First Night - Der Vertrag (German Edition)
Koffer nach draußen.
Als sie wieder im Flugzeug saßen, redeten sie nicht mehr viel mite inander. Der Steward brachte etwas zu essen, Sandwichs, Kuchen und Schokoladenmousse, aber Julia lehnte ab. Wie sollte sie jetzt einen Bissen hinunterbringen? Thomas blieb allerdings hartnäckig und nötigte ihr mehr oder weniger eine Mousse au Chocolat auf, aß selbst eine und erklärte ihr, dass es nichts Besseres gegen Stress gäbe. Tatsächlich tat ihr das Essen gut und ihr inneres Zittern ließ etwas nach. Vielleicht war sie auch nur unterzuckert gewesen.
Ihre Tante Heike rief noch zwei mal während des Fluges an. Einmal um zu sagen, dass der riesige Bodyguard vom Taekwondo eingetroffen sei, und eine Dreiviertelstunde später, um ihr zu sagen, dass jetzt auch die Polizei eingetroffen war.
Thomas telefonierte auch unentwegt und arbeitete nebenher an seinem La ptop. Natürlich, warum nicht? Warum sollte er sich noch länger mit Julia auseinandersetzen? Das Sex-Date war mehr oder weniger gescheitert und der Nachholtermin stand in den Sternen, also konnte Thomas Mahler seine Energien und seine Zeit auf lohnendere Objekte richten.
Geld scheffeln.
Er vereinbarte Termine mit allen möglichen Leuten für den morgigen Sonntag. Das waren Termine, die er wegen seines Lugano-Trips auf Montag verschoben hatte und jetzt wieder zurück auf Sonntag verschob. Er brüllte irgendjemanden an, der ihm für Montag einen Flug nach New York buchen sollte, und er diskutierte mit fünf verschiedenen Leuten über eine Firmenübernahme von Sparfox. Dann hackte er wieder auf seinem Laptop herum, nur um kurz darauf wieder wütend zum Handy zu greifen und irgendeinen anderen seiner Lakaien über irgendwelche Bilanzen und Eigenkapitalrenditen zu befragen.
Julia sah auf die Uhr: Es war Samstagabend 19:10 Uhr und es gab ta tsächlich unzählige Leute da draußen in der Welt, die nur auf den Anruf von Thomas Mahler warteten, um seine Befehle entgegenzunehmen und um Geschäfte mit ihm zu machen, und sie war sich sicher, dass Thomas Mahler bei der Landung in Tegel noch ein wenig reicher sein würde als beim Start.
Irgendwann schlief sie vor lauter Erschöpfung über Gewinn- und Verlustrechnungen und Hedge Fonds und Ratingcodes ein.
Thomas telefonierte gerade mit Federer und versuchte dem Mann klarzumachen, dass es ihm gar nicht um den Schaden ging, den der immer noch unbekannte Mitarbeiter in Sachen Sparfox-Übernahme verursacht hatte, sondern dass es ihm ums Prinzip ging und er sich von niemandem über den Tisch ziehen ließ. Nicht ungestraft. In dem Moment sah er, wie Julias Kopf nach vorne kippte und wie sie ganz langsam an der Rückenlehne entlangrutschte, bis sie halb schräg auf der Lehne des Ledersitzes hing, den Arm auf die Lehne gelegt, den Kopf auf den Arm gelegt.
Er unterbrach das Gespräch mit Federer und hielt die Luft an.
Bei allen Heiligen, die Frau war so schön! Sie war schön auf eine Weise, wie kein teures Kleid, kein glitzernder Schmuck, kein Make-up und kein Schönheitschirurg es bewirken konnten. Es war irgendetwas, das aus ihrem Innern kam und nur wenig mit ihrem sanftmütigen Gesicht oder ihren prallen Brüsten zu tun hatte.
Er legte das Handy weg und hob sie vorsichtig aus dem Sessel. E igentlich wollte er sie nur auf den Diwan legen und sie zudecken. Aber als er sie in seinem Arm hielt und ihre geschlossenen Augen mit den langen Wimpern sah und den halb offenem Mund, als er ihren zierlichen Körper an sich drückte, da war es einmal mehr um seine Selbstbeherrschung geschehen. Er legte sie auf den Diwan, setzte sich zu ihr und legte ihren Kopf in seinen Schoß. Sie maunzte zwar leise über die Störung, wachte aber nicht auf. Ihr Haar war noch ein wenig feucht vom Duschen und fühlte sich klamm in seinem Schoß an, was aber seinen Schwanz nicht daran hinderte, sich freudig in die Höhe zu recken. Er schob seine Hand unwillkürlich in ihre Bluse. Seine Finger glitten ganz vorsichtig unter ihren BH und spannten sich um die volle Pracht. Er spürte, wie sich ihr Nippel aufrichtete und sich gegen seine Handfläche drückte. Sie stöhnte leise und schlief weiter und er schloss genussvoll die Augen und begann sie zu streicheln, ganz sanft, ganz langsam, ganz heimlich.
Julia träumte von Benni und dem Fremden. Benni war auf dem Spie lplatz im Hinterhof der Mietskaserne, in der sie wohnten. Ein großer dunkler Mann stand hinter Bennis Schaukel und schubste ihn an, immer höher und höher. Julia schaute aus ihrem Küchenfenster
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