First Night - Der Vertrag (German Edition)
was du bisher für guten Sex gehalten hast , sagte der Steinzeitmann in ihm: Junge, das war definitiv der allergeilste Fick deines Lebens. Und in den letzten Zuckungen seines Höhepunktes dachte er: Ich lege ihr noch eine Million drauf!
Und a ls sie langsam aus dem kleinen Tod, den sie gerade gestorben war, wieder zum Leben erwachte, dachte sie glückselig: Oh Gott, war das schön! Ich gebe ihm das Geld zurück.
Kapitel 10
Wie schnell die Frage der korrekten Vertragserfüllung sie beide ei nholen würde, konnten sie noch nicht ahnen, als sie sich langsam wieder voneinander lösten und versuchten – jeder für sich, aber eng umschlungen –, in der Realität wieder Fuß zu fassen.
Julia kuschelte si ch zufrieden und satt an Thomas, während er versuchte zu begreifen, was sie mit ihm angestellt hatte. Es war alles falsch gelaufen, ganz anders als er es geplant hatte, und trotzdem hatte er noch nie besseren Sex gehabt und dabei gab es nichts, was er mit Frauen nicht schon ausprobiert hatte und doch hatte er noch nie einen solchen Kick erlebt, und das ausgerechnet mit einer unschuldigen Frau bei stinknormalem Sex. Er kämmte mit seinen gespreizten Fingern durch ihr langes dunkelbraunes Haar, das wie ein Pantherfell glänzte, und wickelte dann eine dicke Haarsträhne um seine ganze Hand.
„Ist die Farbe echt?“
„Hmhm!“, schnurrte sie.
Natürlich! An ihr war alles echt : Ihre Unschuld, ihre Hingabe und ihre Unterwerfung – genau das war der Kick – und der hatte Suchtpotential, zumindest wenn er seinem unersättlich Freund zwischen seinen Beinen glauben durfte. Er wollte sich gerade über sie beugen, um sie zu küssen, da kam aus ihrer Handtasche Geigenmusik. Offenbar war es der Klingelton ihres Handys, denn sie richtete sich erschrocken auf und er musste ihre Haarsträhne loslassen und zurückweichen.
„Bist du böse, wenn ich nachsehe , wer das ist?“
Es gab nicht viele Leute, die überhaupt ihre Handynummer hatten. Vittorio, Frau Bunke von Gegenberger, Debby, zwei, drei Leute vom Taekwondo und natürlich ihre Familie, Mutter, Vater und Tante Heike. Vermutlich war es ihre Mutter und dann würde sie einfach nicht drang ehen, aber es könnte ja auch etwas mit Benni sein. Vielleicht war er krank geworden oder von der Schaukel gefallen oder er hatte sich wieder mit den Nachbarsjungen geprügelt, dann reichten ein paar beruhigende Worte für ihn.
Bis sie ihre Handtasche offen hatte und sie das Handy unter ihrem anderen Kram gefunden hatte, hatte der Anrufer schon aufgegeben. Überrascht stellte Julia fest, dass es erst halb vier am Nachmittag war, dabei hatte sie das Gefühl, als hätte sie eine Ewigkeit zusammen mit Thomas verbracht und z umindest die letzten paar Minuten dieser Ewigkeit waren der blanke Wahnsinn gewesen.
Aber das sollte ihr letztes schönes Gefühl an diesem Tag sein, denn danach prüfte sie die entgangenen Anrufe und stellte zu ihrem Entsetzen fest, dass ihre Tante Heike in der letzten Stunde bereits viermal angerufen hatte. Julia fiel vor Schreck fast das Handy zu Boden und vor lauter Aufr egung schaffte sie es nicht zurückzurufen. Der Anruf ging einfach nicht durch, es kam keine Verbindung zustande und ihr wurde vor Panik schwindelig.
„Was ist?“, fragte Thomas, der nun neben ihr stand und den Arm um sie le gte, weil er gesehen hatte, wie sie zitterte.
„Meine Tante Heike … hoffentlich ist nichts mit Benni. Ich komme nicht durch.“
„Du musst die Vorwahl für Deutschland verwenden. Wir sind in der Schweiz.“ Er nahm ihr Handy, tippte ein paar Ziffern ein und händigte es ihr wieder aus.
„Gott sei Dank, Julia, da bist du ja endlich!“, rief Heike ohne lange Vorr ede. „Du musst sofort kommen!“
„Was ist? Ist was mit Benni?“, brüllte Julia ins Telefon, weil sie ihre Tante nicht richtig hörte und das lag nicht an der Verbindung, sondern weil es in ihren Ohren so laut rauschte. Sie hasste solche Anrufe. Seit sie per Telefon von Maries Tod erfahren hatte, geriet sie beinahe jedes Mal in blanke Panik, wenn unvorhergesehene Anrufe kamen. Sie merkte gar nicht, wie ihre Knie unter ihr nachgegeben hatten und dass Thomas sie festhielt, als sie anfing zu wa nken.
„Da war so ein Mann hier. Irgendein Ausländer, oder so, mit zwei anderen Männern. Das waren grauenvolle Kerle, richtige Schlägertypen und der Mann hat nach Benni gefragt, aber Benni war bei Kevin zum Spielen und dann hat der Mann einen Riesenaufstand gemacht, das glaubst du nicht. Julia, ich hatte
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