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FKK im Streichelzoo - Roman

FKK im Streichelzoo - Roman

Titel: FKK im Streichelzoo - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjoern Berenz
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neuen Vertretungsärztin«, kaut sie weiter. »Doktor May.«
    »Ärzt in ?«, frage ich unsicher.
    »Ärztin.«
    Unsere Blicke treffen sich. Wir mustern uns gegenseitig, und dann bin ich es, der als Erstes wegschaut, da ich mich etwas zu fest an der Theke gerieben habe. Scharf ziehe ich die Luft zwischen den Zähnen ein: »Auuhhhaa …«
    »Alles okay bei dir?«, fragt Angela überrascht und auch ein wenig besorgt.
    »Nein!«, sage ich entschieden. »Ich will zu Doktor Ziller!«
    Sie sieht mich mit unbewegter Mine an. Dann huscht ihr Blick zurück in den Terminkalender. »Okay, alles klar, du willst zum Chef.«
    Ich nicke zustimmend und ringe mir ein Lächeln ab.
    Mit einem sadistischen Lächeln sieht sie zu mir auf. »Passt dir nächste Woche Freitag?«
    Ich bin kurz davor, mich ins Nirwana zu schubbern. Nichtmehr lange, und ich werde der Rezeption einen Rundschliff verpassen! Ich wäge Pro und Kontra gegeneinander ab und knicke ein.
    Viel länger werde ich dieses Jucken unmöglich aushalten können. Gut, dann eben eine Ärztin!
    Angela grinst. »Mitkommen!« Sie springt hinter dem Tresen hervor und lotst mich mit dem Zeigefinger hinter sich her. Mit einen extrabreiten Lächeln klopft sie zweimal gegen eine Tür und stößt sie einen Spaltbreit auf, ohne eine Antwort abzuwarten.
    »Ja bitte?«, fragt eine überrascht klingende Stimme von drinnen.
    »Ein Patient«, spricht Angela in den Spalt und lädt mich mit einer Geste zum Eintreten ein. »Alter vor Schönheit.«
    Ich werfe einen Blick in den Raum hinein. Was ich sehe, verschlägt mir auf der Stelle den Atem.
    »Nein«, entfährt es mir lauter als beabsichtigt. Ich starre auf das himmlische Wesen hinter dem Schreibtisch. Ich bin zwar gewillt, mich von einem unbekannten Arzt untersuchen zu lassen – wenn es sein muss, sogar einem weiblichen –, aber ich bin nicht darauf eingestellt, vor einer gottgleichen Schönheit die Hosen runterzulassen! Ganz besonders dann nicht, wenn sie der Anblick eines Penis erwartet, der kurz davor ist, sich in seine molekularen Bestandteile aufzulösen. Oder zu explodieren. Ganz sicher bin ich mir da noch nicht.
    »Ich kann da nicht rein«, flehe ich Angela an.
    Sie sieht das anders und schubst mich mit sanfter, aber unnachgiebiger Gewalt ins Zimmer. Während ich mich widerstrebend aus dem Türrahmen schäle, stapft sie an mir vorbei und legt der Ärztin meine Krankenakte auf den Tisch. Dann macht sie auf dem Absatz kehrt und zieht grinsend an mir vorbei.
    Hinter mir fällt die Tür ins Schloss. Die Ärztin sitzt erwartungsfroh hinter dem Schreibtisch und lächelt sich in meine Welt. In der Hand hält sie einen Penis. Also, so ein buntes Plastikmodell im Längsschnitt.
    Mann, ist das heiß hier drin.
    Ich spüre, wie sich meine Kehle zuschnürt. Jeder Atemzug ist eine unglaubliche Anstrengung. Mir fällt sofort auf, dass der Behandlungsraum anders riecht als sonst. Zwar ist der vordergründige leicht beißende Geruch von Desinfektionsmitteln allgegenwärtig, darunter aber hat sich ein anderer, weitaus anregenderer Duft gelegt. Es riecht nach Wildrosenmilchseife und einem Meer von Erdbeeren.
    »Sie sind also die Neue?«, höre ich mich unbeholfen und in bester Idiotenmanier sagen.
    Sie nickt nur. Dann pustet sie, ohne mit der Wimper zu zucken, den Staub von der Eichel des Penismodells. Anschließend reibt sie mit der Handfläche den adrigen Hodensack sauber. Bei dem Anblick wird mir ganz anders, und ich schlucke schwer.
    »Bitte, setzen Sie sich doch.«
    Bevor ich mich auf dem Stuhl vor ihrem Schreibtisch niederlassen kann, erhebt sie sich und streckt mir die Hand entgegen. Ihr intensiver erdbeermilchiger Duft steigt mir in die Nase. Sie ist beinahe so groß wie ich, hat leicht gewelltes granatapfelrotes Haar und sieht einfach atemberaubend aus. Wie hypnotisiert starre ich in ihre wunderschönen hellblauen Augen, die mich an meinen verstorbenen Husky Cujo erinnern.
    Ich ergreife ihre Hand. Sie ist feucht.
    Nein, verdammt. Ich bin es, der wie ein wilder Eber transpiriert!
    »Ich bin Doktor Cassandra May«, stellt sie sich professionell vor und entblößt eine entzückende kleine Lücke in der oberen Reihe ihrer ansonsten perfekt angeordneten Zähne. Ich ertappe mich bei dem Wunsch, ein winziger Essensrest zu sein, der sich darin verfängt.
    »Quentin Bachmann«, erwidere ich atemlos.
    Sie lächelt kühl, was ihre bemerkenswerten Züge noch attraktiver macht, und starrt mir dann auf den Schritt – mit dem gleichen neutralen

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