Fische füttern - Genovesi, F: Fische füttern - Esche Vive
Hinterkopf geknallt, dass Tazzari kotzübel geworden ist, und gesagt, dass das überhaupt nicht leicht ist und dass man aufpassen muss, wie man den Pimmel in das Loch reinsteckt, denn wenn man es falsch macht, kann man daran STERBEN.
Man kann sich nämlich stechen und verbluten. Denn die Frauen haben innen drin so etwas wie eine lange spitze Nadel, einen Knochen, aber ganz, ganz dünn und spitz. Wenn man nicht aufpasst, wie man den Pimmel da reinsteckt, kann man sich stechen, dann fängt es an zu bluten, und man stirbt.
Heilige Maria.
Tazzari hat auch gefragt, welchen Sinn rein biologisch eine Nadel da drinnen hat. Und Saverio Mignani sagte Und welchen Sinn hat das kleine Loch bei uns am Ende des Pimmels? Du musst genau zielen, und der Knochen muss in das kleine Loch rein. Sonst …
Jesus. Ich habe noch nie gehört, dass jemand deswegen gestorben ist. Das heißt, beim ersten Mal soll es ja angeblich tatsächlich bluten, aber soweit ich verstanden habe, kommt bei ihr Blut raus. Aber vielleicht kommt bei ihr Blut raus, weil er blutet, wenn er sich sticht.
O Gott, schon allein bei dem Gedanken tut es mir dort weh. Diese Dinge würde ich gern jemand fragen, der älter und erfahren ist und was draufhat. Aber ich kenne niemanden.
Damit ist der Aufsatz zu Ende.
MEIN TRAUM IST ES, MIST ZU BAUEN
Mirko Colonna
Klasse 3b (Lehrerin: Tecla Pudda)
4. Mai 2010
Thema: »Mastro Don Gesualdo« ist ein zeitloses Meisterwerk, ein lehrreicher und zugleich spannender Roman. Fasse seinen Inhalt zusammen und erläutere, welche Lehren du aus seiner Lektüre gezogen hast.
Ich bin sehr verärgert, und die Feder würde ich lieber zerbrechen, als damit zu schreiben. Ich drücke sie so fest auf das Blatt, dass sie kratzt, aber ich habe das Gefühl, sie will mir etwas sagen. Was kann ich dafür, Mirko, ist es meine Schuld, wenn die Leute gemein sind? Ich möchte dir doch helfen, ich schreibe, was du willst, eigentlich habe ich diese Behandlung nicht verdient .
Das stimmt, ich höre sofort auf und lasse sie in Ruhe.
Ich bin aber immer noch sehr verärgert. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne schien, und ich hatte ein kurzes Erholungstraining hinter mir. Donnerstag und Freitag sind dann nämlich die langen Trainingstage zur Vorbereitung auf den Sonntag, wo das sehr wichtige Rennen in Piacenza stattfindet. Signor Roberto musste noch im Vereinsbüro bleiben, um mit dem Mechaniker zu sprechen und sich um die neuen Mäntel und Schläuche und um andere Dinge zu kümmern. Ich habe so getan, als würde ich nach Hause gehen, bin aber ins Zentrum gegangen, weil ich auch mal ein bisschen rumbummeln wollte wie meine Mitschüler und mich unter die Leute mischen und mich unterhalten oder wenigstens was sehen wollte.
Vor der Eisdiele und überall auf dem Gehsteig standen Jungen und Mädchen in meinem Alter herum, und ich stellte mich dazu und schaute mich um und fühlte mich wohl, obwohl ich gar nicht so genau wusste, was ich machen sollte, weil ich niemanden kannte.
Sieh ihn dir an, diesen verkackten Champion! Der Sattel im Arsch gefällt dir wohl! Pillenschlucker!
Ab und zu schnappte ich solche Sätze auf, denn gleich neben der Eisdiele ist die Spielhalle, und die von der Spielhalle sagen solche Sachen.
Ich hab so getan, als würde ich nichts hören, denn wenn du hinhörst und dich auch noch umdrehst, sagen sie Was ist los, hast du ein Problem, willst du Ärger? Da ist es besser, man macht dicht.
Aber plötzlich rief ganz deutlich eine andere Stimme meinen Namen, sie kam aus der Eisdiele und klang ganz anders.
Mirko, Mirko Colonna!
Es war die Stimme von Marina Volterrani aus der 3a, die mit uns Sportunterricht hat. Und obwohl Mädchen und Jungen beim Sport getrennt sind, bleibt am Anfang und am Ende der Stunde immer etwas Zeit, sie mir anzuschauen, und ich finde, sie ist das schönste Mädchen der Welt. Sie hat blonde, sehr lange Haare und sehr helle Augen und wirkt schon wie eine richtige Frau und zieht sich auch so an, und unter den Kleidern hat sie auch so Dinger wie eine richtige Frau. Und wenn sie spricht, bewegt sie den Mund ganz eigenartig und wunderschön, und wenn sie mich anspricht, ich schwör’s, dann sterbe ich. Zum Glück spricht sie mich nie an.
Jetzt hat sie es aber doch getan. Sie saß an einem Tischchen mit ein paar Freundinnen, die alle sehr hübsch waren, rief meinen Namen und winkte mich zu sich. Sie aßen Eis oder vielmehr Frozen Yoghurt, was leichter ist. Martina sagte, dass sie in der Zeitung etwas über
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