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Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Titel: Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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»Ein paarmal hat mich das Zittern überkommen, richtige Anfälle waren es aber nicht. Sie scheinen nur aufzutreten, wenn ich mich zu sehr anstrenge.«
    Er nickte ernst und wartete. Als ich aufschaute, begegnete ich dem Blick seiner dunklen Augen. Die Anteilnahme darin ließ meine Fassade zusammenbrechen. Ich schüttelte den Kopf und musste zweimal ansetzen, bevor ich weitersprechen konnte. »Es ist Molly«, sagte ich endlich.
    »Du hast nicht herausfinden können, wohin sie gegangen ist?«
    »Doch. Sie ist hier in Bocksburg, als Philias Dienstmagd. Aber Philia will mich nicht mit ihr reden lassen, sie sagt …«
    Bei meinen ersten Worten waren Burrichs Augen groß geworden, jetzt schaute er sich nach allen Seiten um und deutete mit einem Kopfnicken zur Tür. Ich stand auf und folgte ihm zu den Stallungen und dann hinauf in seine Kammer. Wie in alten Zeiten setzte ich mich an seinen Tisch, vor seinem Kamin, während er seinen guten Tilthbrandy und zwei Becher hervorholte. Er legte uns sein Sattlerwerkzeug und reparaturbedürftiges Zaumzeug zurecht. Mir reichte er ein Kopfgeschirr, bei dem ein schadhafter Riemen ausgewechselt werden musste. Er machte sich an eine komplizierte Verzierung am Seitenblatt eines Sattels. Schließlich zog er seinen Stuhl heran, setzte sich und schaute mich an. »Diese Molly. Kann es sein, dass ich sie im Waschhaus gesehen habe, mit Lacey? Trägt den Kopf hoch? Rötlich schimmerndes Fell?«
    »Haar«, berichtigte ich ihn widerwillig.
    »Schöne breite Hüften. Sie wird leicht gebären«, bemerkte er fachmännisch.
    Ich warf ihm einen bösen Blick zu. »Vielen Dank.«
    Er besaß die Unverfrorenheit zu grinsen. »Schon besser. Wütend bist du mir lieber, als wenn du in Selbstmitleid ertrinkst. Nun gut. Heraus damit.«
    Und ich erzählte, wahrscheinlich viel mehr, als ich in der Wachstube gesagt hätte, denn hier waren wir unter uns, der Brandy rann mir warm durch die Kehle, und ich war um geben von den vertrauten Gegenständen und Gerüchen seiner Kammer und seiner Arbeit. Hier, wenn überhaupt irgendwo, war immer meine Zuflucht gewesen, ein Ort der Geborgenheit. Deshalb erschien es mir auch als der rechte Ort, meinen Schmerz zu offenbaren. Burrich sagte nichts und machte keine Einwürfe. Selbst nachdem ich mich ausgesprochen hatte, schwieg er, und ich sah zu, wie er Farbe in die kunstvoll in das Leder geschnittenen Umrisse eines Hasenbocks einrieb.
    »Also, was soll ich tun?«, hörte ich mich fragen.
    Er legte die Arbeit hin, leerte seinen Becher und goss sich wieder ein. Dann ließ er den Blick vielsagend durch die Kammer wandern. »Du bittest mich natürlich deshalb um Rat, weil ich so bemerkenswerten Erfolg darin hatte, mich mit einer liebenden Frau und einer vielköpfigen Kinderschar zu umgeben?«
    Die Bitterkeit in seiner Stimme erschütterte mich, doch ehe ich etwas erwidern konnte, stieß er ein ersticktes Lachen aus. »Vergiss, dass ich das gesagt habe. Im Grunde genommen war es meine eigene Entscheidung, und sie wurde bereits vor langer Zeit getroffen. FitzChivalric, was glaubst du denn, was du tun solltest?«
    Ich starrte ihn verdrossen und ratlos an.
    »Was war denn dein erster Fehler?« Als ich nicht antwortete, meinte er: »Hast du mir nicht eben selbst erzählt, du wärst wie ein dummer Junge um sie herumscharwenzelt, während sie glaubte, ein Mann machte ihr den Hof? Sie wollte einen Mann. Also lauf nicht herum wie ein Kind, dem ein Erwachsener auf die Finger geklopft hat. Sei ein Mann.« Er nahm einen großen Schluck, dann schenkte er uns beiden erneut ein.
    »Aber wie?«
    »Auf dieselbe Art, wie du dich auf anderen Gebieten als Mann erwiesen hast. Übe dich in Disziplin, werde der Aufgabe gerecht. Du darfst sie also nicht sehen. Wenn ich überhaupt etwas von Frauen verstehe, heißt das keineswegs, dass sie dich nicht sieht. Dein Haar ist zottig wie das Winterfell eines Ponys, ich wette, du hast seit einer Woche nicht das Hemd gewechselt, und du bist dünn wie ein Winterfohlen. So wirst du kaum er reichen, dass sie dich wieder zu respektieren beginnt. Iss endlich vernünftig, wasch dich jeden Tag und - in Edas Namen - verschaff dir etwas Bewegung, statt brütend in der Wachstube zu hocken. Setz dir Ziele und arbeite daraufhin.«
    Ich nickte langsam. Er hatte Recht, aber … »Aber das alles nützt mir nichts, wenn Philia mir verbietet, mit Molly zu reden.«
    »Auf die Dauer, mein Junge, geht es nicht darum, was Philia will, sondern was Molly sagt.«
    »Und König

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