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Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Wer weiß, vielleicht analysierte sie gerade sein Kölsch. Stefan hörte höflich, bisweilen sogar lächelnd zu und zog ab und zu an seiner Zigarette. Er rauchte Gauloises Blondes, was zufällig genau die Zigarettenmarke war, die ich auch rauchen würde – wenn ich Rauchen nicht prinzipiell ablehnte.
    »Viertens: Orangefarbenes Rauchsignal«, sagte Ursel neben mir. »Und fünftens: Langsames Heben und Senken der seitlich ausgestreckten Arme. Siehst du, so!«
    Zu Demonstrationszwecken erhob sie sich, streckte ihre Arme von sich und imitierte eine Windmühle. Leider schlug sie dabei dem sich vorbeidrängelnden Kellner das volle Tablett aus der Hand. Eine Stange Kölsch ergoss sich über meinen Strickrock und sickerte in meine Strumpfhosen.
    »Bier macht keine Flecken«, beruhigte mich Ursel und wartete geduldig, bis der Kellner die Scherben aufgehoben und sich davongemacht hatte.
    »Mööööööööööööööh«, trötete sie dann in mein Ohr. »Das ist sechstens: Dauerton eines Nebelsignalgerätes.«
    »Ich glaube, das wird noch ein ganz toller Ausbildungstörn«, sagte Bille, als wir später im Auto saßen. »Die sind eigentlich alle ganz nett.«
    »Ja«, stimmte ihr Rebecca von Herzen zu. Nur ich zupfte an meiner feuchten Strumpfhose und schwieg.
    Tatsache war, dass mir zumindest der Segelkurs als solcher allmählich Spaß zu machen begann. Ich weiß nicht, ob es an mir lag oder daran, dass es wirklich nicht schwer zu verstehen war, jedenfalls begriff ich immer alles auf Anhieb. Vor allem die Knoten hatten es mir angetan. Wo ich ging und stand, knüpfte ich Webeleinsteks und Achterknoten, in Lampenkabel, Gardinentroddeln und sogar in Spaghetti.
    Als wir in der nächsten Stunde den ›Palstek‹ lernten, war ich mit Feuereifer bei der Sache. Der Palstek war gar nicht so schwer, wie er aussah. Stefan knüpfte ihn in Zeitlupe zusammen und forderte uns auf, es ihm gleichzutun, indem wir dabei eine Geschichte erzählten.
    In der Geschichte kroch eine Schlange aus einem Teich, um einen Baum am Ufer herum und wieder in den Teich hinein. Tatsächlich knüpfte sich der Palstek dabei von ganz allein. Nur bei Bernie klappte es nicht so recht. Unglücklich hielt er das Ergebnis seiner Geschichte hoch.
    »Das ist kein Palstek, das ist eine Karnickelfalle«, kommentierte Stefan, wie immer mit zusammengebissenen Zähnen.
    Wir kicherten schadenfroh, und Bernie knotete erneut.
    »Handarbeit ist nicht meine Stärke«, sagte er, aber schließlich hielt auch er einen perfekten Palstek in der Hand.
    Wir ließen die Schlange noch einige hundertmal aus dem Teich, um den Baum herum und wieder ins Wasser kriechen, denn der Palstek sei der allerwichtigste Knoten, sagte Stefan. Ein echter Segler musste ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit und in jeder Situation mit geschlossenen Augen schlingen können. So ein Palstek hatte schon manchem Matrosen in Seenot das Leben gerettet.
    Erst als auch Bernie und Rosi den Knoten völlig blind und mit nur einer Hand knüpfen konnten, war Stefan zufrieden, und wir durften uns der Navigation zuwenden.
    Bille war heute nicht so recht bei der Sache.
    »Burghart hat einen supernetten Freund zu Besuch«, flüsterte sie mir zu, und weil mein Blick wohl schon alles sagte, setzte sie rasch hinzu: »Ein alter Schulfreund, der seit über zehn Jahren in Kanada lebt!«
    »Das ist allerdings eine Erklärung«, meinte ich gnädig. Die paar Freunde, die Burghart hatte, waren nämlich alles andere als nett. Aber wenn der Typ seit Jahren in Kanada lebte, war es natürlich möglich, dass er Burgharts Freund und trotzdem nett war. Unter der Bedingung, dass er Burghart in den letzten zehn Jahren kein einziges Mal gesehen oder gesprochen hatte.
    »Er ist wirklich total nett«, führte Bille weiter aus. »Vor allem zu mir. Burghart ist schrecklich eifersüchtig.«
    »Sieht er denn gut aus?«
    »Und wie«, Bille fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und lächelte. »So ein richtig kernig-knackiger Kanadier eben.«
    »Oh!« Womöglich mit eigenem Blockhaus am eigenen See. Was ein richtig kernig-knackiger Kanadier war, hatte auch noch das entsprechende Wasserflugzeug dazu.
    Bille lächelte noch seliger. »Die beiden haben mich für heute Abend zum Essen eingeladen. Sie wollen für mich kochen. Süß, oder? Wenn ich nachher nach Hause komme, warten schon knusprige Steaks auf mich.«
    Wenn ich nachher nach Hause kam, wartete nur der Geschirrberg von vier Tagen auf mich. Mein Kühlschrank war bis auf ein Stück alte Salami und

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