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Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Küchentür aus. Ich nutzte Burgharts vorübergehende Verwirrung und knallte ihm die Tür vor den Schuh.
    Als ich zum zweiten Mal ausholte, fing der Zeitungsmann die Tür ab und schob mich sachte beiseite.
    »Ich denke, Sie gehen jetzt besser«, sagte er zu Burghart, trat den völlig Verdutzten mit voller Wucht gegen das Schienbein und versetzte ihm einen Stoß, der ihn gegen das Treppengeländer taumeln ließ.
    Dann, ehe Burghart sich von seinem Schrecken erholt hatte, schloss er die Wohnungstür und legte die Sicherheitskette vor.
    »Ein aufdringlicher Verehrer?«
    »Das wird ein Nachspiel haben«, brüllte Burghart draußen vor der Tür. Für solche Sprüche war er sich niemals zu schade.
    »Ja«, sagte ich. »Furchtbar aufdringlich. Vielen Dank, dass Sie mich gerettet haben.« Ich musste irgendwie wiedergutmachen, dass Burghart ihn einen dicken Feuermelder genannt hatte.
    »Und wo ist eigentlich meine Katze ?«, schrie Burghart vor der Tür. Im Nachhinein war ihm offenbar das Fehlen seiner herrlichen Skulptur aufgefallen. »Was hast du mit meiner Katze gemacht? Die muss auch aufs Foto.«
    »Keine Ursache, ich kann zufällig Karate«, sagte der Zeitungsmann.
    Der Schienbeintritt war also Karate gewesen. Na so was!
    »Das müssen Sie mir unbedingt auch mal zeigen«, erwiderte ich, und weil ich nicht wollte, dass man mich für eine Tierquälerin hielt, die die Katzen anderer Leute verschwinden ließ, öffnete ich Billes Garderobenschrank und deutete auf die dreibeinige Katze.
    »Sehen Sie, er glaubt, das Vieh lebt !«
    »Grundgütiger, wie entsetzlich!«, rief der Zeitungsmann aus, und damit war das Eis gebrochen. Wir unterhielten uns zwei Stunden auf das Ungezwungenste, und er verschoss zwei Filme von mir und der Marionette in Billes Wohnzimmer. Während der ganzen Zeit ging in der Wohnung über uns wie wild die Klospülung. Mit jedem anderen außer Burghart hätte ich Mitleid gehabt.
    »Das wird ein superinteressanter Artikel«, versprach mir der Zeitungsmann. »Aber zum Schluss noch eine Frage: Wer ist dieser Bill?«
    Hä? Bill? Wie immer fiel der Groschen bei mir in Zeitlupe. Aber dann kapierte ich. Er meinte Bille. Burghart hatte ja oft genug ihren Namen gesagt.
    »Ähm, Bill, ja, hm«, sagte ich. »Bill ist ein Freund. Er ist Fassadensprayer und lebt meistens im Underground. Ab und zu wohnt er auch bei mir.«
    Der Zeitungsmann war beeindruckt.
    »Wie romantisch«, sagte er und zwinkerte vielsagend.
    »Äh, ja. Aber Bill ist schwul«, setzte ich hinzu, um Missverständnissen vorzubeugen. Aber damit verwirrte ich den Zeitungsmann nur noch mehr.
    »Dann ist dieser Kerl im Schlafanzug also auch an Bill interessiert?«
    »Teils, teils«, murmelte ich. Wie tief hatte ich mich in meinen eigenen Lügen verstrickt! Da konnte doch keiner mehr durchblicken.
    Aber der Zeitungsmann war wirklich clever. Er lächelte gewitzt: »Ein bisschen bi schadet nie, wie es so schön heißt.«
    »Genau das ist auch mein Motto«, sagte ich erleichtert. Wir verabschiedeten uns wie alte Freunde.
    Billes geheimes Tagebuch
    12. April.
    HEUREKA! Sieg auf der ganzen Linie!
    B. und ich haben noch einmal einen Neuanfang gewagt. Feierlich zogen wir einen Schlussstrich unter Melanie. Und unter Mick, obwohl da ja eigentlich nichts war. Aber das werde ich B. höchstens mal in unserer Hochzeitsnacht beichten.
    In B. ist eine seltsame Veränderung vorgegangen. Er scheint durch die Sache mit Mick richtig aufgerüttelt worden zu sein.
    Er sagte, die Diät und die Augencreme hätten sich bezahlt gemacht, und ich hätte es ihm zu verdanken, dass ich wieder eine attraktive Frau sei. Richtig gut sähe ich aus, und ob ich nicht mal meine Fischunterwäsche anziehen könnte, nur für ihn.
    Und dann sagte er noch, dass ich sein ganz persönliches Playmate sei und dass Melanie längst nicht mehr so toll aussähe, seit sie wieder mit ihrem Exfreund zusammen sei!
    Es tat mir so gut, zu hören, dass er diese Melanie jetzt hässlich findet. Richtig verbraucht wirke sie, hat er gesagt.
    Jetzt wird alles gut!
    Judith spinnt total. Sie ist nicht nur in den Langeweiler Stefan mit den unmöglichen Schuhen verliebt, sie hält ihn auch für einen Drogendealer! Zum Beweis hielt sie mir neulich einen völlig zerdrückten Joint unter die Nase, den Mick ihr angeblich gegeben hatte. Mick habe ihr auch gesagt, dass er den Stoff von Stefan habe. So was Bescheuertes! Könnte mich totlachen! Judith ist ja so was von leichtgläubig. Wenn ihr jemand sagte, Rosi würde einen Puff

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