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Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 2: Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Tini mit ihrer unnatürlichen Falsettstimme.
    »Wozu?« fragte Firkin und verschränkte die Arme. Es war ihm anzusehen, daß er verärgert war.
    »Um zu finden, was ihr vielleicht sucht.«
    »Was soll das denn für eine Antwort sein?« fuhr Firkin sie an. Er war unleidlich, weil er den Eindruck hatte, daß sie wertvolle Zeit verschwendeten.
    »Keine sehr originelle, muß ich zugeben. Leider. Aber üblicherweise sehr brauchbar. Üblicherweise sind die meisten Leute aber auch zur Mitarbeit bereit und wählen eine Karte. Die meisten Leuten wollen nämlich meine Kräfte und Fähigkeiten nutzen, meine Fähigkeit der Prophetie, der Voraussicht und Einsicht und was dergleichen obskurantistischer Schmu mehr ist. Aber wenn du dir unbedingt die Hacken ablaufen willst, wenn du unbedingt weiter vergeblich nach einem Zauber… äh … nach einer Person suchen willst, die nicht hier ist – bitte schön! Nur zu!«
    Hogshead stürzte sich wie ein Habicht auf den Ausrutscher: »Zauberer! Du hast Zauberer gesagt! Woher weißt du das?«
    »Stimmt ja vielleicht gar nicht«, sagte Firkin. So schnell, als wolle er eine geheime Schuld verbergen.
    »Hab ich das wirklich gesagt?« Omama Tini war hocherfreut, daß Hogshead so prompt auf ihren absichtlichen Versprecher reagiert hatte. »Tut mir leid. Das wird mir noch öfter passieren. Ganz bestimmt.«
    »Woher? Wie ist das möglich?« drängte Hogshead wißbegierig. »Sag schon!« Seine Stimme schien sich verändert zu haben, sie klang jetzt härter, fordernder.
    »Die Gabe«, sagte die Frau und klopfte sich leicht an die Schläfe.
    Gabe? Dawn spitzte die Ohren. Irgendwelche Geschenke?
    »Ich sehe«, sprach Omama Tini weiter und ließ dabei die Hände theatralisch-geheimnisvoll kreisen, »ich sehe, was die Zukunft uns bringen wird, was in der Vergangenheit war und was die Gegenwart für uns bereithält …«
    »Möcht ich gern wissen«, quiekte Dawn. »Ich hab bald Geburtstag!«
    »… hm! Wirst du wohl …!« Omama Tini funkelte Dawn wütend an, die plötzlich puterrot geworden war. »Ich meine doch nicht solche Gaben! Ich rede von Ereignissen, von Geschehnissen, ich sehe Zeichen und Omen …«
    »Wie?« fuhr Hogshead dazwischen.
    »Ich lese es aus den Karten. Karten können weissagen. Mit Hilfe der Karten habe ich in diese Gasse gesehen«, log sie. »Die Karten haben mir einen Fingerzeig gegeben, sie haben es mir kundgetan, sie haben mir gesagt, wo und wie ich suchen soll … Ich wüßte gar nicht, was ich ohne meine Thrarha-Karten anfangen sollte!«
    »Können sie auch uns weiterhelfen?« fragte Hogshead. Firkin stöhnte verächtlich.
    »Zieh eine Karte, dann wirst du schon sehen!«
    Hogsheads Wurstfinger schoß nach vorn und zeigte auf eine Karte. »Die hier!«
    Firkin ächzte und murmelte etwas wie »Holde Einfalt …«
    Die überraschend männliche, juwelengeschmückte Hand der Wahrsagerin deckte die Karte auf. Zu sehen war ein buntes Bildchen, das eine lange gewundene Straße zeigte. Hogshead deutete auf eine weitere Karte: ein langer Holzstock, ein spitzer Hut, Bart und Umhang. Die dritte Karte: zwei menschliche Beine, die im Maul eines zweieinhalb Meter großen Froschs steckten. Omama Tini starrte erschrocken auf das Bild und wurde kreidebleich.
    »Ui. Ein Versehen. Die dürfte eigentlich gar nicht dabeisein«, brabbelte sie, riß die Karte mittendurch und warf sie auf den Boden. »Ver… versuch’s noch einmal.«
    Viel Auswahl gab es nicht mehr, nur eine Karte war noch geblieben. Die Alte drehte sie um: eine Herde Tiere, die mehr oder weniger wie Bergziegen aussahen. Sie standen auf einem Berghang, und es sah aus, als blökten sie kläglich.
    Hogshead sah die Wahrsagerin an. »Und was heißt das jetzt alles?«
    »Wie ich schon sagte: Thrarha-Karten geben Fingerzeige. Sie liefern keine fertigen Antworten, sondern eine Botschaft, die gedeutet werden muß.« Omama Tini hatte das Entsetzen über die Froschkarte noch nicht ganz überwunden. Es war doch nicht möglich, daß an diesen Dingern tatsächlich was dran war …?
    »Die erste Karte …«, wollte sie anfangen.
    »Die erste ist leicht«, unterbrach sie Hogshead. »Eine Straße. Heißt also, daß Whintz gerade die Straße runter ist.«
    »Woher willst du wissen, daß es sich um Whintz handelt?« fragte Courgette.
    »Sieht doch ein Blinder«, sagte Hogshead, bevor die alte Frau den Mund aufbrachte. »Stock und Hut: kann nur ein Zauberer sein!«
    »Und der böse Frosch und die Geißlein?« fragte Firkin spöttisch.
    »Das ist …

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