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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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in einem Sessel nieder. Meine Schulter brachte mich fast um; ich mußte sie mir verrenkt haben, als ich hinfiel.
    »Hat Ihnen jemand mit der Handtasche eins übergebraten, oder haben Sie sich die Nase in der Tür geklemmt?« fragte Bray, woraufhin ihm sein Partner einen warnenden Blick zuwarf.
    »Fahren Sie einen schwarzen Valiant?« fragte Leggett.
    »Ja, warum?«
    »Eine Dame aus der Surrey Street hat sich bei uns über einen alten schwarzen Valiant beschwert, der dort in letzter Zeit mehrmals über längere Zeit geparkt hat.«
    Ich antwortete nicht.
    »Und sie sagt, gestern hat sie gesehen, wie zwei Männer in ein Haus eingebrochen sind.«
    »Warum hat sie nicht die Polizei gerufen?«
    »Hat sie. Aber als die eintraf, waren die beiden Straftäter schon davongefahren.«
    »In einem schwarzen Valiant?«
    Er zögerte. »Davon gehen wir aus.«
    Sie hatten nichts in der Hand. »Und was hat das Ganze mit mir zu tun?«
    »Wenn wir recht informiert sind, haben Sie für Paula Prince gearbeitet, bevor sie starb...«
    »Bevor sie ermordet wurde. Ach, übrigens, wie kommen die Ermittlungen in der Mordsache voran, Inspector?«
    »Wir gehen einigen vielversprechenden Hinweisen nach«, antwortete Leggett kühl.
    »Ja, und Ray Delgado ist Ihnen bei Ihren Ermittlungen behilflich. Warum machen Sie nicht mal langsam Dampf und versuchen rauszukriegen, wer Paula wirklich umgebracht hat?«
    Bray mochte es gar nicht, wenn das gemeine Volk freche Antworten gab: »Hör mal, du Arschgeige, wenn wir spitzkriegen, daß du in der Surrey Street Scheiße baust, buchten wir dich ein. Leute, die auf unserem Terrain Polizei spielen, mögen wir nicht, kapiert?«
    »Verraten Sie mir nur eins«, sagte ich. »Hat irgend jemand in der Surrey Street einen Diebstahl gemeldet?«
    Die Polizisten sahen einander an. »Nein«, sagte Leggett.
    »Tja, was genau ermitteln Sie dann eigentlich hier? Ist es etwa neuerdings illegal, einen schwarzen Valiant zu fahren?«
    »Hör mal, Freundchen«, sagte Leggett, wobei sein Zeigefinger auf mich zuschnellte. »Wir wissen, daß Sie gestern diesen unanständigen kleinen Auftritt in Double Bay organisiert haben. Sein Sie bloß froh, daß wir Sie nicht wegen Durchführung einer nicht genehmigten Demonstration verhaften.«
    »Stecken Sie Ihre Nase nicht in die Angelegenheiten der Polizei, Fish«, sagte Leggett, als er sich erhob. »Ich sag’s Ihnen nur einmal.«
    Sie gingen. Ich fragte mich, ob Chicka dahintersteckte. Es war ausgeschlossen, daß er über all diese Jahre den Hotdog-Markt unter Kontrolle hatte halten können, ohne daß die Polizei ihn und seine Schlägertrupps deckte. Und bestimmt hatte Raptor den alten Mann inzwischen gewarnt, und er wußte, daß ich ihm auf der Spur war. Das Ganze war ein höchst sonderbarer Zufall, eine Tracht Prügel, dann ein Besuch der Polizei — vielleicht war mein Verdacht, Bryan Hassall habe mich zusammenschlagen lassen, doch voreilig gewesen.
    Apropos. Inzwischen hatte ich so starke Schmerzen in der Schulter, daß ich einen Arzt in der Nähe auf suchte und mir ein paar Schmerztabletten und eine Überweisung zu einem Physiotherapeuten besorgte. Nachdem ich die Sprechstundenhilfe davon überzeugt hatte, daß ich ein Notfall war, bekam ich sofort einen Termin und nahm mir, obwohl es nicht weit war, ein Taxi nach Edgecliff.
    Die Praxis des Physiotherapeuten war überfüllt mit gutgekleideten Matronen und ein paar Kids aus Privatschulen, und als ich hereinschneite, hielten die Anwesenden hörbar den Atem an. Nachdem die Sprechstundenhilfe mit aufgerissenen Augen meine persönlichen Daten aufgenommen hatte, ließ ich mich behutsam auf einer Couch nieder und vertiefte mich in eine Zeitschrift.
    Mein Physiotherapeut war ein umwerfend schönes Mädchen namens Cara mit Pfirsichhaut und saphirblauen Augen. Humor hatte sie auch. Ich war angenehm überrascht. Ich hatte die Physiotherapie immer für einen der Berufe gehalten, den gutbürgerliche Mädchen ergreifen, um sich einen Arzt zu angeln. Wir unterhielten uns freundschaftlich, und ich fragte, welche Patienten zu ihr kämen.
    Sie sagte, sie behandle viele Sportverletzungen, sei aber auf Rückenbeschwerden spezialisiert: »Wie zum Beispiel der Double-Bay-Bridge-Rücken.«
    Ich verstand kein Wort. Sie erklärte: »Viele alte Damen in dieser Gegend spielen den ganzen Tag Bridge, und vom Sitzen und Kartenhalten bekommen sie einen steifen Rücken.«
    »Eine Berufskrankheit, gewissermaßen.«
    »Ja, wenn auch ein bißchen anders als bei Ihnen.

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