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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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hinterlassen konnte, wenn er vielleicht in dreißig oder vierzig Jahren den Löffel abgeben würde.
    Er unterhielt sich mit Federer eine Weile über die Party, fragte ihn, wie er das Catering fand und das Orchester und die Deko. Eigentlich i nteressierte ihn Federers Meinung dazu nicht im Mindesten. Um all die organisatorischen Details der Feier hatten sich Conni und sein Assistent Dr. Nickel und dessen Team gekümmert. Aber er wollte ein wenig Zeit gewinnen, um seine verkaterten Gehirnzellen zusammenzusammeln und eine Tasse schwarzen Kaffee trinken. Danach gingen sie ans Eingemachte. Es gab eindeutig eine undichte Stelle in der Corporate Finance Group, welche Strategien nach außen sickern ließ, oder genauer gesagt gab es mindestens einen Mitarbeiter, der interne und geheime Informationen an den Sparfox-Vorstand verkauft hatte.
    Sparfox war sofort mit der Story an die Presse gegangen und hatte die stille Übernahme damit unmöglich gemacht hatte. Aber darüber war Thomas nicht verärgert. Er würde Sparfox auf jeden Fall kaufen, wenn nicht dieses Jahr, dann halt im nächsten. Was ihn wirklich ärgerte und was er auf keinen Fall ungestraft durchgehen ließ, war die Tatsache, dass ein Mitarbeiter seines Unternehmens ihn hintergangen hatte. Er würde den Maulwurf finden und ihn fertigmachen. Er würde ihn ruinieren und dafür sorgen, dass er nie wieder irgendwo einen Job bekam, außer vielleicht bei der Stadtreinigung.
    In dem Punkt war er auch ganz Steinzeitmensch!
    Er dachte sich zusammen mit Federer eine Falle aus. Sie würden einen Köder, eine falsche Meldung und ein paar falsche Unterlagen, auslegen und abwarten, wann der Köder von wem aufgeschnappt wurde.
    Als das Frühstück mit Federer vorbei war – Thomas hatte nicht mehr als die Tasse Kaffee hinuntergebracht – zog er sich in sein Büro im Penthouse des Expiron-Centers zurück. Conni hatte Anweisungen, bis mindestens ein Uhr kein Telefonat durchzustellen. Um vier Uhr weckte sie ihn. Er hatte sich auf das schwarze Ledersofa gelegt, um das Karussell in seinem Gehirn etwas auszubremsen und da war er leider viel zu tief eingeschlafen. Conni brachte ihm eine Rinderbouillon und nachdem er die intus hatte, ging es rapide aufwärts mit ihm.
    Er checkte seine Mails, die wenigen, die Conni überhaupt bis zu ihm durchließ, und regte sich auf. Wieder eine Mail von Ines, in der sie dumme Anschuldigungen erhob und dreiste Forderungen stellte und mit einer neuen Schmerzensgeldklage drohte, obwohl der gebrochene Arm schon vor Monaten verheilt war. Ganz abgesehen davon erweiterte sie mit ihrer Mail sein Repertoire an Schimpfwörtern für männliche Geschlechtsteile um ein paar Worte. Warum tat er sich das überhaupt noch an? Er würde Conni sagen, sie solle alle Mails von Ines ungelesen löschen, dann war Ruhe.
    Warum bekam er nie schöne Mails? Zum Beispiel persönliche Mails von Freunden oder erotische Mails , in denen eine Frau ihm nette Dinge schrieb oder mit ihm über Sex redete. Sein Bruder schrieb seit dem Streit nicht mehr und einen Kumpel hatte er nicht. Bis auf Brockmann, der vielleicht einem Freund am nächsten kam – wenn er ihn nicht dafür bezahlen würde. Er funkte zu Conni nach draußen und ordnete an, dass sie die Mails von Ines künftig ungelesen an seinen Anwalt weiterleiten sollte und sie sagte akkurat wie immer:
    „Sehr wohl , Herr Mahler.“
    Das Sehr Wohl ging ihm schon seit Jahr und Tag auf die Nerven, aber sie ließ es sich nicht abgewöhnen.
    „Ich h abe übrigens herausgefunden, wie die Reinigungsfirma heißt, die bei uns putzt. Es ist Gegenberger Facility Management. Soll ich mich mit dem Leiter der Putzkolonne in Verbindung setzen oder möchten Sie gleich den Vorstandsvorsitzenden sprechen?“
    „Sie haben heute wohl Ihren humorvollen Tag, Conni!“, sagte er l achend und spürte, wie sein Kopf beim Lachen immer noch schmerzhaft pulsierte.
    Nein, Conni meinte das ernst. Entweder Herr Mahler hatte eine B eschwerde über die Reinigungsleistung, vielleicht weil sein Schreibtisch nicht sauber abgestaubt war oder ein Briefbeschwerer ein paar Zentimeter verrückt worden war, dann reichte es, wenn sie den Teamchef der Putzkolonne zur Schnecke machte oder Herr Mahler wollte die Firma aufkaufen, dann schadete es nicht, wenn er sich schon mal mit dem Vorstand unterhielt.
    „Nein, Sie sollen nichts dergleichen tun, Conni. Eigentlich wollte ich mich bei einer bestimmten Putzfrau entschuldigen, weil ich ihr heute Nacht vermutlich ziemliche

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