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Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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ein andermal, jetzt müssen wir nämlich gehen«, sagte ich.
    Da packte Mo meinen Arm und heulte fast. »Ich komme mit euch, egal wohin. Hauptsache, ich bin nicht allein.«
    »Wir gehen erst in den Zoo, und danach schauen wir Rebecca beim Volleyballspielen zu«, sagte Kaspar.
    »Au ja!«, rief Mo aus, der sich für Rebeccas Volleyballspiel so wenig interessierte wie für das Schwarze unter meinen Nägeln. Diese Peggy musste ihm wirklich zugesetzt haben. Ich an seiner Stelle wäre jetzt in meine Wohnung gegangen und hätte mein Adressbuch nach vernünftigen Alternativen durchforstet. Aber im Grunde war’s gut, dass er mitkam. Je größer die Familie, mit der Dirk konfrontiert wurde, desto abstoßender würde Rebecca auf ihn wirken.
    Charlotte hatte sich mit Eis bekleckert und eine volle Windel, als wir endlich in die Turnhalle kamen. Aber sie war bester Laune, vor allem die Giraffen hatten es ihr angetan. Wir waren länger im Zoo geblieben, als ich geplant hatte, aber das war nicht Charlottes Schuld, sondern Mos. Er war stundenlang bei seinen Freunden auf dem Affenfelsen stehengeblieben und hatte dem Oberpavian sein Herz ausgeschüttet.
    »Du hast es gut! Gleich drei Weibchen lausen dich hingebungsvoll und ziehen klaglos deinen Nachwuchs auf«, hatte er ihm vorgejammert.
    Der Oberpavian hatte sich am Hintern gekratzt und gegrinst.
    »Und dabei verdienst du nicht mal dein eigenes Geld«, hatte Mo geklagt.
    »Nein, aber er ist affenstark«, hatte ich mich eingemischt. »Das kommt gleich hinter Geld. Vielleicht solltest du Mitglied im Fitnessstudio werden.«
    »Geh weg! Das hier ist ein Gespräch von Mann zu Mann«, hatte Mo gesagt, und der Oberpavian hatte sich weiter am Hintern gekratzt und gegrinst. Erst als er einem seiner Weibchen ohne erkennbaren Grund einen Kinnhaken verpasst hatte, hatte Mo sich entschließen können, weiter zu den Pinguinen zu gehen.
    Das Volleyballturnier war noch in vollem Gange, als wir dazustießen. Ich überflog mit meinen Adleraugen die Tribüne und erspähte tatsächlich Dirk auf einem der Sitze. Unauffällig dirigierte ich meine ganze Familie in die Reihe hinter ihm.
    Unten auf dem Spielfeld verlor Rebeccas und Stefans Mannschaft gerade mit 15 : 3. Rebecca machte trotzdem eine gute Figur. Woher hatte sie mitten im Winter so braune Beine? Stefan sah auch nicht übel aus, die Behaarung hielt sich in erträglichen Grenzen. Allerdings haute er seinen Aufschlag dreimal ins Netz. Na ja, wie gesagt, es war eben nicht die Bundesliga!
    Beim Seitenwechsel schaute Rebecca zu Dirk hoch und lächelte. Aber als sie hinter Dirks Kopf unsere Gesichter erblickte, verging ihr das Lächeln. Allerdings, das muss der Neid ihr lassen, nur für den Bruchteil einer Sekunde. Dann winkte sie. Wir winkten alle zurück, auch Charlotte.
    Dirk drehte sich zu uns um.
    »Na so was!«, sagte ich zu ihm. »Was machst du denn hier?«
    »Das wollte ich dich gerade fragen.«
    »Och, wir wollten meine Schwester ein bisschen anfeuern«, erwiderte ich, und um die Sache ein für alle Mal zu klären, setzte ich hinzu: »Das ist mein und Rebeccas kleiner Bruder Moritz, das sind Rebeccas Mann und ihre Tochter.«
    Dirk trug es mit Fassung. Er lächelte uns alle an. »Hallo! Ich habe gar nicht gewusst, dass Rebecca eine so große Familie hat.«
    »Alle konnten heute leider nicht kommen«, sagte ich, und damit war die Angelegenheit wohl erledigt.
    »Da ist ja heute der halbe Segelkurs hier vertreten«, staunte Dirk. »Angela ist auch hier!«
    »Wo?«, fragte ich, aber da sah ich sie auch schon. Sie saß in der ersten Reihe und trug einen Hosenanzug, der die Farbe von verwesenden Kamelen hatte, passend zu ihrem Haar. Sie klatschte frenetisch Beifall, als Stefan sein Service zur Abwechslung mal über das Netz brachte. Damit war es ja wohl amtlich, dass sie hinter ihm her war.
    Peinlich, diese offensichtliche Anmache. Diese langweilige Person konnte sich doch an zwei Fingern ausrechnen, dass sie nicht sein Typ war.
    Obwohl – nach dem letzten Satz ging er zu ihr hin und unterhielt sich eine ganze Weile mit ihr. Warum? Wohl kaum, weil er sie attraktiv fand. Nein, das musste ganz andere Gründe haben. Am Ende wollte er sie in seine Drogengeschäfte verwickeln? Vielleicht brauchte er demnächst eine Ökotrophologin für sein geheimes Ecstasy-Labor? Wenn Angela einen Schnitt von eins Komma drei hatte, war sie bestimmt auch eine Kanone in Chemie.
    Ich wagte es natürlich nicht, mich zwecks Beschattung in die Herrenumkleide zu schleichen,

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