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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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überleben«, sagte ich, ein Macho bis zum bitteren Ende.
    Lizzie schnaubte verächtlich, insistierte aber nicht weiter. »Wer hat sie geschickt?«
    »Keine Ahnung. Der oder diejenigen, die Paula und Lorraine umgelegt haben, spielen um andere Einsätze, also waren die’s wahrscheinlich nicht. Vielleicht war’s Bryan Hassall, der mir heimzahlen wollte, daß ich den Mord an seiner Freundin nicht verhindert hab.«
    »An seinem Goldesel meinst du wohl. Der schöne Bryan hat in seinem ganzen Leben noch keinen einzigen Tag gearbeitet. Lorraine hat ihn bestimmt ausgehalten.«
    »Und ich dachte, ich hätte irgendwo gehört, er wär als Sicherheitsberater für Einkaufswagen tätig.«
    Lizzie lachte. »Gott sei Dank. Wenn du je was Nettes über irgend jemanden sagen würdest, wär ich mir sicher, du liegst im Sterben.«
    »Danke. Ray Delgado meint, Hassall wird alles verkaufen und sich mit dem Geld absetzen.«
    »Ich wette, wenn der Nachlaß geregelt ist, wird Bryan merken, daß er zum Abschied ein paar tausend Dollar kriegt, und der Rest geht an Lorraines Verwandtschaft«, prophezeite Lizzie. »Frauen, die sich wie Lorraine nach ganz oben durchgevögelt haben, überlassen ihr Geld nicht einem Gigolo wie Bryan Hassall.«
    Das hob meine Laune, und ich unterhielt Lizzie mit einer Schilderung meines Triumphs über Raptor am Tag zuvor.
    Sie war entzückt. »Also du hast dahintergesteckt! Gott sei Dank hast du zur Abwechslung mal deinen Verstand gebraucht — man muß den Leuten nicht immer eins über die Rübe geben, um ans Ziel zu kommen. In der Zeitung von heute wurde was von einem Spektakel erwähnt, aber der Reporter war äußerst vorsichtig, für den Fall, daß Raptor ihm ne Klage anhängt.«
    Da Lizzie gerade mal zufrieden mit mir war, beschloß ich, mein Glück zu versuchen. »Ich hätt noch ne Kleinigkeit auf dem Herzen...«
    »O nein. Ich wußte, ich hätte dich nicht loben sollen. Jetzt willst du mich ausnutzen. Ich hab’s im Gefühl.«
    »Hör mal, wenn ich nicht so schwer verletzt wär« — sie schnaubte verächtlich — , »würd ich’s selber machen, aber...«
    »Komm zur Sache«, befahl sie.
    »Ramona hat jemanden gefunden, der Paula zusammen mit ihrem Freund in einem Saunaclub gesehen hat. Er sagt, Nelson Farley war’s nicht, aber wie der Typ heißt, weiß er leider nicht.«
    »Das heißt, wenn Farleys Alibi stichhaltig ist, müssen wir nach einem anderen Lover suchen«, sagte Lizzie.
    »Das ist genau das Problem. Ich hab noch nicht mal damit angefangen, Nelson Farleys Alibi zu verifizieren. Ich brauch jemanden mit lupenreinem Öko-Leumundszeugnis und einem gültigen Presseausweis, um rauszukriegen, ob Nelson Farley nun beim Essen des Australischen Bundes für Umweltschutz gewesen ist oder nicht.«
    Sie stöhnte. »Ich muß arbeiten, um mir meine Brötchen zu verdienen, das weißt du ja.«
    »Na und, was ist da der Unterschied? Du stocherst doch jeden Tag im Privatleben der Leute rum, stellst unverschämte Fragen und wirst bezahlt dafür. Warum kannst du nicht mal eine Stunde oder so für mich und die gute Sache opfern?«
    Sie dachte eine Weile darüber nach, wobei sie an einer streng verbotenen Zigarette zog. »Ich weiß nicht. Jenny Farley tut mir schrecklich leid. Sie ist so eine nette Frau.«
    Farley war ein Spätzünder, den an der Universität niemand mochte, weil er so ein Klemmi war, und seine Frau stammte aus dieser Langweilerphase. Jetzt, nachdem er sich rausgemacht hatte, paßte Jenny Farley nicht mehr zum neuen Image. Sie war eine unscheinbare, sympathische Frau, die es nie schaffen würde, schick auszusehen, egal, wieviel Geld sie für ihre Garderobe ausgab. Vielleicht war es ihr gar nicht wichtig: Sie war sehr aktiv in verschiedenen Wohlfahrtseinrichtungen für Kinder und genoß in der ganzen Gemeinde hohes Ansehen.
    »Vielleicht ist sie eine nette Frau, die mit einem herumpoussierenden Mörder verheiratet ist«, sagte ich. »Ein herumpoussierender Mörder, der sie womöglich schon mit Aids angesteckt hat.«
    »Na gut, ich mach es. Aber gefallen tut’s mir nicht.«
    Das reichte mir vollauf. Erschöpft von der Anstrengung, sackte ich auf dem Bett zusammen und fiel in einen unruhigen Halbschlaf. Ein Hämmern an der Tür weckte mich. Ich versuchte, es zu ignorieren, aber es war beharrlich.
    Leggett und Bray.
    »O nein«, stöhnte ich.
    »Nicht erfreut, uns zu sehen, Mr. Fish?« feixte Bray.
    »Können wir reinkommen?« erkundigte sich Leggett.
    Ich führte sie rein und ließ mich ganz vorsichtig

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