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FKK im Streichelzoo - Roman

FKK im Streichelzoo - Roman

Titel: FKK im Streichelzoo - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjoern Berenz
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versuche, die Situation zubegreifen. Das ist gar nicht einfach. Mein Hypothalamus hat sich dazu entschlossen, noch eine Extrarunde auf der Wilden Maus zu drehen. In meinem Magen drohen wogende Wellen von Harrys torfigem Whiskey, sich einen Weg nach oben zu bahnen. Ein Sodbrennen der übelsten Sorte überkommt mich. Nein, mir geht es gar nicht gut.
    »Jetzt leg den Schuh wieder hin«, rede ich beschwichtigend auf Nils ein.
    »Aber echt jetzt, das ist doch total kindisch!« Eine große schlanke Frau in einem hellgrünen schulterfreien Cocktailkleid und dunklem, seidig glänzendem Haar schiebt sich an Nils vorbei und stellt sich mit verschränkten Armen neben ihn. Sie sieht umwerfend aus. Genau so, wie ich sie mir in meinen wildesten Träumen heute Nacht …
    »Wer ist denn das?«
    »Natascha.«
    Ein kleines Hämmerchen klopft gegen meine Schädeldecke. Nun bin ich es, in dessen Stimme eine Spur von Hysterie schwingt. »Wenn das Natascha ist, wer ist dann das ?«, frage ich und drehe meine Kopf nach rechts. Ich schlage die Bettdecke zurück und spüre, wie mir schlagartig alles aus dem Gesicht fällt.
    »Was ist das?«, konkretisiere ich meine Frage. Neben mir liegt definitiv ein Frauenkörper, aber ich brauche tatsächlich einen zweiten Blick, um zu erkennen, dass hier etwas nicht stimmt. Sie stimmt nicht, oder vielmehr: ES stimmt nicht.
    »Himmel, was ist das?!«
    »Das ist Amanda«, funkelt mich Nils eifersüchtig an.
    »’ne Gummipuppe!«, stellt Cousine Natascha amüsiert fest.
    »Himmel, du fickst mit ’ner Gummipuppe?«, fahre ich Nils barsch an.
    »Du doch auch«, erwidert Natascha prompt und breit grinsend. Für sie ist dieser Moment sicherlich besser als Fernsehen, selbst bei RTL im Nachmittagsprogramm.
    »Das ist keine Gummipuppe«, sagt Nils wütend, sein Gesichtsausdruck aber ist von Kränkung gezeichnet. »Sie ist aus Silikon!«
    Jetzt hat die Wilde Maus das Steuer komplett an sich gerissen. Bruchstücke der vergangenen Stunden prasseln auf mich ein. Die kalte Haut. Die Passivität. Wie ich in sie …
    »Aber das ist ja völlig unmöglich«, denke ich laut. »Seit wann können Puppen denn von alleine feucht …«
    Natascha stößt einen gellenden Laut aus und schlägt sich sofort die Hand vor den Mund.
    Nils läuft knallrot an und weiß gar nicht, wo er hinschauen soll. Nachdem er ein paarmal theatralisch nach Luft schnappt, entscheidet er sich für den Boden und sagt zum Parkett: »Ich kam nicht mehr dazu, sie sauber zu machen.«
    Natascha kriegt sich vor Lachen nicht mehr ein. Sie rutscht die Wand runter in die Hocke und hält sich den Bauch. Eine völlig unangebrachte Reaktion, wie ich finde.
    Nils schüttelt langsam den Kopf und schafft es nicht mehr aufzublicken.
    »Du hast …«, stammele ich.
    »Halt dein Maul!« Mit einer knappen Handbewegung gebietet er mir Einhalt.
    »Ihr beiden seid echt die Härte«, stellt Natascha fest, die allmählich unter ihrem ausgewachsenen Lachkrampf leidet.
    Nils sagt überhaupt nichts mehr. Er streift die Bettdecke von seiner Puppe komplett herunter und zieht sie am Fußgelenk hinter sich her. Er sieht aus wie Linus von den Peanuts mit seiner Schmusedecke. Als Amandas Kopf von der Bettkante auf das Kirschholzparkett knallt, macht es ein dumpfes Klonk. Davon unbeeindruckt verschwindet mein Mitbewohner, Amanda hinter sich herschleifend, durch die Tür. Von weiter weg ist nur noch das quietschende Geräusch zu hören, das der Silikonkörper auf dem Holzboden erzeugt. Es klingt ein wenig wiegummibesohlte Sportschuhe beim Basketballspielen in einer Turnhalle.
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr.« Zumindest das gestehe ich mir selbst ein. Vielmehr will ich ja auch gar nichts verstehen.
    Natascha hat sich derweil wieder beruhigt und sich zu mir auf die Bettkante gesetzt.
    »Du hast echt nicht gecheckt, dass du es mit einer Gummipuppe getrieben hast?«
    »Du hast ihn doch gehört, sie ist aus Silikon! Außerdem war ich besoffen.«
    Sie schaut mir tief in die Augen und schüttelt dann den Kopf. »Ich bin hundemüde und muss ins Bett.« Sie streift sich ihre hochhackigen Schuhe ab und lässt sich rücklings aufs Bett fallen. Ihre schlanken Waden strampeln in der Luft, während sie im Liegen versucht, die Strumpfhose abzustreifen. Dabei rutscht das Kleid ein wenig nach oben, und ich erspähe ein Paar ziemlich heißer Strapshalter. Dann rutscht das Kleid noch ein wenig weiter nach oben, und ich finde heraus, dass Natascha am heutigen Abend auf weitere Unterwäsche

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