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Firkin 05 - Fahrenheit 666

Firkin 05 - Fahrenheit 666

Titel: Firkin 05 - Fahrenheit 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Entschluß den D’vanouinen so und nicht anders mitzuteilen.
    Nur äußerst schwach erinnerte er sich daran, ein merkwürdig glucksendes Geräusch gehört zu haben, das er mit seiner Kehle nicht einmal ansatzweise hätte nachahmen können.
    Ein verzerrtes Gesicht, dessen Nase mit einem Taschentuch bedeckt war, hob sich gegen das dunkelrote Licht ab, spähte durch kühlende Dampfschwaden hindurch, schüttelte sich angewidert und zischte mißbilligend. Dann überprüfte es anderthalb Dutzend Schläuche und Röhren, die sich durch J’hadds Blickfeld schlängelten, und verschwand wieder.
    Mit zunehmendem Ekel wurde sich J’hadd eines scheußlich gurgelnden Geräuschs bewußt, das regelmäßig im Takt seines Herzens pochte, und er hätte gleich auf mehrere Psalmen geschworen, daß es sich bei der Flüssigkeit, die durch die zahlreichen Schläuche pulsierte, um ein helles, mit Sauerstoff angereichertes Rot handelte; und daß das Gesicht hinter der Maske mit schwarzen Chitinschuppen bedeckt war; und daß die Person, zu der das Gesicht gehörte, eine Bohrwinde hielt … und … aber das war nur eine tückische Täuschung des Lichts … ähm, oder etwa nicht?
    Um einen besseren Blick zu haben, versuchte er den Kopf zu bewegen. Etwas knurrte wütend, und eine von viel zu vielen schraubstockähnlichen Klauen drückte ihm die Stirn fest auf den Tisch. Als er merkte, daß seine Handgelenke und Knöchel ebenfalls von glühendheißen Klauen festgehalten wurden, wurde er von Panik ergriffen.
    Als Reaktion auf einen Befehl, der in etwa ›Skalp!‹ gelautet haben mußte, huschte am äußersten Rand seines peripheren Sichtfelds etwas Dunkles und Schuppiges vorbei. Das schuppige Etwas nahm einen großen Dorn von einem Tisch, tauchte die Spitze in eine dunkle Schüssel und kam damit näher. Im Nu hatten heiße Klauen die Ärmel seiner Soutane hochgeschoben, die Innenseite des Unterarms gepackt und den Dorn in eine günstig gelegene pulsierende Ader gestoßen.
    J’hadds Pupillen flackerten, weiteten sich und rollten schließlich nach oben. Es war fast so, als ob sie ganz genau sehen wollten, was die Kreatur, die bis zu den Ellenbogen in den matschigen Teilen seiner vorderen Hirnrinde steckte, eigentlich vorhatte.
    J’hadds Körper wand und krümmte sich jetzt auf der schwingenden Hängematte. Er schlug mit den Händen wild um sich und wehrte imaginäre Dämonen ab, die im Sturzflug über ihn herfielen. »Nein! Kein ›Skalp‹! Nie mehr! Nein …!«
    Doch plötzlich verschwanden diese höllischen Bilder …
    »… oh, hallo.«
    Papst Uri glotzte den Mönchsgefreiten noch immer ungläubig an, der sich in der Hängematte wand.
    »Ähm, wo bin ich?« fragte J’hadd in der althergebrachten, entschuldigenden Art von Opfern, wenn sie nach einem sehr langen Zeitraum unerwarteter und erzwungener Bewußtlosigkeit wieder aufwachen.
    »Du bist wieder in der Abtei.«
    »Ach, wenn das so ist. Seelenwachtmeister J’ha … ähm, Mönchsgefreiter Knalli J’hadd meldet sich zurück, um … Was hat denn das Lama dahinten zu suchen?« wechselte er unverhofft das Thema und äugte verdutzt zu dem haarigen Vieh hinüber, das gerade die Eßbarkeit eines Viererpacks mit Verbänden untersuchte.
    »Nun ja, eigentlich haben wir gehofft, daß du in der Lage wärst, uns das zu erklären«, antwortete Pasterr.
    J’hadd blickte verwirrt aus der Hängematte nach oben. »Hä?«
    »Das Lama hat dich nämlich hierhergebracht.«
    »Aber, ich kann doch gar nicht reiten.«
    »Du bist auch nicht geritten, schließlich warst du bewußtlos.«
    »Ähm … aber dann hätte ich doch runterfallen müssen.«
    »Das hier könnte dich davor bewahrt haben«, meinte der Mönchsmediziner und hielt die Riemen hoch, mit denen J’hadd auf dem Lama festgeschnallt worden war.
    »Willst du damit sagen, ich war nur so was wie … wie Gepäck?« stammelte J’hadd mit starken Kopfschmerzen, während das Lama gerade mit lautem Schmatzen einen zweiten Verband verdrückte. Papst Uri musterte das Tier mit skeptischer Miene, denn er war sich fast sicher, daß irgendwo tief in dessen Genen mehr als nur ein harmloses Lama steckte. Jedenfalls hätte ihn das nicht wirklich überrascht, schließlich war diesen D’vanouinen alles zuzutrauen.
    »Oh, diese Schmach! Welch eine Blamage! Welch eine Demütigung! Ich habe dem Abteisicherheitsdienstes nichts als Schande bereitet«, wimmerte J’hadd und schlug sich dabei auf die Brust, bevor er mit den Augen rollte und erneut in eine unruhige

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