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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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Tonfall, dass sie von Debby eine Absage bekommen würde.
    „Sag bitte nicht, dass du keine Zeit hast am Samstag.“
    „Es tut mir so leid. Aber ich habe gestern einen Typen kennengelernt und er hat immer nur samstags Zeit. Ich nehme Benni aber gerne heute Abend.“
    „Nein, ich brauche jemanden für morgen. Ach, schon gut. Ich kann auch … ich kann auch eine professionelle Babysitterin anheuern.“
    Debby, die Julias finanzielle Verhältnisse nur zu gut kannte, lac hte peinlich berührt.
    „Du bist jetzt aber nicht sauer, oder?“
    Julia verneinte dreimal, denn schließlich hatte sie ja wirklich Geld genug, um einen Babysitter anzuheuern. Sie musste wahrscheinlich nur ins Internet schauen.
    Julia sagte schon „Tschüss, und bis dann!“, als Debby plötzlich noch etwas einfiel.
    „Eigentlich sollte ich dir das gar nicht am Telefon sagen, sondern unter vier Augen, aber ich finde, du musst es einfach wissen. Ich habe nämlich am Montag einen von unseren Azubis nach der Akte deiner Schwester suchen lassen. Die Akte, die ich letztes Jahr schon mal in der Hand hatte.“
    Julia hielt die Luft an.
    „Bist du noch dran?“
    „Ja, was ist mit der Akte?“
    „Nicht nur die Akte ist komplett verschwunden, sondern auch die Dateien. Mein Azubi ist so ein Computerfreak, der in seiner Freizeit nur am Computer herumbastelt, verstehst du, und der kennt sich ziemlich gut mit diesem Zeug aus und der sagte, da sind eindeutig mehrere Dateien gelöscht worden.“
    „Dateien, die mit dem Tod meiner Schwester zusammenhängen?“
    „Glasklar. Er meinte, er könnte die Dateien ganz leicht wiederherstellen, aber ich müsse mir das vom Oberstaatsanwalt absegnen lassen, weil sie auf einem speziellen Laufwerk abgespeichert wären, und was denkst du, was der gesagt hat?“
    Julia ahnte es schon. Er hatte die Wiederherstellung der Dateien verwe igert, weil irgendjemand von ganz oben nicht wollte, dass die Wahrheit über Maries Tod ans Licht kam. Und so wie es jetzt aussah, war dieser Irgendjemand ziemlich erfolgreich damit. Sie bedankte sich noch mal bei Debby und blieb niedergeschlagen zurück. Sie starrte noch eine Weile auf das Handy in ihrer Hand und kämpfte gegen die Tränen. Sie würde den Tod ihrer Schwester wohl niemals aufklären! Und zu allem Überfluss waren jetzt auch noch obskure Russen hinter Benni her und sie hatte nicht den blassesten Dunst, wie sie sich oder Benni vor diesen Typen schützen sollte. In dem Moment legte Isabel den Arm um Julia, eine Geste, die Julia zunehmend an ihr mochte. Es tat gut, einfach nur mal von jemandem umarmt zu werden.
    „Wenn du jemanden für deinen kleinen Neffen brauchst, ich kann meine Verabredung morgen Abend absagen. Das war sowieso nur eine Internetb ekanntschaft und eigentlich bin ich froh, wenn ich eine Ausrede habe, um mich nicht mit dem Typen treffen zu müssen.“
    „Würdest du das echt machen?“
    Julia war sich zwar nicht sicher, ob Benni das auch so toll fand, bei einer völlig Fremden zu übernachten, aber wenn sie eine beliebige Babysitterin engagieren würde, wäre das ja auch eine völlig Fremde.
    „Ich gebe dir auch 100 Euro für den Abend.“
    „100 Euro? Bist du verrückt? Ich nehme doch nichts dafür. Spendier mir nächste Woche mal ’ne Currywurst und erzähl mir ausgiebig, wie der Abend war. Du triffst dich doch bestimmt mit dem Typen vom letzten Wochenende. Dein aller-allererster Kerl.“
    „Ja, mit dem!“, sagte Julia und lächelte verträumt.
    Da gab es für Isabel kein Halten mehr. Sie würde auf den Jungen aufpassen, sie liebte Kinder und sie würden viel Spaß miteinander haben, Eis essen und ins Kino gehen und Julia sollte die geilste Samstagnacht ihres Lebens haben und möge der Kerl bloß nicht die Flucht ergreifen.
     
    ***
     
    Am Samstagnachmittag stand Brockmann um 14:30 Uhr vor Julias Tür. Sie hatte ihn angerufen und gefragt, ob er vielleicht etwas früher kommen konnte, damit sie auf dem Weg noch Benni bei ihrer Freundin abgeben könnte. Normalerweise hätte sie so etwas nie gemacht, weder die Dienste eines Fahrers beansprucht, den sie nicht bezahlte, noch sich mit einer Luxuslimousine irgendwo vorfahren lassen. Normalerweise hätte sie Benni so rechtzeitig bei Isabel abgeliefert, dass sie noch genügend Zeit gehabt hätte, sich frisch zu machen und zu Hause auf Brockmann zu warten, aber an diesem Sonnabend fand bei Vittorio eine Hochzeit statt und sie hatte ihm hoch und heilig versprochen, dass sie ihm wenigstens bis nach dem Mittagessen beim

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