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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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immer über Julia lustig und sagte, sie würde aus lauter Angst davor, von Kerlen nur ausgenutzt zu werden, gar nicht merken, wenn ein Kerl mal wirklich in sie verliebt sei und es ernst meinte. Ihre Wohnungsnachbarin hatte vermutlich recht, aber auf Liebe und a ndere ernsthafte Gefühle konnte Julia wirklich verzichten. Sonst würde sie noch so enden wie Marie, die irgendeinen Hundesohn offenbar so sehr geliebt hatte, dass sie seine Identität mit in den Tod genommen hatte.
    „Ich muss abends arbeiten!“, sagte Julia vorsichtig und hoffte, dass M icha das verklausulierte Nein verstand, außerdem war so ein hübscher Kerl wie er bestimmt schon lange verheiratet.
    „Am Wochenende dann? Benni hat erzählt, dass er am Wochenende oft bei se inem Opa ist.“
    Grrr, warum musste Benni ausgerechnet seinem Rektor das Herz au sschütten? War das üblich, dass ein Rektor genau Bescheid wusste über die Wochenendaktivitäten seiner fünfhundert Schüler?
    „Am Wochenende arbeite ich auch.“
    Vaters Schwester, Tante Heike, holte Benni jeden Samstagmorgen ab und besuchte mit ihm Julias Vater. Am Samstag- und am Sonntagmorgen ging Julia für je zwei Stunden ins Sportstudio und danach zur Arbeit bei Vittorio. Sonntags am späten Nachmittag fuhr sie dann nach Spandau und holte Benni wieder ab. Ihr Vater hatte genug mit seinen eigenen Sorgen zu kämpfen und auch wenn er Benni wirklich liebte, war er doch jeden Sonntag heilfroh, wenn Julia ihn vom dem Kind wieder erlöste.
    Micha nickte und schien zu akzeptieren, dass er mit seinem Date nicht landen würde. Immerhin, er war ein weit besserer Verlierer als so ma ncher andere Kerl.
    Für den Bruchteil einer Sekunde geriet Julia ins Wanken. Was wäre, wenn Micha es wirklich ernst meinte, wenn er nicht verheiratet war und echtes Interesse an ihr und Benni hätte und nicht nur an ihren Brüsten oder sonstigen Geschlechtsteilen? Wie wäre es, wenn ein gestandener Mann wie Micha, der einen guten Job hatte, der sogar Beamter war, sie auffangen würde, mit ihr gemeinsam die Höhen und Tiefen des Lebens meistern würde? Wie wäre es, wenn dieser Mann auch noch gutherzig und gutaussehend war? Wie wäre es, wenn sie keine nächtlichen Putzjobs erledigen müsste, sondern stat tdessen Sex haben könnte?
    Das wäre wohl zu schön, um wahr zu sein.
    „Schönen Abend noch, Micha!“
    „Ich gebe Benni Infomaterial über die Christophorusschulen mit.“
    Er rief es ihr hinterher, weil sie gar nicht schnell genug zur Tür hinauskommen konnte.

Kapitel 2
     
    Federer wartete im Penthouse-Casino auf Thomas. Das war ein exklus ives Restaurant, nur in Schwarz und Chrom gestaltet und nur für die leitenden Angestellten des Expiron-Mutterkonzerns zugänglich. An diesem Morgen hatte niemand Zutritt außer Mahler und Federer. Conni war in diesem Punkt ebenso umsichtig wie rigoros.
    Federer hatte schon ein frugales Frühstück, Kaffee und ein Croissant, vor sich auf dem Teller. Als Thomas auf ihn zukam, erhob er sich und begrüßte seinen Chef mit einem Handschlag und einer knappen ehrerbi etigen Verneigung des Kopfes.
    „Das war eine sehr schöne Geburtstagsparty gestern, Herr Mahler“, sa gte er unverbindlich.
    Federer meinte es nicht ironisch, er hatte ja keine Ahnung, wie sehr Thomas seine eigene Party gehasst hatte. Er versuchte sich zu erinnern, was daran schön gewesen sein sollte, vielleicht die be iden blonden Juristinnen aus der Rechtsabteilung, die rücksichtslos um seine Aufmerksamkeit gebuhlt hatten. Eine von beiden hatte sogar, ganz aus Versehen, ihre Möpse aus dem Dekolleté springen lassen, just in dem Moment, als er zu ihr herübergeschaut hatte. Seit er in Scheidung lebte, behandelten ihn alle geschlechtsreifen Frauen wieder wie Freiwild.
    Oder meinte Federer etwa die unerträglichen Reden und Vorträge, die das Lebenswerk von Thomas Mahler gerühmt und seinen kometenhaften Aufstieg vom einfachen Betriebswirt, der aus mittelständischen Verhältnissen stammte, zu einem der reichsten Männer der Welt als beispiellos gepriesen hatten?
    Lebenswerk, ha, als ob man mi t vierzig schon sein Lebenswerk beendet hätte. Er hatte das Leben noch vor sich. Er wollte noch ein paar Discounter aufkaufen, sich ein solides Standbein im Immobilienmarkt schaffen und mit seiner Schweizer Consultant-Group den amerikanischen Unternehmensberatungssektor erobern. Er wollte seine Research-Group zur weltgrößten privaten Forschungseinrichtung machen und einen Sohn oder eine Tochter zeugen, denen er das alles

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