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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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Zugetextet war noch milde ausgedrückt. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er sage und schreibe eine halbe Stunde lang über seine Firma und seinen Beruf referiert hatte und Julia ihm dabei nicht nur aufmerksam zugehört und nachgefragt hatte, sondern tatsächlich auch verstanden hatte, was er erzählte.
    Was war nur in ihn gefahren?
    Er hätte ihr sagen sollen, wie heiß sie war, wie schön sie aussah, wenn sie einen Orgasmus hatte, wie unbeschreiblich er sie begehrte und wie oft und auf welche Weise er sie heute Nacht noch haben würde, aber stattdessen redeten sie über den Sparfox-Fall und dabei war ihm noch nicht einmal klar, wo sie mit ihrer Geschichte hinwollte.
    „Und der Firmengründer von Sparfox heißt Braun, nicht wahr?“
    „Ja! Hermann Braun.“
    „Und er hat eine sehr schöne, sehr junge Frau geheiratet!“
    „Die sich nicht gerade durch ihre eheliche Treue hervortut.“
    „Und die zusammen mit Herrn Federer in einen Sauna-Club geht.“
    Für einen kurzen Moment war Thomas völlig erstarrt. Er hatte gerade das Weinglas zum Trinken angesetzt und hielt mitten in der Bewegung inne. Zwei völlig konträre Gedanken tobten durch seinen Kopf. Der eine bezog sich auf Federer und die schlagartige Erkenntnis, dass ihn sein bester Mann womöglich betrogen hatte, und der andere war ein steinzeitlicher und völlig irrationaler Eifersuchtsanfall, der durch das Wort Sauna-Club getriggert wurde.
    „Wann warst du im Sauna-Club?“, rief er. Er merkte erst, wie dämlich seine Frage war, als Julia lachte.
    „Ich war noch nie in so einem Club und das weiß niemand besser als du. Aber eine Freundin von mir hat behauptet, dass sie Federer dort mit der Ehefrau von Sparfox-Braun gesehen hat. Ich würde diesen Federer nicht einmal an der Kasse im Supermarkt erkennen, geschweige denn, wenn er sich splitternackt in irgendeinem widerlichen Porno-Club herumtreibt.“
    Thomas stellte sein Weinglas auf den Tisch und holte tief Luft. Natürlich würde er diese Aussage erst nachprüfen lassen, bevor er zur Tat schritt, aber sein Instinkt sagte ihm, dass Julias Bericht stimmte und dass genau das der Grund war, warum sie die undichte Stelle bisher nicht hatten finden kön nen.
    Federer war der Verräter!
    „Ich habe Federer in allen Dingen vertraut. Ich habe ihm einen ganzen Konzern anvertraut und er betrügt mich. Was hat er davon?“
    „Vielleicht tut er es aus Liebe. Liebe lässt die Menschen die verrücktesten Dinge tun.“ Zum Beispiel aus dem Fenster springen.
    „Ein Mann wie Federer sollte wirklich über solchen Dingen wie Liebe stehen. Herrgott, er ist Mitte fünfzig und schon zigmal geschieden.“
    „Und du meinst , das schützt jemanden davor, sich zu verlieben? Ich wünschte, es wäre so einfach und man bräuchte bloß einen Hebel umlegen, um so etwas wie die Liebe abzustellen. Kannst du dich noch an unsere ersten Mails erinnern? Du hast gefragt, warum ich bisher keinen Sex hatte!“
    „Und du hast gesagt, aus Angst vor der Liebe. Aber ich sehe nicht, was Sex mit Liebe zu tun hat.“
    „Ich weiß, dass du das nicht siehst. Das hast du auch in deiner Mail geschrieben!“
    Sie sagte nichts weiter, sondern schenkte ihre Aufmerksamkeit ganz dem Meeresfrüchtes alat, als wäre der das Größte auf der Welt. Er sagte auch nichts mehr, sondern klopfte nervös mit dem Fingernagel gegen das Weinglas. Das Gespräch hatte eine Richtung genommen, die ihm nicht behagte. Er hatte es nicht vergessen, was sie ihm auf seine Mail geantwortet hatte: Ich würde mit keinem Mann schlafen, den ich nicht liebe. Der Satz hatte ihn geärgert und gleichzeitig berührt. Zum einen wünschte er sich insgeheim genau so eine Frau, die mit ihm schlief, weil sie ihn liebte, und nicht, weil er sie bezahlte, und zum anderen bezahlte er die Frauen lieber, um ihnen zu beweisen, dass er nicht auf ihre Liebe angewiesen war.
    Und was, verdammt noch mal, wollte sie ihm mit ihrer Andeutung zu verstehen geben? Dass sie ab morgen, wenn der Vertrag erfüllt war, nicht mehr mit ihm schlafen würde? Ha! Da täuschte sie sich aber gewaltig, er würde sie bis morgen eines Besseren belehrt haben, dessen war er sich sicher.
    Und gleich nach dem Abendessen setzte er seine Belehrung fort. Da trug er sie in das Schlafzimmer, in dem ein großes, weiß lackiertes Futonbett stand und ein riesiger Kleiderschrank und in einer kle inen Nische unter einem hellen Dachfenster stand sogar ein kleiner PC-Tisch mit einem Laptop. Jetzt zogen sie sich langsam gegenseitig

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