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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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fahren würden, und nachdem sie eingestiegen war, ging er wieder zurück in die Villa, um das Gepäck zu holen. Er wusste, dass der Boss noch einmal unter vier Augen mit ihm reden wollte. Er hatte das übliche Handzeichen gemacht, also hatte der Bodyguard zuerst das Mädchen ins Auto verfrachtet, um dann erst das Gepäck zu holen. Sie bemerkte die Unlogik nicht, denn sie war viel zu sehr von ihren Sorgen beansprucht. Brockmann betrat das Schlafzimmer, nahm den Koffer und die Reisetasche auf und warf unwillkürlich einen Blick auf das zerwühlte Bett und auf die untrüglichen Blutflecken.
    Scheiße, dachte er halb bestürzt und halb beeindruckt. Das heißt, ich bin jetzt Harry Potter.
    T homas kam gerade aus dem Badezimmer und band sich die Krawatte.
    „Julia möchte nicht, dass irgendjemand von uns erfährt“ , sagte er ohne aufzublicken. „Das heißt, ich werde sie nicht nach Hause begleiten.“
    „Verstehe!“
    „Sie ist halsstarrig und übertrieben stolz. Wie soll ich ihr so helfen?“
    „Hatten Sie das nicht so vereinbart? Diskretion, meine ich?“
    „Ja, aber die Lage hat sich geändert und da ist Diskretion ja wohl nicht mehr angebracht. Sie tut gerade so, als wäre es eine Schande, mit mir zusammen gesehen zu werden. Herrje, keiner anderen Frau musste ich jemals meine Hilfe aufnötigen.“
    „Sie sollten Julia vielleicht nicht unbedingt mit Ihren anderen Frauen vergleichen.“
    „Das hat sie mir auch zu verstehen gegeben.“
    „Sie haben offenbar kein Fettnäpfchen ausgelassen!“
    „Nein , offenbar nicht!“
    Thomas schüttelte über sich selbst den Kopf. Er war aufbrausend und er nahm kein Blatt vor den Mund. So war er nun mal, aber er konnte sich das schließlich erlauben. Er war Thomas Mahler, nicht irgendwer , und wenn die Frauen deswegen heulend und schluchzend aus dem Zimmer rannten, dann hatte ihn das bisher noch nie gestört, wusste er doch genau, dass sie alle wieder zurückkamen. Er brauchte nur mit dem Finger zu schnippen.
    Aber Julias entsetzter Blick hatte ihm fast das Herz abgeschnürt und er hatte in dem Moment glasklar begriffen, eine Frau wie Julia konnte er zwar leicht dazu bringen , aus dem Zimmer zu rennen, aber war sie erst mal weg, würde sie nicht wiederkommen – nicht einmal, wenn er mit der ganzen Hand winkte. Nicht die stolze Julia!
    „Ich habe Silvio angewiesen, dass er behaupten soll, er sei ein Freund aus Julias Sportverein. Ich wünschte, dieser Mensch besäße etwas mehr Diskretion und Verstand. Er fand das alles überaus lustig und hat überhaupt nicht den Ernst der Lage verstanden.“
    „Silvio ist ein hervorragender Bodyguard.“
    „Silvio ist ein selbstgefälliger Frauenaufreißer und wenn er Julia auch nur in Gedanken anfasst, dann mache ich ihn fertig.“
    Brockmann hob nur die Augenbrauen und sagte gar nichts. Diese Art von Besitzanspruch und Eifersucht kannte er nicht von Mahler. Es hatte den Chef jedenfalls nie sonderlich gestört, wenn Silvio Ines angeflirtet hatte, ganz zu schweigen von anderen Frauen.
    „Ich habe Doktor Nickel auf die Polizei angesetzt“, fuhr Thomas fort. „Wobei Julia mir garantiert die Hölle heiß machen wird, wenn sie erfährt, dass ich mich da eingemischt habe.“
    Nickel war sein persönlicher Assistent und ein Prinzipienreiter, der so har tnäckig sein konnte, dass es manchmal sogar Thomas zuviel wurde.
    „Vielleicht hätten Sie erst mal abwarten sollen, ob es nicht nur ein Fehlalarm war, bevor Sie den Generalbundesanwalt einscha lten.“
    „Ich möchte nur, dass Nickel der Polizei auf die Füße tritt.“
    Thomas ließ sein Handy in die Anzugtasche gleiten, ordnete seine Krawatte noch einmal und warf einen letzten sehnsüchtigen Blick zurück auf das Bett.
    „Scheint ansonsten aber erfolgreich verlaufen zu sein.“ Brockmann konnte es nicht lassen, er schaute ebenfalls zum Bett hinüber und grinste viels agend.
    Ist es erfolgreich verlaufen ? , fragte sich Thomas leicht verwirrt.
    Wenn ein Mann dreimal innerhalb so kurzer Zeit das Gipfelkreuz e rstürmt und jedes Mal denkt, so hoch wäre er bisher noch nie gewesen, nur um beim nächsten Mal festzustellen, dass er noch ein wenig höher gekommen war, war das Erfolg oder Schicksal? Ein Schicksal, das ihm eine Frau über den Weg geführt hatte, die wie für ihn geschaffen war.
    „ Es war sensationell!“, antwortete er kopfschüttelnd. „Aber keine dummen Bemerkungen dazu vor Julias Ohren, dass das klar ist.“
    „ Ich doch nicht“, sagte Brockmann grinsend und trug die

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