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Fitz der Weitseher 03 - Der Nachtmagier

Titel: Fitz der Weitseher 03 - Der Nachtmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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legte. Mir war so, als könnte ich nicht richtig wach werden. »Hast du dich je mit etwas beschäftigt, das ungeheuer interessant ist, und plötzlich wachst du auf und merkst, dass Stunde um Stunde darüber vergangen ist? Genau so ein Gefühl habe ich jetzt.«
    Der Narr reichte mir den nächsten Zweig. »Du machst mir Angst.« Er schüttelte sich. »Du sprichst fast so wie König Listenreich in den schwersten Tagen seiner Krankheit.«
    »Aber ihm hatte man starke Mittel gegeben, um seine Schmerzen zu betäuben«, wandte ich ein. »Ich habe nichts eingenommen.«
    »Das ist es ja, was mir Angst macht.«
    Wir gingen zusammen ins Lager zurück. Da wir so lange fort gewesen waren, hatten Krähe und Merle selbst etwas Holz gesammelt und schon ein Feuer in Gang gebracht. Das Feuer warf sein Licht auf das kuppelförmige Zelt und die Menschen drumherum. Die äsenden Jeppas außerhalb des Lichtscheins erschienen nur als Bewegungen von Schatten. Als wir unser mitgebrachtes Holz für später neben dem Feuer aufschichteten, blickte Krähe vom Kochtopf auf.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte sie.
    »Etwas besser.«
    Ich hielt nach Arbeiten Ausschau, die noch getan werden mussten, aber man hatte das Lager bereits ohne mein Zutun errichtet. Kettricken saß in der Jurte und war im Kerzenschein in das Studium einer Landkarte vertieft. Krähe rührte in dem Topf mit Hafergrütze, während - kaum zu glauben - der Narr und Merle sich leise unterhielten. Ich stand verloren da und versuchte, mich an irgendetwas zu erinnern, das ich hatte tun wollen, etwas, wobei ich zuvor gestört worden war. Die Straße, ich wollte noch einen Blick auf die Straße werfen. Ich wandte mich ab und bewegte mich in ihre Richtung.
    »FitzChivalric!«
    Ich drehte mich um. Die Schärfe in Krähes Stimme hatte mich verblüfft. »Was ist?«
    »Wohin gehst du?«, fragte sie und räusperte sich dann verlegen, als wäre ihr plötzlich aufgefallen, dass sie mich anherrschte wie einen pflichtvergessenen Dienstboten. »Ich meine, ist Nachtauge in der Nähe? Ich habe ihn seit einer Weile nicht gesehen.«
    »Er ist auf der Jagd. Wahrscheinlich kommt er bald zurück.« Ich wollte weitergehen.
    »Sonst ist er um diese Zeit meistens wieder hier.«
    Ich blieb stehen. »In der Nähe der Straße gibt es kein Wild, meint er. Deshalb muss er weiter weg sein Glück versuchen.« Diesmal gelang es mir, ein paar Schritte zu gehen, bevor mich ihre Stimme wieder einholte.
    »Nun, das kommt mir aber ziemlich merkwürdig vor. Außer uns scheint seit einer Ewigkeit kein Mensch mehr auf dieser Straße unterwegs gewesen zu sein, und trotzdem wird sie von den Tieren gemieden. Stimmt es nicht, dass Wild sich gewöhnlich den leichtesten Weg sucht?«
    »Manche Tiere«, rief ich zu ihr zurück. »Andere bleiben lieber in Deckung.«
    »Lauft und holt ihn zurück«, hörte ich Krähe in barschem Ton befehlen.
    »Fitz,!« Merles Stimme erklang, doch es war der Narr, der mich einholte und nach meinem Arm griff.
    »Ich will mir nur noch einmal die Straße ansehen.«
    »Es ist dunkel. Du wirst nichts erkennen können. Warte bis morgen, da werden wir ohnehin weitergehen. Jetzt aber wollen wir zu Abend essen.«
    Ich folgte ihm, konnte mir jedoch nicht verkneifen zu bemerken: »Du bist doch derjenige, der sich seltsam benimmt.«
    »Das würdest du nicht behaupten, wenn du den Ausdruck auf deinem Gesicht eben gesehen hättest.«
    Der Speisezettel an diesem Abend bot das seit Tagen Gewohnte: dicke Hafergrütze mit getrockneten Apfelstückchen, gedörrtes Fleisch und Tee. Das alles war nahrhaft, aber nicht so besonders im Genuss, dass mir verborgen geblieben wäre, wie die anderen mich genau beobachteten. Endlich stellte ich meinen Teebecher hin und fragte herausfordernd: »Was ist los?«
    Erst machte keiner den Mund auf, dann sagte Kettricken bestimmt: »Fitz., du bist heute von der Wache befreit. Ich möchte, dass du in der Jurte bleibst und schläfst.«
    »Mir geht es gut. Ich kann eine Wache übernehmen«, protestierte ich, doch meine Königin schnitt mir das Wort ab: »Ich wünsche, dass du heute Nacht in der Jurte bleibst.«
    Ich biss mir auf die Zunge, damit mir kein unbedachtes Wort entschlüpfte, und neigte ergeben den Kopf. »Wie Ihr befehlt. Ich bin vielleicht einfach nur übermüdet.«
    »Nein. Es ist mehr als das, Fitz. Du hast heute Abend kaum etwas gegessen, und wenn nicht einer von uns dich anspricht, starrst du nur stumm in die Ferne. Was beschäftigt dich?«
    Ich bemühte mich um eine

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