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Fische füttern - Genovesi, F: Fische füttern - Esche Vive

Fische füttern - Genovesi, F: Fische füttern - Esche Vive

Titel: Fische füttern - Genovesi, F: Fische füttern - Esche Vive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabio Genovesi
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eigentlich wieder streichen. Oder ich lasse ihn stehen, weil es die letzten Zeilen von einem Aufsatz sind, der rein gar nichts mit dem vorgegebenen Thema zu tun hat. Deshalb hoffe ich, dass ich nicht Gefahr laufe, eine Eins zu kriegen.
    Ich vertraue auf Ihren gesunden Menschenverstand, Frau Lehrerin.
    Ciao.
    Bewertung:
    Du vertraust zu Recht, lieber Colonna.
    Thema verfehlt, wirre Argumentation.
    Verkneif dir die Schimpfwörter.
    Note 6

DER GEFÄHRLICHE KNOCHEN
    Mirko Colonna
    Klasse 3b (Lehrerin: Tecla Pudda)
    12. April 2010
    Thema: Fälle von jugendlicher Gewalt und Kriminalität sind heute an der Tagesordnung. Das ist ein Alarmsignal und zeigt, auf welche Abwege die neue Generation geraten kann, wenn ihr die moralischen Werte und Vorbilder der Nachkriegszeit fehlen. Wie kann man heute jungen Menschen diese Werte näherbringen?
    Viele meiner Mitschüler schikanieren mich, und ich verstehe nicht, warum. In Ripabottoni wusste ich, warum, es war zwar unfair, aber es gab wenigstens einen Grund: Sie hassten mich, weil ich so gute Noten schrieb und die Lehrer mich als Maßstab nahmen und dem Rest der Klasse sehr schlechte Noten gaben. Lehrer sind keine besonders klugen Menschen und begreifen nicht, dass sie nur Probleme schaffen, wenn sie sagen Schaut Mirko an, der ist tüchtig oder Die Aufgabe war gar nicht so schwer, Mirko hat sie in einer halben Stunde gelöst .
    Aber hier habe ich mich verdammt noch mal wirklich bemüht, nicht den Unmut der ganzen Klasse auf mich zu ziehen, ich schreibe nämlich in allen Fächern schlechte Noten. Wenn ein Lehrer mir manchmal ein Ausreichend gibt, dann deshalb, weil er ein Radsportfan ist. Er gibt mir eine Vier, auch wenn ich es gar nicht verdient habe. In Italienisch und Englisch dagegen kriege ich sehr schlechte Noten, denn in diesen Fächern habe ich Lehrerinnen, und Frauen interessieren sich nicht für den Radsport, zumindest die nicht, mit denen ich zu tun habe.
    Und Frauen, das ist im Moment ein Thema, das mich brennend interessiert.
    Als wir am Sonntag vor dem Rennen unsere Räder überprüft haben, sagte Cristiano, dass er müde ist, weil ihm ein Mädchen einen runtergeholt hat, kurz bevor er herkam, was ihn seine ganze Energie gekostet hätte. Auch wenn ich immer abseitsstehe, habe ich es trotzdem gehört und hätte ihn gern gefragt, wer dieses Mädchen war, aber da ich immer geschnitten werde, konnte ich es nicht. Aber Mikhail hat gefragt, und Cristiano sagte, dass er es nicht verraten kann, aber dass sie sehr hübsch ist. Ihr Vater ist ein Radsportfan, und sie kennt Cristiano, weil sie seinen Namen in der Zeitung gelesen hat.
    Seitdem gehen mir die Frauen nicht mehr aus dem Kopf. Denn wenn eine so etwas schon bei Cristiano Berardi macht, was macht sie dann erst mit mir? In den Zeitungen steht Cristianos Name selten zu lesen und wenn, dann erst ganz am Schluss, über mich dagegen steht ständig was drin: Dass ich »für den Radsportverein von Muglione den x-ten Sieg geholt habe, für die Mannschaft, zu der auch Schmidt, Loriani, Berardi … gehören«. Wenn ein Mädchen also dem Cristiano einen runtergeholt hat, was macht sie dann erst mit mir?
    Keine Ahnung, von diesen Dingen versteh ich nichts. Aber wen kann ich fragen? Signor Roberto nicht, da schäme ich mich zu sehr. Im Team lassen sie mich, wie gesagt, links liegen, und die paar Freunde, die ich in meiner Klasse habe, wissen noch weniger als ich.
    Aber neulich, als wir vom Physiksaal in unser Klassenzimmer zurück sind, habe ich wichtige Informationen aufgeschnappt. Saverio Mignani sagte, er habe Kreuzschmerzen, und massierte sich den Rücken. Saverio Mignani ist praktisch ein Mann, er hat schon Bartwuchs und Haare auf der Brust, und wenn er etwas sagt, habe ich immer das Gefühl, er weiß, wovon er redet. Und er sagt, seine Kreuzschmerzen kommen daher, dass er zu viel gebumst hat.
    Dann hat er sich eine Zigarette in den Mund gesteckt. Ohne sie anzuzünden, denn in der Schule ist Rauchen verboten, aber bei einer nicht angezündeten Zigarette können sie, glaube ich, nichts sagen. Bei Saverio Mignani jedenfalls sagen sie nichts. Er hat erzählt, dass er fünf Stunden am Stück gebumst hat. Wir standen alle mit offenem Mund da und haben gesagt, das würden wir auch gern.
    Aber er meinte, dass das gar nicht so einfach ist, denn dazu muss man wissen, wie es geht.
    Michelangelo Tazzari sagte Die Frauen haben ein Loch, und da musst du deinen Pimmel reinstecken, was ist daran so schwer?
    Saverio hat ihm eine auf den

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