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FKK im Streichelzoo - Roman

FKK im Streichelzoo - Roman

Titel: FKK im Streichelzoo - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjoern Berenz
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gestrichelten Linien.
    »Können wir dann jetzt endlich loslegen, ja?«
    »Jetzt ja. Ich setze das Piercing in Höhe des unteren Eichelrandes.« Zur Verdeutlichung legt er seinen behandschuhten Finger auf die Stelle. Ich wünschte, er würde es nicht tun.
    »Hab’s kapiert«, sage ich hastig, damit der Finger, der dort nicht hingehört, schnell wieder verschwindet.
    »Wenn alles glattgeht, verläuft das Piercing dann von der Harnröhre ausgehend die untere Peniswand entlang.«
    Mein Unterleib zieht sich ängstlich zusammen. »Was heißt denn hier: Wenn alles glattgeht?« Ich erhebe mich ruckartig, werde aber von seinen gigantischen Pranken zurück in die Horizontale gedrückt.
    »Das heißt: Wenn du meinen Aufforderungen folgst und beim Stechen stillhältst, kapiert?«
    Ich nicke hektisch. Und ob ich verstehe. Dann schließe ich die Augen und zähle bis zehn.
    Bereits bei der Zwei durchfährt meinen Körper ein unbeschreiblicher Schmerz, der in Form eines lang anhaltenden, lauten Schreis seinen Weg ins Freie sucht.
    »Okay«, höre ich den Bärtigen brummen, als meine Stimme versagt. »Das war das Desinfektionsspray.«
    Vorsichtig öffne ich ein Auge und sehe die Sprühflasche in der Hand des Piercers. Zur Bestätigung drückt er auf den Abzug, und sofort wird mein Genitalbereich mit einem eiskalten Sprühnebel benetzt. Der bei offenen Augen viel weniger schmerzhaft ist als bei geschlossenen.
    »Soll ich lieber jemanden holen, der dich festhält?«, fragt der Piercer gleichermaßen einfühlsam und belustigt.
    »Ich hab mich nur erschreckt«, erwidere ich trotzig.
    »Oder möchtest du jemanden anrufen, der vorbeikommt und Händchen hält?«
    »Ich sagte doch, es ist alles in Ordnung!«
    Was er dann in die Hand nimmt, lässt meinen Puls um viele, viele Takte schneller schlagen.
    »Das ist eine Venenverweilkanüle«, erklärt er, als er mirin die vor Panik geweiteten Augen sieht. »Nichts, wovor man Angst haben muss.«
    Mit dem Spruch kann er meiner Angst nichts vormachen. Wie eine in eine Zwangsjacke eingewickelte paranoide Irre steht sie vor meinem inneren Auge und fängt wild schreiend damit an, ihren kahlrasierten Kopf gegen die Scheibe meines Bewusstseins zu donnern.
    »Hiermit setze ich jetzt den Stich an«, erklärt der Vollstrecker weiter. Er umfasst meinen Penis, zieht die Vorhaut zurück und sucht nach der richtigen Stelle. Bevor er die Kanüle ansetzt, sieht er mich noch einmal an. »Wenn du auf den richtigen Zeitpunkt wartest, um die Augen zu schließen oder in Ohnmacht zu fallen – er wäre jetzt gekommen.«
    Gerade, als ich eine sinnvolle Antwort erwidern will, lehrt mich der Bärtige, was es wirklich heißt, Schmerzen zu erfahren.
    Bevor ich das Haus verlassen habe, hatte ich fünf Minuten damit verschwendet und Onlineforen durchstöbert, um Erfahrungsberichte zu lesen. Dort vertraten die Anwesenden allesamt die einhellige Meinung, dass ein Genitalpiercing nicht wehtut. Jetzt weiß ich: Sie alle sind Lügner vor dem Herrn. Eine Intim-Piercing-Mafia, die Märchen verbreitet, um immer mehr ahnungslose Männer dazu zu bewegen, sich unter den qualvollsten Schmerzen, die Mann nur erleben kann, einen Metallring quer durch die nackte Eichel stechen zu lassen!
    Ich schreie.
    So lange und so laut, bis es jeder einzelne Bewohner in Koblenz-Metternich garantiert mitbekommen hat. Ich schreie vor Schmerzen, die ich definitiv habe. Aus Angst, nie mehr geradeaus pinkeln zu können. Aus Panik. In meinem Kopf ist nur noch ein einziger Gedanke allgegenwärtig: MIR WIRD EINE NADEL DURCH DIE EICHEL GESTOCHEN! MIR WIRD EINE NADEL DURCH DIE EICHEL GESTOCHEN! Unddabei schüttelt die kahle Irre vor meiner mentalen Mattscheibe wie verrückt den Schädel, sodass die Speichelfetzen von links nach rechts fliegen.
    Erst höre ich nur meinen eigenen Schrei und das hysterische Lachen in meinem Schädel. Dann sehe ich das Licht.
    Es ist wunderschön. Ich bin im Paradies und genieße die Wärme, die Aussicht auf das türkisfarbene Meer und das leise Rascheln der im Südseewind hin und her wogenden Palmenblätter. Eine schlanke Hand streichelt sanft meinen Innenschenkel entlang.
    »Was gibt es Schöneres, als einen praxisfreien Tag mit dir zu verbringen?«, säuselt mir die Strandschönheit ins Ohr.
    Ich bin geblendet von ihrem kokosnussweißen Bikini, der sich wie ein negativer Schattenriss auf der weichen braun gebrannten Haut abzeichnet. Ein Teint wie ein perfekt zubereiteter Latte macchiato, auf dem der weiße Bikini den krönenden

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