First Night - Der Vertrag (German Edition)
hatte. Manche davon waren um diese Jahreszeit eigentlich gar nicht zu haben.
Bevor Brockmann sich verabschiedete , wollte er Julias Handy sehen. Die dachte natürlich, der Bodyguard würde prüfen, ob es irgendwie verwanzt war oder ob sie es präpariert hatte, um heimlich etwas mitzufilmen. Wenn sie ein Bodyguard wäre, würde sie einer Frau, die sich auf so einen Deal einließ, jedenfalls nicht über den Weg trauen und vermutlich könnte ein böswilliger Mensch auch ordentlich Geld aus so einem Sex- und Entjungferungsvideo schlagen.
Aber Brockmann schien Vertrauen in Julia zu haben, denn er tippte nur seine Handynummer ein und speicherte sie unter Eric ab. Dann zeigte er aus dem großen Fenster auf ein rotes Ziegeldach das in etwa 500 Metern Entfernung und versteckt hinter ein paar Zypressen unterhalb der Villa Ghibellini lag.
„Ich schlafe da unten. Das ist meine Handynummer. Wenn etwas ist, anrufen! Ich bin innerhalb von zwei Min uten da.“
Sie war sich nicht sicher, was er damit meinte, wenn er sagte „wenn etwas ist“ . Dachte er an den Fall, dass Räuber oder Reporter das Haus überfielen? Oder meinte er etwa den Fall, dass er sie eventuell vor Thomas retten müsste? Sie gab nur ein dumpfes „Ja, ist gut!“ von sich und schaute ihm zu, wie er mit einem letzten Nicken zur Haustür hinaushuschte.
Und dann waren sie alleine.
Sie standen beide in dem mit dunklem Holz getäfelten Flur und schauten auf die Tür, die endgültig hinter Brockmann zugegangen war. Julia hatte keine Ahnung, aus welchem Furnier die Täfelung oder das Sideboard waren, aber sie war sich sicher, es war teuer und selten und antik und hatte irgendeinen protzigen Namen, der nach Dekadenz klang. Auch der Boden war dekadent: Rosiger Marmor, der so blank poliert war, dass sie ihre eigenen Beine bis zum Rock widergespiegelt sehen konnte.
„Hast du Hunger?“ , fragte Thomas leichthin.
„Nein.“ Alles, bloß jetzt nichts essen.
„Möchtest du etwas trinken?“
„Nein!“ Ihre Kehle war zwar trocken und eigentlich hätte sie vor Aufregung den ganzen Luganer See leer trinken können, aber ihr Herz und ihr Magen spielten Pingpong und irgendwo unten in ihrem Bauch breitete sich eine Hitze ganz anderer Art aus.
„Dann vielleicht später.“
„Ja, später!“, krächzte sie.
„Ich darf bestimmen?“
„Ja!“
Oh Gott, ja. Sie hatte sowieso keine Ahnung, was sie als nächstes tun sollte, und obwohl sie vorher im Internet hunderte von Beiträgen über das erste Mal gelesen hatte, war in diesem Moment alles, was sie gelesen hatte, wie weggeblasen. Sie schloss die Augen und atmete durch. Er sollte sie bloß nicht so lange auf die Folter spa nnen.
„Dann fangen wir einfach mit einem Kuss an.“
Er trat auf sie zu, zog sie an sich, nahm ihr Gesicht in seine Hände und senkte seine Lippen auf ihre. Er wollte es sanft angehen, wollte sie erregen, bis sie bereit war. Er wollte sie hinhalten, reizen, küssen und streicheln – solange, bis sie ihn von ganz allein bitten würde, es mit ihr zu tun. Aber ihre Lippen hatten sich noch nicht einmal richtig berührt, da kam schon das erste leise Stöhnen aus den Tiefen ihrer Kehle und Thomas verlor die Selbstbeherrschung, als er dieses Geräusch hörte.
Er bemerkte es selbst kaum, dass er wie ein hungriger Wolf über sie herfiel. Plötzlich waren seine Lippen überall, an ihrem Hals, an in ihrem Dekolleté, an ihrem Busen, ihre Jacke lag auf dem Boden, ihre Bluse war bis zum Bauchnabel offen. Er hatte ihren Rock nach oben geschoben und seine Hand in ihre Fei nstrumpfhose hineingeschlängelt.
Dabei schob er sie küssend und streichelnd immer weiter, bis sie an die Wand neben der Haustür stießen. Dort zwischen der Wand und ihm eing ezwängt, schlang Julia ihre Arme um seinen Hals und ihr rechtes Bein um seine Hüften, um sich seiner Hand, die da unten in ihrer Strumpfhose nach einem Weg zu ihr suchte, weit zu öffnen und jetzt war er es, der laut stöhnte. Schon waren seine Finger in ihrem Höschen und spürten sie. Sie war feucht und sie ächzte vor Entzücken.
„Julia! Du bist so heiß! Und du bist schon so bereit für mich“, murmelte er an ihre m Hals – und sie flüsterte heiser: „Hilf mir. Das geht nicht auf.“ Und dabei fummelte sie mit ungeübten Fingern an seiner Gürtelschnalle herum.
Da kam er zu sich!
Was taten sie da gerade? War er etwa wirklich dabei, einen Quickie im Stehen mit seiner Eine-Million-Euro-Jungfrau zu haben?
Sie hatte das Himmelbett mit Seeblick noch
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