First Night - Der Vertrag (German Edition)
Aufsichtspflicht nachkam …
Selbstvorwürfe und Schock mischten sich in ihrem Kopf zu einem Tohuwabohu und mit einem Mal stand sie wie versteinert mitten im Zimmer, völlig nackt und völlig verwirrt und starrte das weiße Spitzenhöschen in ihrer Hand an.
Sie wusste nicht mehr weiter.
Und Thomas starrte Julia an und wusste nicht, ob sein Gehirn es schaffte, auf diesen Input an hocherotischer, weiblicher Hilflosigkeit rational zu reagieren. Alle seine männlichen Instinkte brüllten danach, sie an sich zu reißen und sie vor jeder Bedrohung von außen zu beschützen, für immer und ewig. Er nahm ihr das Höschen aus der Hand und führte sie ins Badezimmer.
„Du musst duschen, Kleines. Komm!“
Weiß Gott, sie hatte es nötig und er auch.
„Brockmann kümmert sich um alles.“ Er drehte den Duschkopf auf und schob sie unter den warmen Strahl.
Während sie duschte, machte er ein paar Anrufe in Berlin, bei der Polizei und bei Conni, deren Mutter schon wieder Geburtstag hatte. War der letzte nicht erst drei Wochen her? Er holte seinen persönlichen Assistenten vom Sportplatz weg und seinen anderen Bodyguard Silvio direkt aus dem Bett seiner neuesten Eroberung. Als Julia aus der Dusche kam, hatte er ihre Kleidung sorgsam aufgesammelt und auf das Bett gelegt.
„Ruf deine Tante an und sag ihr, dass mein Bodyguard unterwegs zu ihr ist. Er heißt Silvio Seidlitz, ist etwa zwei Meter groß, dunkelhaarig und hat eine Narbe unter dem linken Auge. Zu welcher Adresse soll ich ihn sch icken?“
Sie schüttelte unsicher den Kopf. „Ich weiß nicht, ich … ich möchte nicht, dass meine Tante oder sonst jemand von uns und von dieser Sache hier erfährt. Wir haben Diskretion vereinbart.“
„Das war , bevor irgendein Verrückter deinen Neffen bedroht hat. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich in dieser Situation alleine lasse?“
Er klang unfreundlicher, als er sein wollte, aber er verstand ihr Pro blem nicht. Warum war sie so widerspenstig und abweisend, jedes Mal wenn er ein wenig mehr für sie tun wollte als das, was ihr nach ihrer kleinkarierten Meinung zustand.
„Außerdem hast du den Vertrag noch nicht erfüllt. Ich habe also ein Recht darauf, auf dich aufzupassen.“
„Ich erfülle den Vertrag so bald wie möglich. Ich gebe dir mein Wort . Aber ich möchte nicht, dass irgendjemand von dieser seltsamen Affäre erfährt und ich glaube, das mit deinem Bodyguard in meinem Elternhaus ist keine gute Methode, um unsere, ähm, Verbindung, geheim zu halten.“
„Verdammt! Was soll die Scheiße?“ Er konnte nichts dagegen tun, jetzt fing er an zu schreien. „Andere Frauen können es gar nicht schnell genug in die Welt hinausposaunen und damit angeben, wenn sie von mir gefickt worden sind.“
„Dann solltest du einfach andere Frauen und nicht mich ficken!“ Ihre Stimme klang zwar energisch, aber ihr Gesicht war leichenblass geworden und er hätte sich am liebsten selbst in die Fresse geschlagen.
„Es tut mir leid, ich hätte das nicht sagen sollen . Ich verstehe nur nicht, warum du dich so sträubst. Du musst ja niemandem erzählen, dass Silvio mein Bodyguard ist. Sag einfach, er sei ein …, was weiß ich, ein Bekannter aus deinem Taekwondo-Verein. Ich werde Silvio entsprechend instruieren. Er wird den Jungen beschützen, bis du zu Hause angekommen bist und bis klar ist, was da überhaupt passiert ist.“
Julia schluckte ihren Stolz hinunter. Bennis Sicherheit hatte wirklich Vorrang vor ihrer Selbstachtung und beleidigte Leberwurst konnte sie immer noch spielen, wenn alles überstanden war. Sie nannte ihm ohne einen weiteren Kommentar die Adresse ihres Vaters und danach telefonierte sie mit ihrer Tante.
„Was ? Da kommt ein echter Bodyguard? Ist das einer aus deinem Taekwondo-Club?“, fragte Tante Heike verdutzt, aber gleichzeitig auch sehr erleichtert.
„Ja!“ Nein, er ist der Bodyguard des Mannes, den ich für eine Million Euro ficke, ha-ha-ha .
Lügen waren Mist und zu viele Lügen konnten Menschen sogar in den Tod treiben, wie sie am Beispiel ihrer Schwester erlebt hatte. Sie wollte nicht den gleichen Fehler wie Marie machen und sich in unsägliche Geheimnisse und Täuschungen verstricken, aber offenbar hatte man manchmal im Leben gar keine andere Wahl, als genau das zu tun.
Eric Brockmann hatte Starterlaubnis für 18:00 Uhr bekommen und wenn alles gut ging, war sie spätestens um 22 Uhr bei ihrem Neffen in Berlin. Brockmann hielt für Julia die Tür des Autos auf, mit dem sie zum Flughafen
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