hatte. Er schluckte nochmals, atmete tief ein und suchte nach der passenden Formulierung für die womöglich letzte Frage seines Lebens. »Darf ich bitte etwas sagen, Herr

Weitere Kostenlose Bücher