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FKK im Streichelzoo - Roman

FKK im Streichelzoo - Roman

Titel: FKK im Streichelzoo - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjoern Berenz
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Männchen Ausschau. Blöd, dass die Scheren der Großarmgarnele dieselbe Farbe haben. Denn diese hat Guppys zum Fressen gern.
    Mit müdem Blick starre ich noch immer das graue Display meines Handys an, als es ungefragt zu klingeln beginnt. Ich erschrecke mich zu Tode, und selbst Nils sieht von seinem Ballerspiel auf. Es ist Jean. Noch so einer, der die Weltherrschaft für sich beansprucht. Zunächst beschließe ich, den Anruf zu ignorieren, halte es aber doch nicht aus und gehe nach zwei Sekunden betont gelangweilt dran.
    »Quentin, wo hab ich dich denn hergeholt?«, fragt mich die falsche Rothaut.
    Ich antworte ihm mit einem übellaunigen Brummen, aber er ist schon wieder weiter: »Kannst du dir vorstellen, was es für Leute gibt?«
    »Na ja«, setze ich an. »Ich kenne dich , meine Vorstellungskraft ist also tatsächlich ziemlich groß.«
    »Da hat uns doch tatsächlich jemand in die Mülltonne gekotzt«, fährt er ungeachtet meines kleinen Seitenhiebs fort. »Abartig, sage ich dir.«
    »Ts, Leute gibt’s.« Ich unterdrücke ein Gähnen. Im Hintergrund höre ich Straßengeräusche. Jean ist offensichtlich im Auto unterwegs.
    »Aber weswegen ich eigentlich anrufe …«
    »Hm?«
    »Das süße Redakteursmäuschen hat angerufen, die von der Toyboy .«
    »Melanie?«
    »Genau.«
    »Was hat sie gesagt? Sag schon!«
    Er beginnt herumzudrucksen. »Da gibt es ein Problem mit dem Interview.«
    »Ach, und welches?«
    »Es wird keines geben. Auf den letzten Drücker haben sie doch noch den Sachsen-Paule für die aktuelle Ausgabe gekriegt. Und der steht nun mal etwas höher im Kurs als du.«
    Wieder so ein Satz, der die Sinnhaftigkeit meines Lebens infrage stellt.
    »Also komme ich nicht in die Toyboy?« Mein Weltbild beginnt leise zu zerbröseln. Passend dazu beginnt ausgerechnet jetzt die Wirkung der Pilzsalbe nachzulassen.
    »Zumindest nicht in die nächste Ausgabe, aber wer weiß …«
    »Was weiß wer?«
    »Vermutlich werden die sich schon bald die Finger nach dir lecken, wenn du deiner Vita einen weiteren karrieretechnischen Höhepunkt hinzufügen darfst!«
    Er legt eine Kunstpause ein, um seine Worte wirken zu lassen. Diese nutzt er, um eine ordentliche Portion körpereigenen Sekrets aus dem Rachen zu würgen und sich mehrfach knarzend zu räuspern. »Ich soll dich übrigens lieb grüßen. Sie sagt, es tut ihr leid, dass sie so abrupt aufgebrochen ist, aber sie wollte dich nicht stören, bei der Sache, die du dir durch den Kopf hast gehen lassen.«
    Er hält kurz inne, als hätte er sich selbst zugehört und nicht so ganz verstanden, was er da von sich gegeben hat. »Was meint sie damit, Quentin?«
    Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten entscheide ich mich für die Diplomatie.
    »Nichts«, sage ich und winke ab, was bei einem Telefongespräch natürlich ziemlich dämlich ist. »Erzähl mir lieber, was genau du mit karrieretechnischem Höhepunkt meinst.«
    »Da ist ein Angebot in meine Agentur eingetrudelt, zu dem wir unmöglich Nein sagen können.«
    Und täglich grüßt das Murmeltier: wir.
    »Kein Interesse«, erwidere ich spontan.
    »Wird mordsmäßig bezahlt«, spricht Jean ungerührt weiter und bremst damit meinen Zeigefinger aus, der bereits nach der roten Auflegen-Taste gesucht hat.
    »Junge, ich sag es dir jetzt genau so, wie es ist. Wir haben sie endlich durchbrochen, die Schallmauer deiner Karriere! Fortan gibt es für uns nur noch eine Richtung: steil nach oben!«
    »Ach so?« Nachdem mir Doktor Bellinghausen gerade den Weg steil nach unten vorgezeichnet hat, bin ich froh, wenigstens im Durchschnitt eine Gerade in meiner Karriere hinzubekommen.
    »Komm doch mal kurz runter.«
    »Runter?«
    »Ja, ich steh hier vor deiner Haustür.«
    Jean steht vor meiner Haustür?! »Wieso?«
    Und mit einer Stimme, die wie die Höllenversion eines abgehalfterten Rudi Carell klingt, trällert er »Lass dich überraschen!« und legt auf.
    Als ich drei Minuten später die Haustür öffne und auf die Straße treten will, laufe ich in Jean hinein, der mich freudestrahlend in seine Arme schließt.
    »Junge!«, sagt er, und selbst trotz größtmöglicher Skepsis kann ich seinen väterlichen Stolz heraushören.
    Doch bevor ich auch nur ein Wort des Grußes erwidern kann, kehrt er mir den Rücken zu und marschiert fransenwedelnd zu seinem Maserati, der mit blinkendem Warnlicht in zweiter Reihe steht.
    Begleitetet vom dumpfen Auspuffknattern des V-8-Motos pirschen wir wenig später raubtierartig die Straße entlang. Jean wirkt so

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