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Fische füttern - Genovesi, F: Fische füttern - Esche Vive

Fische füttern - Genovesi, F: Fische füttern - Esche Vive

Titel: Fische füttern - Genovesi, F: Fische füttern - Esche Vive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabio Genovesi
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Aber das stimmt doch gar nicht, Sie reden einfach so daher. Ich denk ja gar nicht dran.«
    »Ach nein. Ganz sicher nicht?«
    »Was erlauben Sie sich eigentlich? Was wissen Sie schon von meinen Angelegenheiten.«
    »Hör zu, Püppchen, langsam gehst du mir wirklich auf den Sack. Außerdem regnet es, und ich will hier weg. Ich bin dein Traum, hast du das nicht kapiert? Meinst du wirklich, ich bin D’Annunzio, der dich nachts besucht? Weißt du überhaupt, wie viel ich zu tun habe? Meinst du, ich habe Zeit, mich mit diesem bescheuerten Nest zwischen den Kanälen abzugeben?«
    »Aber … ich weiß nicht, ich …«
    »Ich bin dein Traum, wenn du mich also fragst, was ich weiß, ist die Antwort nicht besonders schwer. Ich weiß das, was du selbst weißt. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Aber Sie sagen Dinge, die nicht stimmen. Ich will ihn ja gar nicht anrufen, und ich will auch nicht …«
    »Nicht mehr und nicht weniger.« Eine dramatische Handbewegung, dann dreht er sich um und verschwindet mit energischen Schritten zwischen den dunklen Pinien im Regen.
    Du schaust ihm nach, öffnest den Mund, willst ihn rufen, aber kein Ton kommt heraus. Du strengst dich an, beugst dich vor, nichts.
    Und wachst auf.
    Es ist noch dunkel, du bekommst keine Luft. Vor dem Fenster steigt der Gestank des in der Hitze gegorenen Kanalwassers auf, aber das ist es nicht. Zumindest nicht allein.
    Den Jungen anrufen, was für ein Unsinn.
    Was passiert eigentlich mit unserem Gehirn, während wir schlafen? Wer weiß. Träume sind so was von absurd, da kannst du alles hineinlesen und das Gegenteil dazu.
    Warum solltest du ihn anrufen. Was solltest du ihm sagen. Und woher solltest du den Mut dazu nehmen, nachdem du ihm um den Hals gefallen bist. Über diesen verrückten Traum kannst du höchstens lachen. Würde dir übrigens guttun, mal wieder so richtig zu lachen.
    Jetzt schaffst du es noch nicht, aber bald stehst du auf, gehst ins Bad, wäschst dir das Gesicht und ganz bestimmt … ja, vor dem Spiegel wirst du dich totlachen, und alles ist wieder in Ordnung.
    D’Annunzio fandest du übrigens immer schon widerlich.

DAS RÄTSELHAFTE VERSCHWINDEN DER DINOSAURIER
    Mirko Colonna
    Klasse 3b (Lehrerin: Tecla Pudda)
    10. März 2010
    Thema: Schildere deine Eindrücke vom Besuch des prähistorischen Parks in Peccioli, und erläutere die verschiedenen Theorien zu den Ursachen des Aussterbens der Dinosaurier.
    Es ist nicht fair. Ich habe nicht an der Exkursion teilgenommen, denn sie war am Samstag, und am Sonntag war das Rennen, ich konnte also nicht mitkommen.
    Aber es ist nicht fair. Ich hätte so gern die Dinosaurier gesehen, ich hatte auch allen gesagt, dass ich mitkommen möchte. Es ist ein weitläufiges Gelände mit vielen Bäumen und Sträuchern, und man erlebt die gesamte Frühgeschichte, von Anfang bis Ende. Welche, die dabei waren, haben mir erzählt, dass es mit einer Art Vulkan anfing, der echte Lava spuckte, und mit den Höhlenmenschen aufhörte, die Feuer machten und einen Bär mit Keulen erschlugen. Und mittendrin jede Menge riesiger Dinosaurier, auch ein Tyrannosaurus Rex, ein Brontosaurus und andere, die meine Mitschüler nicht kennen, weil sie sich nicht dafür interessieren. Ich dagegen hätte alles so gern gesehen, aber an diesem Samstag konnte ich nicht.
    Aber eigentlich lag es gar nicht an dem Samstag, am Montag zum Beispiel wäre es dasselbe gewesen, weil ich jeden Tag trainiere. Und sogar am Mittwoch, wenn sich der Rest der Mannschaft ausruht, bringt mich Signor Roberto zum Training, wo ich hinter seinem Auto herfahren muss. Er meint, es ist für mich keine Anstrengung, sondern eher eine Art Erholung.
    Tatsächlich besteht die Hauptanstrengung beim Radfahren darin, den Luftwiderstand zu überwinden, denn die Luft bremst. Wir können sie nicht sehen, sie ist durchsichtig, und deshalb denken wir, da wäre nichts. Aber die Luft ist sehr stark, und wenn du eine Zeit lang mit gesenktem Kopf in die Pedale trittst, merkst du, dass die Luft wie verrückt bremst, auch wenn du sie nicht siehst.
    Aber ich will damit nicht sagen, dass das etwas Schlechtes ist, die Luft ist nicht dein Feind oder so was. Im Gegenteil, sie ist wie ein Freund, der sagt Immer mit der Ruhe, Jungs, warum habt ihr’s so eilig, wo wollt ihr so schnell hin? Beim Training im Windschatten eines Autos dagegen spricht die Luft nicht mit dir, denn Signor Robertos Wagen vor dir teilt die Luft, und du fährst da durch, ohne dass du etwas spürst. Du hörst nur Signor

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